Entwicklung Güterbahnhof Nord, Projekt A2, Freiburg im Breisgau
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Auslober:
Auslober des Wettbewerbs ist Aurelis Real Estate Management
in Abstimmung mit der Stadt Freiburg im Breisgau
Wettbewerbsbetreuung:
a:dk, schillerplatz 16, 55116 mainz, t. 06131 275 8350, MTRibmFlXnFuYzxdKWBnKmBh, www.a-dk.de
Wettbewerbsaufgabe:
Das Entwicklungsgebiet des ehemaligen Güterbahnhofs in Freiburg liegt nördlich der Altstadt und umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 35 Hektar. Aurelis als Grundstückseigentümer plant hier in Abstimmung mit der Stadt Freiburg ein zentrumsnahes und qualitätsvolles Quartier: Auf 14 Baufeldern soll eine attraktive, lebendige Mischung von Büros, Dienstleistung, Forschung und Wohnungen entstehen. Gastronomie, Einzelhandel sowie Hotel- und Freizeitangebote ergänzen den Standort zu einem urbanen, integrierten Stadtteil. Prägender baulicher Auftakt des Gebietes ist der denkmalgeschützte Bau des Alten Zollhofes, der von Aurelis als besonders attraktiver Standort mit einem repräsentativen Vorplatz entwickelt wurde.
Im geplanten Wettbewerbsverfahren werden – innerhalb eines durch einen Bebauungsplanentwurfs vorgegebenen Rahmens – Bebauungsvorschläge für das Baufeld A2 gesucht. Auf dem ca. 2,9 Hektar großen Grundstück sollen Büro- und Wohnnutzungen mit insgesamt ca. 58.000 qm BGF entstehen. Da der östliche Bereich des Geländes an die relativ stark befahrene Waldkircher Straße und die Isfahanallee grenzt, ist hier im städtebaulichen Rahmenplan eine riegelartige Bebauung mit gewerblichen Nutzungen vorgesehen. Dadurch geschützt sollen in den restlichen Grundstücksbereichen Mischgebiete mit hohem Wohnanteil und eine Kita entstehen. Die Wohnbebauung soll durch Baugruppenprojekte geprägt werden. Im Wettbewerbsverfahren sollen die Strukturen des Rahmenplans planerisch hinterfragt und in Alternativen überprüft werden. Für die Gebäude entlang der stark befahrenen Straßen ist eine vertiefte strukturelle Betrachtung gewünscht (Vertiefungsbereich). Zudem sollen hier grundsätzliche Aussagen zu Fassadengliederung und -gestaltung getroffen werden.
Art des Wettbewerbs:
Der Wettbewerb wird als einstufiger, nicht offener städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit Ideenteil mit ca. 10 Teilnehmern ausgelobt. Dem Wettbewerb vorgeschaltet ist ein qualifiziertes Auswahlverfahren gemäß RPW. Das Verfahren ist anonym. Die Verfahrenssprache ist deutsch. Die Architektenkammer Baden-Württemberg ist bei der Vorbereitung der Auslobung beratend tätig.
Zulassungsbereich, Sprache des Wettbewerbs
Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschaftsraumes EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen. Der Wettbewerb wird in deutscher Sprache durchgeführt.
Teilnahmeberechtigung:
Zur Teilnahme am Wettbewerb berechtigt sind Architekten und Stadtplaner. Aufgrund der gewünschten strukturellen Aussagen zu Gebäuden und Fassaden im Vertiefungsbereich wird Stadtplanern die Bildung von Arbeitsgemeinschaften mit Architekten empfohlen. Die Bildung von Arbeitsgemeinschaften mit Landschaftsarchitekten wird ebenfalls empfohlen.
Mehrfachbewerbungen von Teilnehmern in unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften führen zum Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren.
Eine Zusammenarbeit mit Verkehrsplanern als Fachberater wird empfohlen. Fachberater unterliegen nicht den Teilnahmebestimmungen, dürfen aber nur für eine der beteiligten Arbeitsgemeinschaften tätig sein.
In Arbeitsgemeinschaften muss jedes Mitglied teilnahmeberechtigt sein. Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen, die die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen. Bei natürlichen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates berechtigt sind, am Tage der Bekanntmachung die Berufsbezeichnung Architekt/Architektin bzw. Stadtplaner/Stadtplanerin zu führen. Landschaftsarchitekten sind in Arbeitsgemeinschaften mit Architekten bzw. Stadtplanern teilnahmeberechtigt. Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen als Architekt/in bzw. Stadtplaner/in bzw. Landschaftsarchitekt/in, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG – Berufsanerkennungsrichtlinie – gewährleistet ist und den Vorgaben des Rates vom 07. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABI. EU Nr. L 255 S.22) entspricht. Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden Planungsaufgabe entsprechen, und wenn der bevollmächtigte Vertreter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die fachlichen Anforderungen erfüllen, die an natürliche Personen gestellt werden. Arbeitsgemeinschaften natürlicher und juristischer Personen sind ebenfalls teilnahmeberechtigt, wenn jedes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft teilnahmeberechtigt ist.
Die Teilnahmeberechtigung ist von den Bewerbern eigenverantwortlich zu prüfen. Teilnahmehindernisse gelten wie unter § 4 Abs. 2 der RPW 2008 beschrieben.
Wettbewerbssumme:
Die Wettbewerbssumme wurde gemäß RPW und Merkblatt Nr. 51 der AK BW ermittelt. Die Wettbewerbssumme beträgt 48.000 EUR. Als Preisgelder sind 24.000 EUR für den 1. Preis, 12.000 EUR für den 2. Preis und 6.000 EUR für den 3. Preis vorgesehen. Für Anerkennungen sind insgesamt 6.000 EUR vorgesehen.
Weitere Bearbeitung:
Der Auslober wird unter Würdigung der Preisgerichtsempfehlung einen oder mehrere der Preisträger mit der Ausarbeitung eines vertieften städtebaulichen Entwurfs zur Übernahme in den vorhandenen Rahmenplan beauftragen, sofern einer Beauftragung kein wichtiger Grund entgegensteht.
Preisrichter (voraussichtlich):
Prof. Heinz Nagler, Stadtplaner, Cottbus; Dr. Michael Denkel, Stadtplaner, Frankfurt; Prof. Susanne Dürr, Architektin, Karlsruhe; Susanne Burger, Landschaftsarchitektin, München; Almut Henne, Landschaftsarchitektin, Freiburg; Martin Haag, Baubürgermeister, Stadt Freiburg; Roland Jerusalem, Stadtplaner, Leiter Stadtplanungsamt, Stadt Freiburg; Thaddäus Zajac, Geschäftsführung, aurelis, Eschborn; Dr. Elmar Schütz, Stadtplaner, Leiter Projektentwicklung, aurelis, Eschborn; Dr. Bernd Dallmann, Hauptgeschäftsführer, Wirtschaftsförderung, Stadt Freiburg sowie die fachpolitischen Sprecher Planung und Bauen der Gemeinderatsfraktionen der Stadt Freiburg.
Bewerbungsverfahren:
Zur Bewerbung aufgefordert werden Bewerber, die in den letzten 5 Jahren ein Rahmenplanverfahren für vergleichbare Planungsareale erfolgreich durchgeführt haben und dies anhand einer aussagekräftigen Projektreferenz in Text und Plan nachweisen (siehe Bewerbungsbogen). Weiterhin werden Erfahrung der Büros mit freien Bauherrengemeinschaften (Baugruppen) in den letzten 5 Jahren positiv bewertet. Zwingend ist die Einreichung einer Projektreferenz für eine Rahmenplanung. Zusätzlich kann eine weitere Projektreferenz für ein privates Baugruppen-Projekt eingereicht werden. In Arbeitsgemeinschaften dürfen die Referenzen nur von Architekten oder Stadtplanern erbracht werden, nicht von Landschaftsarchitekten.
Ergänzend werden im Bewerbungsbogen einige wesentliche Kenndaten zu den Büros abgefragt (z. B. Adressdaten, Umsatz der letzten drei Jahre, durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter in den letzten drei Jahren).
Der Bewerbungsbogen steht unter www.a-dk.de/freiburg zum Download bereit.
Der Bewerbungsbogen soll im Format PDF gesichert werden. Die Anlagen A.4 und A.5 (Projektreferenzen) sollen ebenfalls im Format PDF (max. 10 MB) gesichert werden. Sie sollen zum Ausdruck im Format DIN A3 quer und als Beamerpräsentation geeignet sowie übersichtlich und gut lesbar gestaltet sein. Bitte achten Sie bei der Zusammenstellung der Abbildungen und der erläuternden Texte darauf, dass die unten genannten Kriterien beurteilungsfähig dargestellt sind.
Die Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 14.09.2012, 18.00 Uhr an folgende Mail-Adresse gesendet werden: MTJkcGNnYHNwZT5fK2JpLGJj. Seiten, die Unterschriften und Stempel enthalten, müssen entweder als eingescannte PDF-Dateien an die gleiche Mail-Adresse gesendet werden oder per Fax an 06131 275 835 11.
Berufsanfänger und kleinere Büroorganisationen dürfen die Referenz auch als Projektleiter in einem anderen Büro erbracht haben, sofern dieses Büro die Tätigkeit als Projektleiter schriftlich bestätigt und sich nicht mit dem gleichen Projekt um die Teilnahme am Wettbewerb bewirbt. Alternativ hierzu dürfen Berufsanfänger und kleinere Büroorganisationen für die Rahmenplanung anstelle eines realisierten Projektes auch Wettbewerbsbeiträge für vergleichbare Planungsaufgaben einreichen. Wettbewerbsbeiträge müssen mindestens die engere Wahl erreicht haben.
Berufsanfänger sind Architekten/Architektinnen, Stadtplaner/Stadtplanerinnen oder Landschaftsarchitekten/Landschaftsarchitektinnen, deren Diplom am Tag der Bekanntmachung nicht weiter als 7 Jahre zurückliegt. Bewerber belegen dies mit der Kopie ihrer Diplomurkunde, die sie den Bewerbungsunterlagen beifügen. Kleinere Büroorganisationen beschäftigen nicht mehr als 4 qualifizierte Mitarbeiter. Darin eingeschlossen sind die Büroinhaber, die Partner oder Gesellschafter, die fest angestellten und die freiberuflichen Mitarbeiter. Bewerber belegen dies in Form einer Eigenerklärung.
Die Auswahl erfolgt durch ein Auswahlgremium, dem neben Vertretern des Auslobers zwei Architekten/Architektinnen bzw. Stadtplaner/Stadtplanerinnen als unabhängige Fachleute angehören.
Als formale Zulassungsbedingungen gelten:
- Nachweis der Teilnahmeberechtigung
- Vollständigkeit der Unterlagen
Die Wertung der Referenzprojekte erfolgt durch das Auswahlgremium anhand von folgenden qualitativen Kriterien:
Referenz Rahmenplanung:
- Vergleichbarkeit des dargestellten Planungsumgriffs
(< 3 ha: 5 Punkte, 3 bis 9 ha: 10 Punkte, > 9 ha: 5 Punkte)
- Vergleichbarkeit der Nutzungen
(MI- oder WA-Anteil am Bruttobauland < 25%: 0 Punkte,
MI- oder WA-Anteil am Bruttobauland 25% bis 50%: 5 Punkte,
MI- oder WA-Anteil am Bruttobauland ≥ 50%: 10 Punkte)
- Vernetzung mit den umgebenden Strukturen (max. 10 Punkte)
- Qualität, Vielfalt und Kleinteiligkeit der städtebaulichen Strukturen (max. 10 Punkte)
- Qualität der Freiräume (max. 10 Punkte)
- Qualität des verkehrsplanerischen Konzepts (max. 10 Punkte)
Referenz private Baugruppen:
- Komplexität der privaten Baugruppe (2-5 Mitglieder: 5 Punkte, > 5 Mitglieder 10 Punkte)
- städtebauliche Qualität des Projekts (max. 10 Punkte)
- Fassadenqualität (max. 10 Punkte)
- Grundrissqualität (max. 10 Punkte)
Auf Basis dieser Kriterien werden aus dem Feld der Bewerber die ca. 10 am besten geeigneten Teilnehmer ermittelt. Es können insgesamt maximal 100 Punkte erreicht werden.
Termine:
Abgabe der Bewerbungsunterlagen 14.09.2012
Benachrichtigung der Teilnehmer voraussichtlich 39. KW 2012
Ausgabe der Unterlagen voraussichtlich 42. KW 2012
Ortsbesichtigung / Rückfragekolloquium voraussichtlich 43. KW 2012
Abgabetermin voraussichtlich 01. KW 2013
Preisgericht voraussichtlich 06. KW 2013
Der Bewerbungsbogen steht unter www.a-dk.de/freiburg zum Download bereit.