Mehr Mitte, bitte! Wettbewerb für Wohnen und Leben in ländlichen Ortskernen

Der Demografische Wandel stellt gerade den ländlichen Raum, der rund 60 Prozent der Gesamtfläche von Rheinland-Pfalz ausmacht, vor immer größere Herausforderungen. Der Gebäudeleerstand beträgt zum Teil bis zu 12 Prozent (Landesdurchschnitt gemäß dem Zensus 2011: 4,5 Prozent). Der Leerstand macht sich besonders in den Orts- und Stadtkernen bemerkbar. Hier stehen immer mehr Wohngebäude leer, Brachen entstehen und viele Gebäude sind dem Verfall preisgegeben. Hierdurch entsteht eine Abwärtsspirale, die es aufzuhalten gilt.

Vor diesem Hintergrund führt der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz mit dem Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium der Finanzen, und in Abstimmung mit der Architektenkammer den Wettbewerb „Mehr Mitte, bitte! - Ein Wettbewerb für Wohnen und Leben in ländlichen Ortskernen“ im Rahmen der „Initiative Zukunftsraum rhein-Land-pfalz“ durch. Man möchte nicht nur auf die Probleme vor Ort aufmerksam machen, sondern Mitstreiter finden, um die ländlichen Orts- und Stadtkerne wieder baulich aufzuwerten und zu beleben. Ziel des Wettbewerbs ist eine Sensibilisierung für den Umgang mit innerörtlichen Leerständen und Brachflächen, die Umsetzung von Bauvorhaben die zu aktiven Ortsbildern beitragen sowie die Initiierung von neuem Wohnen und Leben für eine aktive Ortsmitte. Daneben ist die Förderung einer regionalen, identitätsstiftenden Baukultur und qualitätsvollen Architektur sowie eine langfristig angelegte städtebauliche Planung, in die das Vorhaben mit einbezogen werden sollte, Schwerpunkt des Wettbewerbs. Mut zu unkonventionellen Ideen und innovativen Lösungen sollen sich dabei ebenso wie demografische Aspekte und energetische, wie auch gestalterische Ansprüche in den Lösungen wiederfinden.

Mit dem Wettbewerb, den das Finanzministerium und der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz zusammen ausgelobt hatten, wurden Kommunen im ländlichen Raum gesucht, die mit besonderen Ideen und Projekten ihre Ortskerne aufwerten und zusammen mit einem potenziellen Bauherrn einen Realisierungswettbewerb im Rahmen eines kooperativen Verfahrens ausloben wollen.

Für alle Projekte soll nun die genaue Aufgabenstellung in Abstimmung mit den Bauherren und Kommunen erarbeitet werden. Die Bewerbungsphase für die Büros ist bereits abgeschlossen; bis zum Sommer 2015 sollen alle Wettbewerbe entschieden sein.