Umgestaltung von Plätzen und Wegen

Die zum Rhein-Sieg-Kreis gehörende und ländlich geprägte Gemeinde Wachtberg, die sich aus 13 Ortschaften zusammensetzt, hat insgesamt 20.779 Einwohner (Stand 25.09.2014) und umfasst eine Fläche von rund 50 Quadratkilometern. Niederbachem (4.145 Einwohner), Villip (3.540 Einwohner), Pech (2.633 Einwohner) und Berkum (2.450 Einwohner) bilden die einwohnerstärksten Ortschaften. Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform wurde die Gemeinde Wachtberg 1969 neu gegründet und besitzt daher kein historisch gewachsenes Zentrum. Linksrheinisch gelegen ist die Gemeinde topographisch geprägt durch die Lage zwischen vier erloschenen Vulkanen. Diese wurden schon zur Zeit der Römer als Steinbrüche genutzt und stehen heute teilweise unter Naturschutz. Der zentral gelegene Wachtberg (258 Meter ü. NN) ist Namenspate der Gemeinde. Durchzogen wird das Gemeindegebiet von vier Bachtälern, dem Mehlemer Bach, dem Godesbach, der Swist und dem Lannesdorfer Bach. Diese bestimmen mit ihren Tälern die vorrangigen Siedlungs- und Verkehrslinien. Der Sitz der Kommunalverwaltung befindet sich im zentral in Wachtberg gelegenen Berkum. Das Wettbewerbsgebiet Niederbachem liegt im östlichen Gemeindegebiet, im Tal des Mehlemer Baches in unmittelbarer Grenze zum Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg. Im Jahr 2013 wurde von plan-lokal im Auftrag der Gemeinde Wachtberg ein Integriertes Handlungskonzept für den Ortsteil Niederbachem erstellt. Ziel des Konzepts war zum einen die Formulierung einer Gesamtstrategie für die kurz- bis mittelfristige räumliche und funktionale Ausrichtung des Ortsteils innerhalb der Gemeinde und zum anderen die anvisierte Akquise von Städtebaufördermitteln des Landes NRW aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. Das IHK „Wachtberg-Niederbachem“ beinhaltete ein programmatisches Leitbild sowie diverse Entwicklungsziele für Niederbachem, welche sodann in einem Maßnahmenkonzept mit 31 Projektvorschlägen mündeten. Ziel der Gemeinde Wachtberg ist nun die Beantragung von Städtebaufördermitteln beginnend für das Programmjahr 2015 und einem Zeithorizont von circa fünf Jahren.

Ein wesentlicher Baustein in der Umsetzungsphase innerhalb der Städtebauförderung wird die gestalterische und bauliche Umgestaltung der Ortsmitte Niederbachems darstellen. Hierzu sollen einige der skizzierten baulichen Maßnahmen des Integrierten Handlungskonzepts, u.a. für den Vorplatz des Henseler Hofes, die Mehlemer Straße und den Bereich der Schulen, Teile der Konrad-Adenauer-Straße sowie die verbindenden Straßenräume umgesetzt werden. Zur weiteren Konkretisierung der bestehenden Projektvorschläge und zur Detaillierung der auch von der Bewohnerschaft artikulierten Gestaltungsideen soll ein freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt werden, welcher den Grundstein für die im Jahr 2015 anvisierten Ausführungsplanungen bis hin zur Umsetzung der Maßnahmen bilden soll.

Planerisches Ziel des freiraumplanerischen Wettbewerbs ist die behutsame Qualifizierung der öffentlichen Flächen in der Ortsmitte Niederbachems, die Schaffung von hochwertigen Begegnungs-, Verweil- und Bewegungsräumen für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die einheitliche Planung und Gestaltung der einzelnen Projektbausteine des Integrierten Handlungskonzepts. Wichtig für den weiteren Prozess ist hierbei eine modulhafte und dennoch ganzheitliche Planung für den Wettbewerbsraum, da hinsichtlich der zu erwartenden Kosten die Maßnahme nur in Teilabschnitten realisiert werden kann. Ein intensiver Dialog mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Anliegern der umzugestaltenden Flächen sowie weiteren (politischen) Akteuren war bereits Teil des vorbereitenden Planungsprozesses zum Integrierten Handlungskonzept und soll auch Teil des Wettbewerbsverfahrens sein. Im Rahmen des Wettbewerbs findet eine Bürgerbeteiligung statt, deren Ergebnisse in die Bearbeitungsphase des Wettbewerbs einfließen.