Erfassung von xerothermophilen Heuschreckenarten in Mooren des Alpenvorlandes

Leistungsbild für die Erfassung von xerothermophilen Heuschreckenarten in Mooren des Alpenvorlandes

Ziele:
Als Planungsgrundlage für Moorrenaturierungs-Konzepte sollen naturschutzfachlich wertvolle Vorkommen verschiedener Heuschreckenarten sowie einer Tagfalterart, die sich sekundär auf Xerothermstandorten in Mooren etablieren konnten, erfasst und bewertet werden.
Insbesondere verfolgen die Untersuchungen folgende Zielsetzungen:
- Klärung der Verbreitung und Bestandssituation/-größe der betroffenen Arten in Mooren
- Bewertung und Gefährdungsanalyse der Vorkommen, insbesondere vor dem Hintergrund natürlicher Sukzession sowie möglicher Wiedervernässungen
- Ableitung artenschutzbezogener Empfehlungen für die einzelnen Vorkommen

Methodik:
Nachweise folgender Arten sollen gezielt überprüft werden:
Buntbäuchiger Grashüpfer (Omocestus rufipes) (s. Abb.1), Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus) (ca. 10 Fundorte), Schwarzfleckiger Heidegrashüpfer (Stenobothrus nigromaculatus) (1 Fundort), Kleiner Heidegrashüpfer (Stenobothrus stigmaticus) (3 Fundorte), Quendel-Bläuling (Scolitantides baton) (1 Fundort). Über den gesamten Bereich des Alpenvorlandes (Lkr. Lindau bis Lkr. Berchtesgadener Land) sind 100 Nachweise der o.g. Arten aus der ASK während mindestens einer Geländebegehung zu überprüfen und die Vorkommen steckbriefartig zu beschreiben (z.B. Abschätzung der jeweiligen Bestandsgröße, Habitatsituation, Gefährdung, evtl. Maßnahmen). Ausgenommen bleibt der jüngst intensiv kartierte Bereich der Allgäuer Moorallianz. Nachweise mit einer Distanz von über 300m werden als verschiedene Objekte gewertet. Im Vorfeld der Kartierungen ist vom AN auf der Basis der ASK ein Kartierungskonzept (Auswahl der zu überprüfenden ASK-Objekte) zu entwerfen und mit dem AG abzustimmen. Das Arbeitsprogramm ist zu gleichen Teilen auf die beiden Untersuchungsjahre zu verteilen.
Alle im Rahmen der Geländebegehungen beobachteten Heuschrecken-, Tagfalter- und Widderchenarten sowie Reptilien sind in PC-ASK mit quantitativen Nachweisen (Anzahl beobachteter Individuen) zu dokumentieren. Schwer bestimmbare Arten, z.B. Pyrgus sp., Leptidea sp., Zygaeninae, Procridinae, sind über Genitalisierung abzusichern. Für Arten, die nach der bayerischen Roten Liste gefährdet sind (Kategorien: 0, 1, 2, 3, R und G) oder auf der Vorwarnliste stehen, sind Angaben zur Bodenständigkeit erforderlich. 2015 und 2016 sind je ein eintägiger Begang mit dem AG vorzusehen sowie 2016 ein Ortstermin zur Vorstellung der Problematik und der Ergebnisse.