Die Montag Stiftung Urbane Räume sucht für ihr Programm ,Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung' ein zweites Projekt. Mit dem Programm will die Stiftung in einem benachteiligten Quartier über eine Investition in eine Immobilie unternehmerisches Handeln und gemeinwohlorientierte Stadtteilentwicklung miteinander verbinden. Die Investition soll zwei Hebelwirkungen entfalten: Zum einen sollen die Gebäude "wieder auf Vordermann gebracht" und dadurch so in Wert gesetzt werden, dass zum anderen mit den erwirtschafteten Überschüssen dauerhaft das Gemeinwesen im Quartier unterstützt werden kann. In Krefeld wird dieser Ansatz im Projekt ,Nachbarschaft Samtweberei' erstmalig mit Erfolg durchgeführt (siehe
www.samtweberviertel.de).
Über den aktuellen Aufruf werden bundesweit ein Stadtteil mit geeigneten Immobilien und lokale Akteure gesucht, die den Handlungsansatz vor Ort gemeinsam mit der Stiftung umsetzen wollen. Am Aufruf können sich Stadtverwaltungen, die lokale Wirtschaft und Initiativen aus Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern beteiligen. Ideenskizzen können bis zum 15. Juni 2015 eingereicht werden. Alle Informationen zum Aufruf erhalten Sie in der Aufrufbroschüre und im Internet unter
www.montag-stiftungen.de/initialkapital.
Warum dieser Aufruf? Leitbild und Handlungsansatz der Stiftung
Stadtteile mit besonderen ökonomischen und sozialen Belastungen kennt fast jede Stadt. Ihnen droht eine Abwärtsspirale aus Armut und Ausgrenzung, die nicht selten mit Segregationsprozessen, instabilen Wohnungs- und Immobilienmärkten sowie schwach ausgeprägtem zivilgesellschaftlichem Engagement einhergeht. Diese Tendenzen können langfristig den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gefährden. Hier setzt die Stiftung mit ihren Programmen ,Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung' und ,Neue Nachbarschaft' an.
Die Idee hinter dem Ansatz ,Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung' ist, durch eine Investition in eine Immobilie, dauerhafte Renditen für einen Stadtteil zu erwirtschaften. Diese Renditen sollen dem Stadtteil im doppeltem Sinne zugutekommen: Erstens über die sozialen Effekte, die von den Nutzern der Immobilie selbst ausgehen, und zweitens über konkrete, wirtschaftliche Gewinne, welche dauerhaft für gemeinnützige Projekte in den Stadtteil zurückfließen. Diese Projekte sollen vor allem die soziale und kulturelle Entwicklung des Stadtteils befördern sowie die Verbundenheit der Menschen mit ihrer teilweise neuen Heimat und die interkulturellen Verständigungsprozesse in den Blick nehmen. Auf diese Weise möchte die Stiftung dazu beitragen, dass sozial gemischte, heterogene Viertel mit funktionierendem Gemeinwesen und Teilhabemöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen entstehen. Mit dem Projektaufruf sucht die Stiftung nach Krefeld nun bundesweit nach einem zweiten Standort.