Aufgabe |
Gegenstand des zu vergebenden Auftrags sind Leistungen nach § 34 ff HOAI 2013 für das Bauvorhaben Institutsneubau Max-Planck-Institut (MPI) für Physik in Garching bei München. Mit dem gesuchten Auftragnehmer wird ein Vertrag abgeschlossen, der die Leistungsphasen 2 bis 5 HOAI abbildet. Verbindlich beauftragt werden zunächst die Leistungsphasen 2 und 3 HOAI. Der Vertrag beinhaltet die Option nach der Entscheidung des Auftraggebers, dem Auftragnehmer der Leistungsphasen 2 und 3 HOAI auch die Leistungsphasen 4 und 5 zu übertragen (vgl. Ziffer II.2.2)). Es wird eine stufenweise Beauftragung einzelner oder mehrerer Leistungsphasen vorgesehen. Das MPI für Physik betreibt physikalische Grundlagenforschung mit den Schwerpunkten Elementarteilchenphysik und Astroteilchenphysik. Die teilchenphysikalischen Experimente werden weltweit an den großen Beschleunigeranlagen durchgeführt. Neben den Forschungsprojekten Belle, Gerda und Cresst liegt ein derzeitiger Schwerpunkt in der Hochenergiephysik auf Atlas, einem neuen Universaldetektors für die Vermessung höchstenergetischer Proton-Proton-Reaktionen, am neuen Beschleuniger LHC bei CERN/Genf, Schweiz. Mit Atlas soll u.a. das Higgs Boson, das den Elementarteilchen ihre Masse verleiht, intensiv untersucht werden. Daneben soll nach neuen Teilchen und Phänomenen gefahndet werden, wie sie von Theorien, die über das Standardmodell der Elementarteilchenphysik hinausgehen (z. B. Supersymmetrie), vorhergesagt werden. Am MPI für Physik selbst werden keine Großexperimente realisiert, es werden allerdings in Vorbereitung der Großversuche kleinere Experimente aufgebaut. Das Institut trägt damit maßgeblich zur technischen Entwicklung und zum Bau von Einzelkomponenten bei, die für die Durchführung einzelner Großexperimente benötigt werden. Der Raumbedarfsplan des Institutsneubaus sieht eine Nutzfläche von 8 945 m2 NF 1-6 mit einer Bruttogesamtfläche von ca. 19 900 m2 vor. Das Raumprogramm umfasst: — experimentelle Bereiche mit Physik-Laserlaboren und Reinräumen, — theoretisch-wissenschaftliche Bereiche mit Büros, Seminar-und Aufenthaltsbereichen — und eine Montagehalle mit integrierter Werkstatt. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut wurde vorab eine Vorplanungsstudie erstellt, deren Ergebnisse unverändert in der weiteren Planung berücksichtigt werden sollen. Darin ist insbesondere das städtebauliche Konzept festgelegt, das sich aus der Zuordnung der experimentellen Bereiche ergibt, sowie die räumliche Anordnung der Funktionsbereiche untereinander und das technische Versorgungskonzept. Mit der Einladung zum Verhandlungsverfahren erhalten die verbleibenden Bieter diese Vorplanungsstudie. Auf dieser Grundlage sollen die Teilnehmer des Verhandlungsverfahrens Lösungsvorschläge erarbeiten und in zeichnerischer Form präsentieren. Der voraussichtliche Planungsbeginn ist für August 2015 vorgesehen. Die Planung soll maßgeblich nach den deutschen gültigen Regeln und dem Stand der Technik sowie unter energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen. Die Bewerber erklären mit Abgabe eines Teilnahmeantrages, dass sie in der Lage sind, die Leistungen innerhalb des v. g. Zeitraumes zu erbringen und insbesondere, dass sie über die hierfür notwendigen fachlichen, personellen, sachlichen und zeitlichen Mittel verfügen. Die Kostenobergrenze für die Kostengruppen 300 und 400 beträgt derzeit ca. 39 600 000 EUR netto.
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