Bauaufträge – Freihändige Vergabe nach Öffentlichem Teilnahmewettbewerb, § 12
VOB/A;
Nationale Bekanntmachung.
Vergabe-Nr. 51/2016/02
a.) x Öffentlicher Auftraggeber (Vergabestelle):
x Auftraggeber:
Stadt Kaarst, Am Neumarkt 2, 41564 Kaarst
b.) Vergabeverfahren: Freihändige Vergabe nach Öffentlichem
Teilnahmewettbewerb, VOB/A;
Die Stadt Kaarst führt ein zweistufiges Verfahren durch. Die Stufe 1, der
sogenannte Teilnahmewettbewerb wird durch diese Bekanntmachung
eingeleitet. Im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs müssen Bewerber „nur“
ihre Eignung nachweisen anhand der in lit. u) genannten Unterlagen.
Angebote oder Konzepte werden also nicht erwartet, vielmehr wird geprüft,
über welche Erfahrungen der Bewerber grundsätzlich verfügt. Anhand der in
lit. u) genannten Unterlagen sollen dann 3 geeignete Investoren ausgesucht
werden, die die Anforderungen der Vergabestelle im besten Maße erfüllen.
Erst in der Stufe 2, nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbs und Auswahl
der 3 Bewerber, erhalten die ausgewählten Unternehmen ein sogenanntes
Informationsmemorandum, in dem die Anforderungen an die Angebote
dargelegt sind. Hier werden die Anforderungen an Planung, Bau und
Finanzierung erläutert und die Bieter aufgefordert, auf dieser Grundlage
indikative Angebote zu erstellen ,die gemeinsam verhandelt werden sollen.
Vergabe-Nr. 51/2016/02
c.) Angaben zum elektronischen Vergabeverfahren und zur Ver- und
Entschlüsselung der Unterlagen:
Nein
d.) Art des Auftrags:
¨ Ausführung von Bauleistungen.
x Planung und Ausführung von Bauleistungen.
x Bauleistungen durch Dritte.
e.) Ort der Ausführung:
Kaarst.
f.) Art und Umfang der Leistung:
Die Stadt Kaarst sucht einen Investor, der an der Erftstraße
Grundstücksflächen in der Größe von ca. 1.240 m² ankauft sowie weitere ca.
1.050 m² als (Erb) Pächter übernimmt und dort gemeinsam mit einem fähigen
Planer und Bauunternehmer auf eigene Kosten und eigenes Risiko eine 4-
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gruppige Kindertageseinrichtung plant und baut. Über den Umfang der vom
Investor zu errichtenden Stellplätze und hierfür erforderlich
Grundstücksflächen wird im Rahmen der zweiten Stufe verhandelt. Die
Kindertageseinrichtung soll nach Fertigstellung an einen Träger der
Jugendhilfe für mindestens 20 Jahre mit der Verlängerungsoption vermietet
werden. Der Träger der Jugendhilfe muss nicht vom Investor gesucht werden.
Die Struktur des Verfahrens ist so angelegt, dass die Stadt Kaarst hier die
Finanzierungs-, Planungs- Bau- und Unterhaltsleistungen als Paket
beauftragen möchte. Ein interessiertes Unternehmen muss also alle
Leistungen als Paket anbieten, z.B. durch den Einsatz von Nachunternehmern
oder aber durch Gründung einer Bietergemeinschaft, soweit nicht alle
Leistungen von einem Unternehmen alleine übernommen werden können.
Weitere Informationen zum Vorhaben und zum Verfahren finden sich in der
Teilnahmebroschüre, die unter der Email-Adresse MjE3YlBRWF1UHVNhZGJaUC9aUFBhYmMdU1Q=
abrufbar sind.
g.) Erbringen von Planungsleistungen:
¨ nein.
x ja.
Zweck der baulichen Anlage: Betrieb einer Kindertageseinrichtung.
Zweck der Bauleistung:
h.) Aufteilung in Lose:
x nein.
¨ ja, Möglichkeit, Angebote einzureichen für
¨ nur ein Los, ¨ für ein oder mehrere Lose, ¨ für alle Lose.
i.) Ausführungsfristen:
x Fertigstellung der Leistungen bis: 01. Oktober 2017,
¨ Dauer der Leistung: mindestens 20 Jahre mit
Verlängerungsoption
ggf. Beginn der Ausführung: sofort nach Beauftragung.
j.) Nebenangebote:
¨ zugelassen.
x nicht zugelassen.
m.) Frist für den Eingang der Teilnahmeanträge:
Teilnahmeantrag bis: 17. Juni 2016, 11:00 Uhr,
Stadt Kaarst, Zentrale Submissionsstelle,
Neumarkt 2, 41564 Kaarst.
r.) Geforderte Sicherheiten:
Gem. Informationsmemorandum (2. Stufe).
s.) Wesentliche Finanzierungs- und Zahlungsbedingungen:
Gem. Informationsmemorandum (2. Stufe).
t.) Rechtsform der Bietergemeinschaften:
Gesamtschuldnerisch haftend mit bevollmächtigtem Vertreter.
u.) Nachweis zur Eignung:
Interessierte Investoren müssen die nachfolgenden Erklärungen und
Nachweise mit ihrem Teilnahmeantrag einreichen. Soweit der Investor nicht
alle Leistungen im eigenen Unternehmen ausführt, sondern die Planungs-,
Bau- oder Unterhaltsleistungen gemeinsam mit Dritten ausführen möchte,
müssen auch diese Dritten (insbesondere Planer und Investor) alle
nachfolgenden Erklärungen abgeben. Die Bankauskunft ist nur vom Investor
selbst vorzulegen. Referenzen sind jeweils für den zu übernehmenden
Leistungsteil vorzulegen, also z.B. Referenzen zur Finanzierung vom Investor,
Referenzen zu Planungsmaßnahmen vom eingesetzten Planer, etc.
Veranschaulichungen sind ebenfalls nur von den jeweils zuständigen Planern
vorzulegen. Die Referenzen des Investors und etwaiger Dritter sollten sich
also in der Summe ergänzen und müssen alle Mindestanforderungen erfüllen.
Für die Erstellung des Teilnahmeantrages ist das Bewerbungsformular als Teil
der Teilnahmebroschüre zu verwenden, das bei der Zentralen Submissionsstelle
(MTdsWltiZ14nXWtubGRaOWRaWmtsbSddXg==) abzufordern ist.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei den im Folgenden mit einem (A)
genannten Erklärungen/Nachweisen um sogenannte Mindestanforderungen
handelt, deren Nichterfüllung zum Ausschluss führt. Anhand der B-Kriterien,
die mit einer Punktzahl versehen sind, wählt die Stadt Kaarst die drei besten
Bewerber mit der höchsten Punktzahl aus, die aufgefordert werden, ein
Angebot (2. Stufe) abzugeben.
1.) Unternehmensdarstellung: Name, Anschrift, Rechtsform,
Leistungsspektrum, Gründungsdatum, Niederlassung, Name und
Position des zuständigen Bearbeiters (einschließlich Telefonnummer,
E-Mail-Adresse) sowie die Angabe der Eintragung in ein Berufs- oder
Handelsregister (A),
2.) Eigenerklärung, dass bei Ausführung des Auftrages keine Waren
verwendet werden, die unter Missachtung der in den ILOKernarbeitsnormen
genannten Mindeststandards gewonnen oder
hergestellt worden sind (A), (zwingend nach dem TVgG-NRW)
3.) Eigenerklärung, dass der Bewerber keine schweren Verfehlungen
begangen hat, die seine Zuverlässigkeit als Bewerber in Frage stellen.
Ein Verhalten einer rechtskräftig verurteilten Person ist einem
Bewerber oder einem Bieter zuzurechnen, wenn sie für diesen
Bewerber oder Bieter bei der Führung der Geschäfte
selbstverantwortlich gehandelt hat oder ein Aufsichts- oder
Organisationsverschulden gemäß § 130 des Gesetzes gegen
Ordnungswidrigkeiten dieser Person im Hinblick auf das Verhalten
einer anderen für den Bewerber oder Bieter handelnden, rechtskräftig
verurteilten Person vorliegt (A),
4.) Eigenerklärung, dass über das Vermögen des Bewerbers nicht das
Insolvenzverfahren oder ein vergleichbares Verfahren eröffnet oder
die Eröffnung beantragt oder dieser Antrag mangels Masse abgelehnt
worden ist und eine Erklärung, dass sich der Bewerber nicht in
Liquidation befindet (A),
5.) Eigenerklärung, dass der Bewerber seiner Verpflichtung zur Zahlung
von Steuern und Abgaben ordnungsgemäß nachgekommen ist (A),
6.) soweit der Bauunternehmer schon bekannt ist: gültiger Nachweis des
Baunternehmers, dass die Beiträge zur gesetzlichen
Sozialversicherung ordnungsgemäß entrichtet werden durch Vorlage
einer Bescheinigung des Vereins für Präqualifizierung von
Bauunternehmen e.V. oder aber des zuständigen
Sozialversicherungsträgers bzw. der Einzugsstelle oder der
Sozialkasse. Nachweise bzw. Bescheinigungen dürfen nicht älter als
ein Jahr sein. Die vorgenannten Unterlagen sind in jedem Fall auch
von allen im Auftragsfall einzusetzenden Nachunternehmern mit dem
Teilnahmeantrag vorzulegen (A),
7.) Verpflichtungserklärung des Bieters zur Tariftreue. Soweit in
Ausnahmefällen kein für allgemeinverbindlich erklärten Tarifvertrag
gelten sollte, müssen sich Bieter und Nachunternehmer verpflichten,
im Auftragsfall ein Mindestentgelt von EUR 8,85 für die Ausführung
des Auftrages zu zahlen (A), (zwingend nach dem TVgG-NRW)
8.) Bankauskunft zur wirtschaftlichen Situation und dem
Zahlungsverhalten oder vergleichbarer Nachweise des Investors (A)
9.) Eigenerklärung zum Bruttogesamtumsatz des Unternehmens in den
letzten drei Geschäftsjähren (A),
10.) Eigenerklärung zu vergleichbaren Referenzen. Vergleichbar sind
Referenzen, wenn die nachfolgenden Tatbestände gemäß lit. a) - c)
nachgewiesen werden:
a) Finanzierungsleistungen für Baumaßnahmen mit einem
Auftragsvolumen von EUR 2,5 Mio. brutto (A)
b) Planung von Kindertageseinrichtungen oder vergleichbaren
Einrichtungen (A)
c) Bau und Unterhaltung von Kindertageseinrichtungen oder
vergleichbaren Einrichtungen (A)
Bitte geben Sie zu den jeweiligen Referenzen auch den Namen des
Auftraggebers und nach Möglichkeit das Auftragsvolumen an. Zudem
sind der Ort der Leistungserbringung und eine Kurzbeschreibung des
Projektes einzureichen (A).
Ferner ist anzugeben, ob die Kindertageseinrichtung oder eine
vergleichbare Einrichtung nach Fertigstellung im Eigentum des
Investors blieb oder sofort weiterveräußert wurde (B). Wurde das
Objekt innerhalb der ersten Jahre weiterveräußert, erhält der
Bewerber 0 Punkte, befand es sich fünf Jahre im Bestand, erhält der
Bewerber 5 Punkte, war das Objekt 10 Jahre oder länger im Bestand,
erhält der Bewerber 10 Punkte.
11.) Veranschaulichungen zu maximal drei vergleichbaren Referenzen -
möglichst aus den letzten drei Jahren - durch Vorlage von Ansichten,
Fotografien, Grundrissen o.ä. der geplanten und gebauten
Kindertageseinrichtungen oder vergleichbarer Einrichtungen. Werden
keine Veranschaulichungen eingereicht, erhält der Bewerber 0 Punkte.
Die eingereichten Veranschaulichungen werden in einer Gesamtschau
gewertet, maximal können 10 Punkte je Referenz erzielt werden. Die
Bewertung wird im Bewerbungsformular näher erläutert (B).
12.) Angabe von Umweltmanagementmaßnahmen (z.B. Verwendung
regionaler Baumaterialien), die bei der Ausführung des Auftrages zur
Anwendung kommen sollen oder Bescheinigung unabhängiger Stellen
über das Umweltmanagement des Bieters, etwa Eco-Managementand-Audit-Scheme
(EMAS) oder gleichwertig (A), (zwingend nach dem
TVgG-NRW)
13.) Erklärung zur Frauenförderung gemäß TVgG-NRW (A). (zwingend
nach dem TVgG-NRW)
Alle Erklärungen und Nachweise müssen bei Abgabe des Teilnahmeantrages
vorliegen. Die Vergabestelle behält sich vor, Unterlagen nachzufordern.
Gibt eine Bewerbergemeinschaft ein Teilnahmeantrag ab, müssen alle
Mitglieder die Eigenerklärungen gemäß Nr. 1.) bis 13.) abgeben. Allerdings
sind Referenzen, Veranschaulichungen und Erläuterungen/Nachweise nur von
dem Mitglied beizubringen, dass die jeweiligen Leistungen erbringen sollen.
Die Bankauskunft ist nur vom Investor vorzulegen.
Ein Bewerber kann sich zum Nachweis seiner Fachkunde der Fähigkeiten von
Nachunternehmern (hierzu zählen auch freie Mitarbeiter,
Konzernunternehmen und sonstige Dritte) bedienen, ungeachtet des
rechtlichen Charakters der zwischen ihm/ihr und dem Unternehmen
bestehenden Verbindung. In diesem Fall ist eine Verpflichtungserklärung des
entsprechenden Nachunternehmers dem Teilnahmeantrag beizufügen.
Zudem hat der Nachunternehmer alle vorgenannten Erklärungen abzugeben,
wobei die Bankauskunft nur vom Investor beizubringen ist.
Referenzen/Veranschaulichungen/Erläuterungen und Nachweise zu den
jeweiligen Leistungen sind nur von dem Nachunternehmer beizubringen, der
diesen Leistungsteil übernehmen soll.
v.) Zuschlagsfrist:
-.
w.)Nachprüfung behaupteter Verstöße:
Nachprüfungsstelle (§ 21 VOB/A):
Kommunalaufsicht Rhein-Kreis-Neuss.
¨ Zur Überprüfung der Zuordnung zum 20%-Kontingent für nicht EU-weite
Vergabeverfahren (§ 2 Nr. 6 VgV): Vergabekammer (§ 104 GWB):
Auskünfte zum Verfahren und technischen Inhalt erteilt:
¨
¨
x MjE3YlBRWF1UHVNhZGJaUC9aUFBhYmMdU1Q=
Zusätzliche Angaben:
Die Stadt Kaarst wird in einem ersten Schritt prüfen, ob die Teilnahmeanträge
form- und fristgerecht eingegangen sind und alle Unterlagen enthalten.
Fehlende Unterlagen werden ggf. nachgefordert. Sollten mehr als drei
Bewerber einen form- und fristgerechten sowie vollständigen Teilnahmeantrag
abgegeben haben, wird die Zahl der Bewerber auf drei Bewerber reduziert Die
Bewertung erfolgt gemäß der hier genannten B-Kriterien und ist im
Bewerbungsformular/der Teilnahmebroschüre nochmals erläutert.