IBV für Planungsleistungen zur Umsetzung der EU-WRRL; ganzheitliches Gewässerberatungsprojekt Untere Usa unter Führung des RP Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Frankfurt

Ziel der der EG Wasserrahmenrichtlinie ist es, den guten ökologischen Zustand der Gewässer Usa, Straßbach und Seebach bis 2027 zu erreichen. Ein ganzheitliches Entwicklungskonzept soll aufgestellt werden, um mit potentiellen Maßnahmen priorisiert nach Relevanz, Machbarkeit und Verhältnismäßigkeit den gewünschten Zustand zu erreichen. Dabei sind insbesondere folgende Gesichtspunkte zu berücksichtigen: die Gewässerstruktur (hydromorphologische Qualitätskomponenten wie Durchgängigkeit und Morphologie, fehlende Wertstruktur, fehlende Uferrandstreifen, fehlende Beschattung und den Sedimenten), die Abflussverhältnisse (hydromorphologische Qualitätkomponenten) und die Gewässergüte (biologische und allgemein physikalisch- chemische sowie ausgewählte chemische Qualitätskomponenten wie Pflanzenschutzmittel, Zink, Arsen, Arzneimittel unter Berücksichtigung der punktuellen Einträge (z.B. Einleitungen aus Kläranlagen, Mischwasser- und Regenwasserentlastungsanlagen) sowie der diffusen Einträge durch die Landwirtschaft).
Beschreibung Gewässer
Die ganzheitliche Betrachtung bezieht sich auf den unteren Abschnitt der Usa sowie die Nebenflüsse Seebach und Straßbach; insgesamt eine Gewässerstrecke von 29 km. Die Gewässer befinden sich im Wetteraukreis, betroffene Städte und Gemeinden sind Friedberg, Bad Nauheim und Ober-Mörlen.
(Die Gewässer, Seebach und Straßbach werden nicht hinsichtlich ihrer Gewässerstruktur betrachtet.)
Vorgehensweise, geplante Maßnahmen
Alle vorhandenen Daten sollen gesammelt und ausgewertet werden. Anschließend erfolgt eine Vorortbegehung der Gewässer, um offensichtliche Schäden im und am Gewässer festzustellen. Gegebenenfalls werden die Informationen um weitere Wasseruntersuchungen ergänzt.
Mit diesen Informationen wird dann der Ist-Zustand der drei Gewässerabschnitte ermittelt. Nach Auswertung und Bewertung der Bestandsaufnahme und Ermittlung der Defizite sollen mögliche gegenseitige Beeinflussungen verschiedener Ursachen bewertet und bestimmt werden. Anschließend wird ein Entwicklungskonzept mit Einzelmaßnahmenvorschlägen aufgestellt.
Zielsetzung
Im Entwicklungskonzept sollen die potenziell erforderlichen Maßnahmen dargestellt werden und hinsichtlich ihrer technischen und finanziellen Machbarkeit und ihres positiven Einflusses auf den guten ökologischen Zustand der Gewässer priorisiert werden. Ziel des Konzeptes ist es, mit praktischen, sinnvollen und technisch umsetzbaren Maßnahmen in einem finanziellen Rahmen eine effiziente Vorgehensweise herauszufinden, um die Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Der Abschlussbericht soll die Behörde in die Lage setzen, die erforderlichen Maßnahmen zu bewerten. Städte, Gemeinden, Landwirte und sonstige involvierte Maßnahmenträger erhalten einen Lösungsansatz, um möglichst konfliktfrei und zeitnah die Maßnahmen umzusetzen.
Zeitplan
Es ist vorgesehenen, diese Gewässerberatung im Zeitraum vom 01. Juli 2017 bis zum 31. März 2018 durchzuführen.
Anforderungen
fachliche Qualifikation und Erfahrung des vorgesehenen Personals:
Fachkenntnis und Referenzen des Bewerbers für vergleichbare Leistungen in den letzten fünf Jahren
- Im Bereich Wasserbau und Gewässerökologie mit Schwerpunkt Renaturierung, Maßnahmen zur Verbesserung der strukturellen Defizite an (Mittelgebirgs-)bächen und Erfahrung mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.
- Im Bereich Abwasser, Kläranlagen, Regenüberläufe und Rückhaltebecken, Immissionsbetrachtung nach Leitfaden (ökol. kritischer Gewässerbetrachtungen durch Abwassereinleitungen/ Hessen) SMUSI und Regenwasserbewirtschaftung
- Im Bereich Chemie, Biologie und Bewertung der Gewässergüte bzw. ökol. Zustand des Gewässers

Neben einer hohen Fachkompetenz muss sichergestellt sein, dass in kommunalen Ausschüssen Ergebnisse angemessen und Interesse weckend präsentiert werden. Eine entsprechende kommunikative Kompetenz mit Referenz wird erwartet.

Personelle Besetzung
Fachlicher Lebenslauf des Projektleiters, der Projektleiterin mit vergleichbaren Referenzprojekten aus dem Bereich des beschriebenen Leistungsbildes.
Der Bieter soll im Zuge seines Angebots in geeigneter Form schriftlich darlegen, durch welchen Personaleinsatz und mit welchen organisatorischen Maßnahmen er eine sach- und termingerechte Bearbeitung der Leistungen sicherstellen wird (Bearbeitungskonzept)
- Verfügbarkeit im Bearbeitungszeitraum
- örtliche Präsenz
- Vertreter Regelungen (z. B. Krankheit, Urlaub)
- Maßnahmen zur Sicherstellung der Fertigstellungstermine bei gestörtem Erhebungs- bzw. Planungsablauf