Die seit 1998 unter Denkmalschutz stehende Kokerei Hansa in Dortmund wurde im Rahmen eines
Kokereineubau- und Rationalisierungsprogrammes der Vereinigten Stahlwerke AG als eine der
ersten Großkokereien ab 1927/28 errichtet. Sie ist heute die letzte nahezu vollständig erhaltene
Kokerei dieser Zeit. Das Industriedenkmal befindet sich seit 1997 im Eigentum der Stiftung
Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die den Standort sukzessive baulich sichert und das
Denkmal für die Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen zugänglich macht.
Die Koksofenbatterien bilden das Herzstück der „Schwarzen Seite“ der Kokerei Hansa. Im
Zusammenspiel mit den Gebäuden und Anlagenteilen Sortenturm, Schrägband- und
Becherwerksbrücke, Kohlenturm, Löschgleishalle und Sieberei dienten sie dem
Verkokungsprozess. Heute sind noch vier der ursprünglich fünf Batteriekörper erhalten; zwei von
diesen, die Batterien 0 und I, befinden sich südlich des Kohlenturms an der „Schwarzen Straße“.
Sie bilden den Kern des definierten „Denkmalfensters“, welches heute von jeglichem Pflanzen- und
Baumaufwuchs kontinuierlich befreit wird, um die Kubaturen des Denkmals sowie die technischen
Zusammenhänge zeigen zu können und Schädigungen der Bausubstanz durch Wurzelwerk und
Humusbildung zu vermeiden.
Der Batteriequerschnitt (siehe Anlage) zeigt, dass die großdimensionale Kubatur in fünf horizontale
Bauteile zu gliedern ist. Bereich 1 (von oben nach unten) beinhaltet die „Aufbauten“ der
Batteriedecke in Form von Steigrohren und etwaigen Nebenanlagen. Bereich 2 betrifft die
Ofendecke selbst, die mit einer Stärke von knapp einem Meter eine große Auflast bildet und eine
Vielzahl von Durchdringungen u. a. zur damaligen Befüllung der darunter liegenden Ofenkammern
beherbergt. Die dritte Ebene zeigt den Oberofen in dem alternierend die Ofen- und Heizkammern
angeordnet sind. Bereich 4 kennzeichnet den Unterofen mit den beidseitig vorgelagerten Düsenkanälen und darüber verlaufenden Meistergängen. Die fünfte und letzte Ebene beinhaltet die Fundamente sowie die Sohlplatte der Ofenbatterie.
Die Batterien sind durch die eindringende Feuchtigkeit, die mehr als 20 Jahre nach der Stilllegung
1992 aufgrund der fehlenden Hitze nicht mehr kompensiert werden konnte, sehr stark in
Mitleidenschaft gezogen worden. Die Ofendecken, Meistergänge und Düsenkanäle sind in ihrem
Bestand gefährdet, müssen teilweise repariert, saniert und insbesondere gegen Feuchtigkeit
abgedichtet werden. Nur so kann das Denkmal dauerhaft geschützt bzw. erhalten werden. Zudem
gilt es die Zugänglichkeit des Erlebnispfades, der entlang der Meistergänge und Ofentüren führt,
dauerhaft und entsprechend bestehender Zweckbindungen zu sichern.
Die Koksofenbatterien bilden zusammen mit dem Kohlenturm, dem Sortenturm, mit der
Schrägband- und Becherwerksbrücke sowie mit dem benachbarten Siebereigebäude eine
funktionale und bauliche „Einheit“, die ein wesentlicher Bestandteil der „Schwarzen Seite“
der Kokerei Hansa ist. Daher ist es aus architektonischer und denkmalpflegerischer Sicht
unerlässlich, das Ensemble als Ganzes zu erhalten und entsprechend denkmalgerecht zu
sanieren.