Deutschland-Friedberg: Architekturentwurf
2018/S 102-233724
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Schützenrain 5 – 7
Friedberg (Hessen)
61169
Deutschland
Kontaktstelle(n): Zentrale Vergabe
Telefon: +49 6031 / 167-0
E-Mail: MjE3WF1VXh1VUWMvW1FYVx1XVGJiVF0dU1Q=
Fax: +49 6031167-126
NUTS-Code: DE71E
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.lbih.hessen.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nichtoffener Wettbewerb nach RPW 2013 im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens mit Teilnahmewettbewerb „Neubau Informatik und Mathematik der Goethe-Universität Frankfurt am Main“
Die Goethe-Universität Frankfurt am Main beabsichtigt auf dem Campus Riedberg einen Neubau für den Fachbereich 12, Informatik und Mathematik, zu errichten. Derzeit ist der Fachbereich in verschiedenen Gebäuden auf dem Campus Bockenheim untergebracht und wird nach Fertigstellung des Neubaus an den Campus Riedberg umziehen.
Die Verlagerung der Flächen des Fachbereichs Informatik und Mathematik wird einer der letzten Bausteine des Standortneuordnungsprozesses zur Räumung des Campus Bockenheim sein. Die Goethe-Universität ist bestrebt, möglichst rasch die noch vorhandenen Nutzungen des derzeitigen Campus Bockenheim an die neuen Standorte umzuziehen. Daher ist die hier ausgelobte Baumaßnahme in einem reduzierten Zeitrahmen abzuschließen und seitens der Wettbewerbsteilnehmer sind entsprechend schnelle Herstellungsmethoden für den Neubau zu wählen. Maßnahmen zur beschleunigten Realisierung des Projektes werden im Rahmen der anschließenden Verhandlungsgespräche mit den Preisträgern als Kriterium mit gewertet.
Der Neubau wird einen Teil der nördlichen Raumkante sowie den Auftakt der Campus bilden und soll im Rahmen des vorgegebenen Budgets von ca. 52 Mio. EUR brutto (KG 200-700) bzw. 34,0 Mio EUR brutto (KG 300+400) eine hervorragende architektonische Qualität und selbstverständliche Gestalt aufweisen und sich in das städtebauliche Gesamtensemble einfügen.
Auf der geplanten Nutzfläche (NUF 1-6) von ca. 7 660 m2 sind überwiegend Räume für Lernzentren, Schulungs- und Seminarräume, Institutsflächen sowie Büroräume vorgesehen.
Für dieses Projekt hat die Goethe-Universität die Bauherreneigenschaft vom Land Hessen übertragen bekommen.
Im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen und der Anforderungen an den staatlichen Hochbau zur CO2-neutralen Landesverwaltung wird die Teilnahme von Planungsbüros mit Erfahrungen im energieeffizienten Bauen begrüßt.
Geplantes Leistungsbild:
Gegenstand des Vertrages sind Leistungen der Objektplanung für Gebäude gemäß § 34 HOAI 2013.
Die Beauftragung der einzelnen Leistungsphasen erfolgt stufenweise vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Zustimmung des Landes Hessen und sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht.
Der Auftraggeber beauftragt den Auftragnehmer bei Vertragsabschluss mit der Leistungsphase 2 + 3 gem. § 34 HOAI 2013. Der Auftraggeber beabsichtigt, bei Fortsetzung der Planung und Ausführung der Baumaßnahme die weiteren Leistungsphasen 4 bis 8 einzeln oder im Ganzen abzurufen.
Der Auslober beabsichtigt unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einen Preisträger oder eine Preisträgergemeinschaft mit der Bearbeitung der Objekt- und Überwachungsleistungen zu beauftragen. Die Auftragsvergabe erfolgt im nachgeschalteten Verhandlungsverfahren (§ 14 (4) 8. VgV), an dem die Preisträger beteiligt werden. Der vergebene Preis im Wettbewerb nach RPW 2013 wird dabei mit 30 % berücksichtigt, eine Konkretisierung des Wettbewerbsergebnisses mit 20 %. Das Preisgericht wird an der Vergabekommission beteiligt.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Es werden Büros (Architekten) gesucht, die Erfahrung in der Planung und Realisierung von vergleichbaren Bauaufgaben haben. Die Auswahl der max. 25 Büros erfolgt in einem offenen Bewerbungsverfahren. Bei der Auswertung der Bewerbungsunterlagen sind externe Architekten beteiligt. Sollten mehr als die gewünschte Anzahl an Bewerber die Anforderungen gleich gut erfüllen, erfolgt die Auswahl durch Losverfahren aus dem Kreis der gleich gut geeignet erscheinenden Büros. Zur Teilnahme an der Losung genügen die Vollständigkeit der Bewerbung sowie die Erfüllung der benannten Eignungskriterien. Zusätzlich werden per Los Nachrücker in angemessener Zahl bestimmt. Die ausgewählten Bewerber werden benachrichtigt und haben die Teilnahme innerhalb gesetzter Frist zu bestätigen, geloste Nachrücker rücken im Falle einer Absage nach. Für den fristgerechten Eingang ist der Bewerber verantwortlich, es gilt der Posteingang bei der genannten Stelle.
Die Eignung entsprechend § 75 VgV ist durch das vollständig ausgefüllte und von dem/den Büroinhaber(n), dem/den Geschäftsführer(n) und/oder dem/den bevollmächtigten Vertreter(n) unterzeichnete Bewerbungsformular einschließlich erforderlicher Nachweise als Anlagen und Benennung von geforderten Referenzen nachzuweisen. Eine Eignungsleihe ist grundsätzlich möglich.
1) Eigenerklärung, dass keine Ausschlussgründe nach § 123 Abs. 1 GWB und § 124 Abs. 1 GWB vorliegen;
2) Eigenerklärung zur Zahlung von Steuern, Abgaben und Beiträgen zur Sozialversicherung;
3) Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindestentgelt bei öffentlichen Aufträge nach dem Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetz (HVTG) vom 19.12.2014, GVBl. S. 354;
4) Erklärung zu Vergabesperren;
5) Befähigung zur Berufsausübung gemäß § 44 VgV und Eintragung in ein Berufs- und Handelsregister;
6) Nachweis über das Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung gem. § 45 Abs. 1 (3) VgV; Mindestanforderung: im Auftragsfall mindestens folgende Deckungssummen für Personenschäden 3 Mio. € und für sonstige Schäden 3 Mio. € versicherbar, jeweils 2-fach maximiert im Versicherungsjahr. Im Falle einer Bewerbergemeinschaft müssen die Unterlagen für jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft einzeln eingereicht werden. Im Falle einer bestehenden Versicherung mit geringerer Versicherungssumme zusätzlich: Eigenerklärung, dass die Summen im Auftragsfall mindestens bis zu den geforderten Summen angehoben werden;
7) Erklärung über den Gesamtumsatz (netto) des Bewerbers und seinen Umsatz für die entsprechenden Leistungen in den letzten drei Kalenderjahren 2015, 2016 und 2017 gem. § 45 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 4 Nr. 4 VgV. Bei Bewerbergemeinschaften wird jeweils der Gesamtumsatz und der Umsatz für entsprechende Leistungen in Summe gewertet. Mindestanforderung an den durchschnittlichen Jahresumsatz im Mittel der letzten 3 Jahre für entsprechende Leistung im Bereich der Objektplanung Gebäude von 600 000 € netto;
8) Nachweis nach § 46 VgV zur Beruflichen Befähigung der Führungskräfte;
9) Darstellung nach § 46 VgV von mind. einer bis maximal drei wertbaren Referenzen mit Kurzbeschreibung der Referenz und folgenden Angaben:
— Art der Maßnahme,
— Art der Nutzung,
— Projektgröße durch Angabe der KG 300+400,
— Projektzeit,
— Leistungsumfang,
— Art des Auftraggebers (privater/öffentlicher),
— Benennung des Auftraggebers mit Referenzperson.
Gewertet werden realisierte oder in der Realisierung befindliche, eigenverantwortlich erbrachte Neubaureferenzen der letzten 8 Jahre (Abschluss der Leistungen ohne LPH 9 nicht vor 2010) mit Leistungen der Objektplanung für Gebäude gemäß §§ 33 ff. HOAI.
Geforderte Mindestkriterien:
— jeweils mindestens 80 % der HOAI Grundleistungen gem. § 34 ff. HOAI aus dem Bereich Hochbau müssen bis zum Stichtag der Bekanntmachung erbracht sein,
— Die Baukosten (KG 300+400) der jeweiligen Referenzen müssen mindestens 10,0 Mio. € netto betragen.
(Fortführung siehe Anlage 1).
Abschnitt IV: Verfahren
Die eingehenden Wettbewerbsbeiträge werden nach den folgenden Kriterien bewertet:
— Städtebau und Qualität der Gesamtkonzeption,
— Architektur- und Gestaltungsqualität,
— Gebrauchs- und Nutzungsqualitäten,
— Leistungs- und Programmerfüllung mit Einhaltung der gewünschten Flächenvorgaben und der Anordnung bzw. der konzeptionellen Integration der in der Aufgabe benannten Bausteine,
— Realisierungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahme,
— Energieeffizienz,
— Barrierefreiheit.
Die genannte Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar. Das Preisgericht behält sich für die Bewertung der eingereichten Arbeiten vor, die angegebenen Kriterien zu differenzieren.
Für Preise und Anerkennungen stehen insgesamt 253 000 EUR inkl. MwSt. zur Verfügung.
Es ist folgende Aufteilung vorgesehen: (inkl. MwSt.):
1. Preis 101 000 EUR
2. Preis 63 000 EUR
3. Preis 38 000 EUR
Sowie für Anerkennungen: 51 000 EUR.
Die Wettbewerbssumme wurde auf Basis der HOAI (2013) ermittelt. Das Preisgericht ist berechtigt, die Gesamtsumme durch einstimmigen Beschluss anders zu vergeben.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
VI.3.1) Fortführung von III.2.1) Angaben zu einem besonderen Berufsstand
Der Zulassungsbereich umfasst sämtliche EWR-Mitgliedstaaten sowie Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Teilnahmeberechtigt sind natürliche und juristische Personen, die die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen. Bei natürlichen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates berechtigt sind, am Tage der Bekanntmachung die Berufsbezeichnung Architektin/Architekt zu führen. Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen als Architektin / Architekt, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG – Berufsanerkennungsrichtlinie – gewährleistet ist und den Vorgaben des Rates vom 07.9.2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABI. EU Nr. L 255 S.22) entspricht.
Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden Planungsaufgabe entsprechen, und wenn ein bevollmächtigter Vertreter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die fachlichen Anforderungen erfüllt, die an natürliche Personen gestellt werden.
VI.3.2) Rückfragen
Eventuell auftretende Fragen sind spätestens bis zum 21.6.2018, 12.00 schriftlich per E-Mail an die in I.1) genannt Kontaktadresse zu richten.
VI.3.3) Bewerbungsvordrucke
Es ist nur das offizielle Bewerbungsformular zugelassen. Informationen zum Vordruck erhalten Sie über die oben genannten Kontaktadressen.
Es werden nur Bewerbungen berücksichtigt, die bis zum Abgabetermin eingegangen sind. Das Versandrisiko für den rechtzeitigen Eingang liegt beim Bewerber. Es gilt keine Poststempel-Abgabe! Bewerbungen per E-Mail o. Fax sind unzulässig.
VI.3.4) voraussichtliche Termine
Ausgabe der Unterlagen: 1.8.2018.
Kolloquium: 20.8.2018.
Abgabe der Wettbewerbsunterlagen: 8.10.2018.
Preisgericht: 20.11.2018.
Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Darmstadt
64283
Deutschland
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834
Auf die Rügepflichten gemäß § 160 Abs. 3 Satz 1 Nrn. 1 bis 4 GWB wird ausdrücklich hingewiesen, insbesondere auf die Frist des § 160 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 GWB: Danach ist ein Antrag auf Nachprüfung unzulässig, soweit nach Eingang der Mitteilung der Vergabestelle, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, mehr als 15 Kalendertage vergangen sind.