Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015
Innenraumgestaltung der Parochialkirche
©Kuehn Malvezzi, Visualisierung: Elephantgreen, Max Nalleweg
Parochialkirche, Offener Raum und Instrument im Ruhezustand
Gewinner / Nach Überarbeitung
Architektur
WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik
TGA-Fachplanung
Erläuterungstext
Der Entwurf von Kuehn Malvezzi stärkt den offenen Kirchenraum der Parochialkirche mit seinen nackten Oberflächen in der jetzigen Form. In einer gezielten Intervention wird das Instrument als Kontrapunkt zum offenen Raum gesetzt. Der barocke Zentralbau mit vier charakteristischen Konchen geht auf Planungen von Johann Arnold Nering aus dem Jahr 1694 zurück. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche stark beschädigt. Auslober des Wettbewerbs waren die Evangelische Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien und die Stiftung Kirchliches Kulturerbe. Die Realisierung des Entwurfs soll ab 2016 erfolgen.
DER OFFENE RAUM
Das Raumvolumen und die Nacktheit der Oberflächen werden in ihrer vorhandenen Form konserviert. Dies gilt auch für den offenen Dachstuhl. Das Modellhafte des Nering-Entwurfs und das geschichtliche Zeugnis des verletzten Innenraumes bilden zusammen eine Architektur, der nichts hinzuzufügen ist. Der Raum gibt dank seiner Leere der programmatischen Offenheit Ausdruck: Die unverstellte, historisch überlieferte Raumform in ihrer präzise erlebbaren Durchbildung wird zum Ausgangspunkt eines offenen Gebrauchs, der eine sakrale wie eine nicht-religiöse Nutzung erlaubt. Als Ausstellungsort findet die Parochialkirche durch temporäre Ausstellungswände Verwendung, die der Architektur gegenüber diskret bleiben. Es gilt, sowenig wie möglich in den Raum einzugreifen.
DAS INSTRUMENT
Den Kontrapunkt zum offenen Raum bildet das Instrument. Es ist kompakt gebündelte Funktion, deren Entfaltung dem spezifischen Anlass folgt. Das Instrument fügt sich in die Rundung der Westkonche und aktualisiert das Thema der historischen Emporen an diesem Ort. Als sorgfältig gestalteter einfacher Holzkörper, der sich auf verschiedene Arten öffnen und gebrauchen lässt, bildet das Instrument im Ruhezustand eine klare und zurückhaltende Figur. Die erhöhte Orgel ist dem Kirchenraum zugewandt. Sie wird über zwei Holztreppen erreicht, die der Rundung der Westkonche folgen. Durch Öffnen der großen Flügel zeigt sich die Orgel im Gebrauch. Das lichtgeschützte Magazin der sakralen Kunst ist in Form großformatiger Holzrahmen-Schiebeelemente in das Instrument integriert. Das Instrument bildet die Schwelle zwischen dem Hauptportal der Parochialkirche und dem offenen Kirchraum. Der axiale Durchgang rahmt den Einzug in den Zentralbau entlang der Registerauszüge des klimatisch kontrollierten Magazins. Dieses dient als Schaudepot wie als Schrank für die Ausstellungswände. Sie werden wie aufklappare Bücher und aus dem selben Holz gefertigt wie das Instrument, um im Kirchenraum temporäre Raum-Konstellationen zu schaffen.
DER OFFENE RAUM
Das Raumvolumen und die Nacktheit der Oberflächen werden in ihrer vorhandenen Form konserviert. Dies gilt auch für den offenen Dachstuhl. Das Modellhafte des Nering-Entwurfs und das geschichtliche Zeugnis des verletzten Innenraumes bilden zusammen eine Architektur, der nichts hinzuzufügen ist. Der Raum gibt dank seiner Leere der programmatischen Offenheit Ausdruck: Die unverstellte, historisch überlieferte Raumform in ihrer präzise erlebbaren Durchbildung wird zum Ausgangspunkt eines offenen Gebrauchs, der eine sakrale wie eine nicht-religiöse Nutzung erlaubt. Als Ausstellungsort findet die Parochialkirche durch temporäre Ausstellungswände Verwendung, die der Architektur gegenüber diskret bleiben. Es gilt, sowenig wie möglich in den Raum einzugreifen.
DAS INSTRUMENT
Den Kontrapunkt zum offenen Raum bildet das Instrument. Es ist kompakt gebündelte Funktion, deren Entfaltung dem spezifischen Anlass folgt. Das Instrument fügt sich in die Rundung der Westkonche und aktualisiert das Thema der historischen Emporen an diesem Ort. Als sorgfältig gestalteter einfacher Holzkörper, der sich auf verschiedene Arten öffnen und gebrauchen lässt, bildet das Instrument im Ruhezustand eine klare und zurückhaltende Figur. Die erhöhte Orgel ist dem Kirchenraum zugewandt. Sie wird über zwei Holztreppen erreicht, die der Rundung der Westkonche folgen. Durch Öffnen der großen Flügel zeigt sich die Orgel im Gebrauch. Das lichtgeschützte Magazin der sakralen Kunst ist in Form großformatiger Holzrahmen-Schiebeelemente in das Instrument integriert. Das Instrument bildet die Schwelle zwischen dem Hauptportal der Parochialkirche und dem offenen Kirchraum. Der axiale Durchgang rahmt den Einzug in den Zentralbau entlang der Registerauszüge des klimatisch kontrollierten Magazins. Dieses dient als Schaudepot wie als Schrank für die Ausstellungswände. Sie werden wie aufklappare Bücher und aus dem selben Holz gefertigt wie das Instrument, um im Kirchenraum temporäre Raum-Konstellationen zu schaffen.
©Kuehn Malvezzi, Visualisierung: Elephantgreen, Max Nalleweg
Parochialkirche, Orgel mit geöffneten Flügeln
©Kuehn Malvezzi, Visualisierung: Elephantgreen, Max Nalleweg
Parochialkirche, Detail Treppe zur Empore
©Kuehn Malvezzi, Visualisierung: Elephantgreen, Max Nalleweg
Parochialkirche, Register Schaudepot
©Kuehn Malvezzi
Parochialkirche, Icon Grundriss
©Kuehn Malvezzi
Parochialkirche, Konstellationen temporäre Ausstellungen