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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2015

Neubau von Wohnanlagen im Prinz-Eugen-Park

Anerkennung / LOS 3

Preisgeld: 5.250 EUR

Atelier Zündel et Cristea

Architektur

realgrün Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ALN Architekturbüro Leinhäupl+Neuber GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit interpretiert die städtebaulichen Vorgaben – hier quasi einen Prototyp für diese sich wiederholende bauliche Setzung zu entwickeln – auf sehr ausdrückliche und überzeugende Weise.
Ausgebildet wird ein zweigeschossiger Sockelbaukörper der sich formal in dem punktförmigen Kopfbau fortsetzt. So strukturiert eingefädelt, führt dieses Konzept in diesem höheren Bauteil zu vier recht gut proportionierten Wohngrundrissen und zu einem starken Fassadenbild. Die Erinnerung an loftartige Wohnverhältnisse, die funktional offene Wohnformen zulassen, steht für diesen Umgang und der tektonischen Gliederung der Fassade. Der Hinweis in den Fassadenbildern auf vorgeblendete Holzelemente ist nicht nachvollziehbar.
Die Disziplin in der Formulierung der Bauteile, der sich der Entwurf ganz offensichtlich verpflichtet hat, führt allerdings in den Sonderbereichen für die Kinderbetreuung zu extrem beengten und lieblosen Raumsituationen. Zudem müsste die Feuerwehr über die Außenspielfläche. Die Mängel sind hier so vielfältig, dass sich unter den Rahmenbedingungen auch keine brauchbare Lösung abzeichnet.
Und auch die Wohnungen, die auf diesem Bauteil aufgesattelt werden, zeichnen sich eher durch lange Flure als durch Wohnatmosphäre aus. Der formale Ausdruck der dazugehörigen Fassaden unterstreicht diese ins Schematische abdriftende Aussagen. Weitere planerische Aussagen werden vermisst.
Ein interessanter Beitrag, dem leider der Atem ausgegangen ist und der durch die vorliegenden Aussagen kein Zutrauen in die räumlichen Qualitäten zulässt.
Schade, denn in diesem neuen Quartier ließe sich der historische Bezug zum ehemaligen Kasernengelände und die zukünftige Einbettung in den großzügigen landschaftlich gestalteten Garten mit einem vergleichbar starken baulichen Ausdruck gut in die Balance bringen.
Die Freiräume werden wenig differenziert dargestellt: Es wird ein Quartiersanger angedeutet und eine der Kindertagesstätte zugeordnete Freifläche im Westen. Der Durchgang vom Platz zum Quartiersanger erscheint zu schmal.

Die Arbeit weist ein gutes A/V-Verhältnis auf. In der baukonstruktiven und technischen Ausarbeitung sind Defizite erkennbar. Es wird z.B. monolithisches Mauerwerk mit einer Holzverschalung in fischgrätenartiger Form verkleidet, dies ist schwer nachvollziehbar. Hinsichtlich wirtschaftlicher und konstruktiv-technischer Themen fehlt dieser Arbeit ein klares Konzept.