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Parallelbeauftragung | 03/2015

Parkhaus Burgfeld

Teilnahme

HPP Architekten GmbH

Architektur

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit dem flachen, in den Grünraum eingebetteten Zylinder mit filigraner Klinkerfassade entsteht ein minimaler Eingriff in den Stadtraum, der die vorhandenen Qualitäten des Ortes bestmöglich bewahrt. Auf vier Etagen bietet das Parkhaus insgesamt 346 Stellplätze.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit stellt einen sehr geschickten Beitrag mit hohen Qualitäten dar. Durch die für das Parkhaus gewählte Form des Kreises kann der Brückenkopf und ein großer Teil des schützenswerten Baumbestandes erhalten bleiben. Das Parkhaus schiebt sich selbstbewusst an die Straße und zeigt eine hohe Präsenz, markiert den Ort und bietet einen hohen Wiedererkennungswert. Jedoch stellt diese massive Präsenz einen starken Kontrast in dem städtebaulichen Kontext dar und ist an diesem Ort kritisch zu hinterfragen. Das Gebäude ist mit vier Geschossen deutlich höher als die anderen Beiträge mit jeweils drei Geschossen, die Oberkante der Terrasse überragt das Niveau des Burgfeldes. Die Rotunde stellt ein weiteres bauliches Element über dem Niveau des Burgfeldes dar. Diese Dominanz wird kritisch gesehen.
Die gewählte Form des Parkhauses stellt eine gebäudetechnisch intelligente und in der Durchplanung konsequente Lösung dar. Jedoch benötigt die kreisförmige Kubatur mit der Rotunde und den konisch zulaufenden Parkplätzen einen erhöhten Platzbedarf und greift weit in die Tiefe des Burgfeldes ein.
Die interessante Gestaltung der Fassade wird sehr positiv beurteilt. Die segmentförmigen Bänke stellen einen schönen Übergang zum bestehenden Park dar und bieten eine große Aufenthaltsqualität. Die neue Terrasse bietet die Chance als Treff- und Aussichtspunkt angenommen zu werden. Die Gestaltung wirkt jedoch in Teilen sehr verspielt und inszeniert, die Wegeführung insbesondere durch die Rotunde zu unübersichtlich.

Stellungnahme Technischer Sachverständiger
Übersichtlichkeit der Gesamtanlage:
Durch die runde Form mit der mittigen Rampenanlage ist die Übersichtlichkeit noch ausreichend gegeben. Die Parkebenen sind horizontal und dank großer Stützweite gut zu überschauen.

Ein- und Ausfahrten:
Die Einfahrt von der Fährstraße und die Ein- und Ausfahrt an der Gertrudenstraße sind je einstreifig. Die Ausfahrt sollte jedoch zweistreifig angelegt werden. Die enge S-Kurve von der Ausfahrtrampe zur Kontrollstation sollte vermieden werden, das Kontrollgerät ist so nicht zu erreichen.

Erschließungssystem:
Die Rampenanschlüsse im Zentrum des Gebäudes müssen fahrfreundlich gestaltet werden, dazu sind mindestens 3,50 m breite Fahrgassen und mindestens 5,00 m Kurveninnenradien erforderlich. Das Überschneiden von Ein- und Ausfahrtverkehr auf der südlichen Seite des 1. OG sollte vermieden werden. Die innere Verkehrsführung ist für Spontanbesucher nicht auf Anhieb erkennbar, eine gute Beschilderung ist erforderlich.

Stützensystem:
Die große Stützweite quer zur Fahrbahn ist positiv. es stehen keine Stützen neben den geparkten Pkw, das Ein- und Ausparken sowie das Ein- und Aussteigen werden erleichtert. Eine textlich vorgeschlagene Schrägaufstellung der Stellplätze würde die Benutzung vor allem auf der Innenseite weiter erleichtern.

Fußgängererschließung:
Es sind zwei Treppenanlagen mit je einem Aufzug vorgesehen. Die Lage der Aufzüge im Treppenauge ist ungünstig, da die Übersicht und damit das Sicherheitsgefühl der Nutzer/innen eingeschränkt sind. Außerdem behindern vor dem Aufzug Wartende (z.B. auch mit Kinderwagen) die Treppennutzer. Günstiger ist eine Lage seitlich neben den Treppen.

Lüftung:
Die natürliche Be- und Entlüftung sollte bei diesem Vorschlag unproblematisch sein.