Neubau einer Touristinformation auf dem Rathausmarkt

Hamburg lädt an zentralem Ort – dem Hamburger Rathausmarkt - Besucher der Stadt ein, Impulse zu erhalten, die Stadt zu entdecken und sich selbst als Teil der Hamburger Identität zu erkennen - DU BIST HAMBURG

ORT
Der Rathausmarkt bildet durch seine repräsentative und zentrale Lage, sowie seine Symmetrie und klar strukturierte Gestaltung, einen idealen Ort als informeller Treffpunkt in der Stadt. Diese starke städtebauliche Ordnung des Platzes findet sich in der gespiegelten Anordnung der Rathausarkaden wieder, welche als Ensemble eine Antwort auf das vis-à-vis liegende Rathaus bildet.

SYMMETRIE UND RASTER
Die neuen Pavillons gliedern sich als äußere Abschlüsse der Dächer in die Symmetrie ein. Sie interpretieren das Raster des Daches durch geöffnete Glasbänder und geschlossene verspiegelte Wandflächen, die jeweils Einblicke ins Innere schaffen, oder die umgebenden Menschen und Gebäude widerspiegeln.

EINHEIT
Diese leichte Ausformulierung der Pavillons schafft in Kombination mit den Dächern eine neue Einheit, die neben öffentlichen Funktionen wie der Touristeninformation und der Funktion als Wetterschutz, auch eine städtische Bühne bereitstellt. Durch die Abfolge vom Glas und reflektierender Oberfläche entsteht eine Taktung von visueller Durchlässigkeit und dem verschmelzen mit dem Umfeld.

FASSADE
Die großflächigen polierten Edelstahlverkleidungen der Wände leisten gleichzeitig mehrere Funktionen:

VERSCHMELZEN + ENTDECKEN
Zum einen wird die Forderung, die große Baumasse unter dem denkmalgeschützten Dach möglichst unauffällig erscheinen zu lassen durch einen optischen Trick der Spiegelung des Umfelds - der Stadt, die sich hier präsentiert- gelöst.
Zum Anderen verführt das minimalistisch objekthaft und dennoch wertig wirkende Bauwerk zum Erkunden des Pavillon. Die verglasten Fugen im Spiegelkörper lassen Durchblicke zu und laden zum Verweilen in den warm leuchtenden Innenraum ein - Hamburger Understatement eben!

ATTRAKTION + MOTIV
Gleichzeitig werden die Pavillons selber zur Touristen-Attraktion, wie dies in Hamburgs Partnerstadt Marseille der verspiegelte Pavillon im Hafen vom Londoner Büro Foster zeigt. Ein Bauwerk, welches die Sehgewohnheiten herausfordert, ist immer auch beliebtes Fotomotiv. „Selbstporträt mit Hamburger Rathausmarkt im Spiegelpavillon“ wird ein beliebtes Motiv werden.

REFLEXION
Das Motiv der Spiegelung und Reflexion als wiederkehrendes Motiv der Stadt am Wasser: Gleich auf welchem Weg ein Gast die Touristeninformation erreicht, er wird die Reflexionen der Stadt und des Himmels auf Außen- ,Binnen- und Kleiner Alster, Fleeten, Elbe und Hafen wahrgenommen haben.

FUNKTION
Der nördliche Pavillon beinhaltet im EG die neue Touristeninformation mit Flächen für lokale Hamburger Waren und Souvenirs. Eine repräsentative Treppe führt in eine flexible gestaltbare Ausstellungsfläche mit angeschlossenem Showroom. Im südlichen Pavillon befinden sich zwei Gastronomieflächen mit Außenbereichen und das öffentliche WC im Untergeschoss, das durch den seitlichen Eingang jederzeit zugänglich ist.

KONSTRUKTION
Der Pavillon wird in Holztafelbauweise errichtet, was nicht nur ein wirtschaftliches sowie nachhaltiges System zum Bau des Pavillons darstellt sondern auch den Bauprozess erleichtert und verkürzt. Sämtliche in Holztafelbauweise errichteten Teile der Gebäudehülle sind durch eingeblasene Zellulose Dämmung hoch wärmegedämmt. Die Außenwände werden mit verdeckt angebrachten Sandwichpaneelen verkleidet auf denen ein Poliertes Edelstahlblech aufgebracht wird. Die Glasbänder der Fassade sind mit Dreifach-Isolierverglasung versehen.

TECHNIK
Der Heizbedarf des Pavillons wird durch eine im Fußboden verlegte Flächenheizung gedeckt. Ein Trockenestrich im Fußbodenaufbaubietet zusätzlich Speichermasse in dem ansonsten sehr leichtem Holzbau. Aufgrund der geringen Trägheit der Heizung kann der Pavillon schnell auf verändernde Temperaturen in den einzelnen Bereichen reagieren. Auf den Einsatz von Kühlung wird wegen der abschirmenden Eigenschaft der Glasarkaden und der reflektierenden Fassade verzichtet.