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Einladungswettbewerb | 05/2015

Neubau eines Wohnquartiers in Perlach

Engere Wahl

dv architekten deffner voitländer

Architektur

Schegk Landschaftsarchitekten | Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ist getragen von der Idee eines „klassischen, urbanen Raumgefüges und eines zentralen Platzes“. Diese Leitlinie wird konsequent umgesetzt: In fünf Baufelder ist ein polygonaler Stadtraum eigeschrieben, an dem sich alle Nutzungen befinden, die einen Platz bereichern können – Nahversorger, Kita, Café und Gemeinschaftsräume. Ob es gelingt, mit den zur Verfügung stehenden Nutzungen die notwendige Belebung zu erreichen, wird in der Jury skeptisch beurteilt. Die Führung des motorisierten Verkehrs und der Buslinie über den Platz ist vorstellbar.

Die Idee des urbanen Quartiers wird im Erschließungssystem plausibel weitergesponnen. Durch eine konsequente Verdichtung der Bebauung von außen nach innen können weitgehend geschlossene Straßenräume formuliert werden, die den gewählten Entwurfsansatz stützen. Die Gebietseingänge werden durch kleine Vorplätze und Torhäuser – im Süden dreizehngeschossig – sinnvoll markiert.

Über die geradezu lehrbuchhafte Quartiersgestaltung gerät den Verfassern eine bedeutende Standorteigenschaft etwas aus dem Blick: der Truderinger Wald. Zwar wird dieser durch Park und Esplanade konsequent an die Bebauung herangeführt. Faktisch haben jedoch die Baufelder und der Park wenig miteinander zu tun. Dieses beinahe zufällig wirkende Nebeneinander wird durch den schmalen Durchgang vom Platz zur Esplanade fast noch unterstrichen. Man könnte auch sagen, die südliche Platzwand wird zu Kulisse – man erwartet eine Fortsetzung des Quartiers und steht unvermittelt im Freien.

Die Wohnqualitäten im Inneren des Quartiers sind akzeptabel. Die Punkthäuser am Park versprechen eine hervorragende Wohnadresse. Sie bilden eine Membran, die auch den Bewohnern der zweiten Reihe Durchblicke in die Landschaft gestattet.

Die Erschließung erfüllt die Vorgaben. Die Platzüberfahrt als Begegnungszone zu entwickeln, erscheint sinnvoll. Die kleinkörnige Bebauung südlich der Niederalmstraße ist allerdings nicht hinreichend erschlossen.

Die Jury diskutiert den Beitrag kontrovers. Über die Wohnqualität und die Freiraumausstattung präsentiert sich der Entwurf als durchaus hochwertig – vor allem an den Rändern. Die Hierarchie der Wohnqualitäten vor allem aber die schwache Beziehung von Quartier und Park führen zu einer eher episodischen, urbanen Inszenierung.
Lageplan

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