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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2016

Campus "Berlin TXL, The Urban Tech Republic"

4. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Hans-Hermann Krafft

Architektur, Landschaftsarchitektur

raumlabor berlin

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf verfolgt das Ziel, die unterschiedlichen Ansprüche an den Freiraum – Kommunikation, Vernetzung und Orte der Ruhe – einzulösen und gestalterisch zu prägen. Dieses Anliegen mündet in einer Entwurfskonzeption, welche die grüne Nordfuge an den Campus-Platz heran führt, einen mittigen urbanen Platz ausbildet und im Süden eine grüne Spange aus Freiraum und Wasser in Verbindung mit dem Loop-Park schafft.
Als übergreifendes und verbindendes Element fungieren klare Baumreihen, die in einem frühen Entwicklungsstadium markante Raumkanten ausbilden können. Die Wegeverbindungen für Radfahrer und Jogger werden deutlich markiert, was einerseits die Funktionalität der unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten unterstützt, jedoch andererseits den öffentlichen Raum stark zoniert.
Die trapezförmig ausgebildete Nordfuge erlaubt wegen ihrer Gestaltung als Freiraum, der lediglich an den Rändern mit Bäumen gefasst wird, eine gute visuelle Verbindung zwischen der Hochschule und dem freien Landschaftsraum im Norden. Unterschiedliche Heidetypen – von der eine sinnfällige Freiraumprägung mit plausibel integrierten Versuchsfeldern.
Die Campus-Area als kommunikatives Herz der UTR respektiert die vorhandenen Betonplattenbeläge und bricht diese durch den „Grünen Mobility Hub“, einen geometrisch ausgebildeten Baumhain, mit unterschiedlichen Angeboten für Fahrräder und Gastronomie auf. Die Gestaltung mit geschnittenen Baumreihen wirkt an diesem Ort eher befremdlich und erzeugt eine Stimmung, die dem Ort nicht hinreichend gerecht wird. Weitere Ausstattungselemente wie Sitzbänke, Infostellen usw. werden jedoch angenehm zurückhaltend in die Fläche integriert. Der Vorschlag, den befestigten Flächen des Campus-Platzes bis in den Bereich des Loops hinein zu ziehen, unterstützt die Verklammerung der unterschiedlichen Teilbereiche.
Im Bereich des Loops verspricht der Kontrast zwischen einer steinernen Zone im Anschluss an das Bestandsgebäude, einem aufgeweiteten Wassergraben und einem zurückhaltenden gestaltetem Grünraum spannende Räume mit hoher Aufenthaltsqualität. Die vorgeschlagene Wasserlandschaft erscheint für das Regenwassermanagement geeignet; ob die Wasserfläche permanent in dieser Form in Erscheinung tritt, bleibt offen. Mit dem Element des Wassers werden die unterschiedlichen Grünräume – der Süd-Ost-Park, der Süd-Park und der Loop-Park in überzeugender Art und Weise miteinander vernetzt.
Im Hinblick auf die Ansprüche der Beuth Hochschule sind die gewünschten Experimentierfelder vorgesehen, wenn auch in Teilen mit Bäumen überstellt. Der Entwurf sieht einen plausiblen Eingang in die Hochschule vor und erlaubt auch räumlich Alternativlösungen. Die Einrahmung der Hochschule mit einem „Baumkranz“ erscheint räumlich plausibel, birgt aber die Gefahr, dass der Zwischenraum verschattet wird.
Insgesamt bietet der Entwurf eine klare stadträumliche Grundstruktur an, die dem Ort und der Aufgabe gerecht wird, aber die Stimmung als Ort nicht ganz trifft.