modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2016

Bahnhofsareal mit Marktplatz und Nahversorgungszentrum

2. Preis

Preisgeld: 7.200 EUR

Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft

Landschaftsarchitektur

VIERZUEINS Architektur und Stadtplanung

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsidee der Verfasser über drei Interventionen die neue Ortsmitte aufzuwerten, überzeugt vor allem in der Dimensionierung und Maßstäblichkeit des neuen Dorfplatzes. Allerdings erscheint die nördliche räumliche Fassung mit dem Busterminal zu schwach. Die südliche Platzbegrenzung verliert ihre Wirkung etwas durch die zu große Fuge zwischen dem Bestandsgebäude und dem neuen Wohn- und Geschäftshaus.

Positiv gesehen wird die Verknüpfung der Dorfplatzebene mit der höher gelegenen Bahnhofstraße über eine Treppen- und Rampenanlage.

Die Beruhigung der Bahnhofstraße als zweite Intervention durch Einbahnverkehr nur für Busse ist schlüssig. Die Kombination von Vollsortimenter und Drogeriemarkt ist grundsätzlich sinnvoll und belebt durch die zusätzliche Erschließung von der Bahnhofstraße den nördlichen Bereich, führt allerdings auch zu Zwängen in der inneren Organisation auf Grund der zu geringen Topografieunterschiede. Die Organisation über zwei Geschosse wird auf Grund der zu geringen Fläche für den Supermarkt auf einer Ebene kritisch gesehen. Durch die Kombination des Einzelhandels in einem Gebäude bietet sich dennoch die sympathische Option der Unterbringung weiterer z.B. kultureller Nutzungen in einem eigenen Gebäude an der östlichen Platzkante.

Die vorgeschlagene zweigeschossige Tiefgarage für Dauerparker wird begrüßt, es fehlt jedoch ein angemessenes Angebot für Kurzzeitparker an der Oberfläche.

Die Chance einer sinnvollen Nachverdichtung um den Bahnhof bleibt unbeantwortet. Gleiches gilt für das städtebauliche Potential der zukünftigen, östlichen Bahnsteiganbindung. Auch liegt für das Bahnhofsgebäude kein Nutzungsvorschlag vor. Die Verkehrsberuhigung an der Gautinger Straße über die angebotene Torsituation und über die Straße gezogene Platzoberfläche funktioniert nur bedingt. Die Verschwenkung im Kreuzungsbereich der abknickenden Vorfahrt wirkt zu gering.

Die „Grüne Fuge“ zwischen Gleisen und Hauptstraße als dritte Intervention scheint ein angemessener Umgang mit dem schmalen Grundstückstreifen. Vor allem die von der Staatsstraße losgelöste Führung des Radweges überzeugt. Es bleibt jedoch der Konflikt mit den nicht berücksichtigten Stellplätzen für den Autohandel, die eine Umsetzung unrealistisch machen. Eine Erweiterung der P+R Anlage ist vorstellbar und zeitlich unabhängig. Die Art und Weise sowie Intensität der Nutzungen in der Grünen Fuge wird kritisch gesehen, zumal in Weßling derartige Angebote in weniger beengter Situationen zur Verfügung stehen.

Insgesamt ist es ein positiver Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe.