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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2016

Wohngebäude in Freiham WA 7 und WA 8

Blick vom Quartiersplatz

Blick vom Quartiersplatz

2. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

ADEPT

Architektur

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Grontmij GmbH

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

WA 7 BLOCKRANDBEBAUNG
Bei dem Projekt wird eine durchgehende Blockrandbebauung entlang der Aubinger Allee und der Planstraße U 1709 mit großzügigem Innenhof geplant. Die oberen Wohnetagen des Blockrandes haben eine Tiefe von 11,5 m, mit Ausnahme des östlichen Abschlusses mit 13,0 m. Das Bürgerheim im Westen an der Aubinger Allee variiert in seiner Gebäudetiefe. Das Erdgeschoss und Teile des 1. Obergeschosses benötigen, abhängig von ihren Funktionen, eine größere Gebäudetiefen und springen als sogenannte „Schubladen“ in den Innenhof.

WA 8 PUNKTHÄUSER
Im Osten des Baugrundstückes werden zwei Punkthäuser geplant, die sich an den Grundstücksecken orientieren und somit das Grundstück fassen, und den Strasseraum einrahmen.

GEBÄUDESTRUKTUR UND VIELFALT
Die vertikale Trennung der einzelnen Blöcke, mit unterschiedlichen Höhen, erzeugt eine Gebäudestruktur und einen Fassadeneindruck, welche an das Bild einer natürlich gewachsenen Stadt erinnert und dem Maßstab des Menschen gerecht wird. Auch die Vor- und Rücksprünge der einzelnen Blöcke und die Unterschiede in der Materialität, abhängig von ihrer Funktion, lässt eine Vielfalt entstehen, die den Gebäudekomplex sowohl horizontal als auch vertikal durchzieht, wodurch ein dreidimensionales Gebäude geschaffen wird.
Die Breite und Tiefe des jeweiligen Blockes orientiert sich am Bebauungsplan und an der optimalen Lösung für die verschiedenen Wohnungstypologien.

FUNKTIONEN
Alle sozialen und kulturellen Funktionen befinden sich ausschließlich im Erd- und im 1. Obergeschoss mit Eingängen zur belebten Straßenseite. Die jeweilige Funktion ist in der Fassade ablesbar und ihre Eingänge sind einladend gestaltet. Alle Wohnungen befinden sich in den oberen Geschossen. So entstehen keine Konflikte mit den öffentlichen Funktionen, Einsicht in die Wohn- und Schlafzimmer oder Lärmbelastung in der Erdgeschosszone. Die einzige Ausnahme ist das kleine Punkthaus im WA 8, welches an einer ruhigen und verkehrsarmen Straße gelegen ist.
Die Eingänge zu den Wohnbereichen an der Planstraße U 1709 liegen ausschließlich im Hofbereich. So entstehen eine deutliche Trennung zwischen Wohnen und öffentlichen Funktionen, sowie eine direkte Nähe zu den Fahrradabstellmöglichkeiten. Durch das Angebot einer Vielzahl von unterschiedlichen Funktionen und unterschiedlichen Wohnungstypen, wollen wir eine große Vielfalt bei den Bewohnern und eine urbane Typologie erreichen.

Um ein möglichst ökonomisches Konzept zu erhalten, gibt es eine vertikale Stapelung der gleichen Wohnungstypen, um Küchen und Bäder auf kurzem Wege zu versorgen und statische Sonderlösungen zu vermeiden.

PRIVATE UND GEMEINSCHAFTLICHE ZONEN
Alle Bürgerheim Bewohner haben Zugang zum Dachgarten und zur Dachterrasse. Darüber hinaus gibt es Außenflächen auf dem Dach des Hauses für Kinder, die allen Bewohnern zur Verfügung stehen.
Alle anderen Wohnungen verfügen über private Balkone oder Terrassen auf den Dächern der öffentlichen Funktionen. Darüber hinaus haben sie Zugang zu gemeinschaftlich genutzten Grünflächen im Hof oder auf den „Schubladen“. Um die Privatsphäre der Bewohner zu schützen, dessen Wohnungen sich zu den Terrassen öffnen, soll durch Pflanzungen eine leichte räumliche Zonierung entstehen.

TAGESLICHT
Ca 3/4 aller Wohnungen werden über zwei Fassaden belichtet. Eine Ausnahme bilden die Wohnungen an der Planstaße U-1709, die sich nach Süden öffnen. Alle Aufenthaltsräume werden durch Bodentiefe Fenster mit genügend Tageslicht versorgt.
Die Zimmer des Bürgerheims weisen nach Osten und werden so ebenfalls ausreichend belichtet.

SOMMERLICHER WÄREMSCHUTZ
In den Wohnbereichen sind Rollläden eingeplant, die gleichzeitig als sommerlicher Wärmeschutz genutzt werden.
Die Teile der Glasfassade der sozialen und kulturellen Einrichtungen, die sich nach Süden orientieren haben entweder innenliegende Lamellen zur Verschattung und Einhaltung der Privatsphäre oder im Falle der Bibliothek 40cm tiefe vertikale und horizontale innenliegende Holzlamellen, die gleichzeitig als Bücherregale genutzt werden können.

IMMISSIONSSCHUTZ
An der Aubinger Allee liegt das Bürgerheim. Es wird eine einhüftige Grundrisslösung gewählt, um der bestehenden Lärmbelastung auszuweichen und qualitätvolle Einzimmer-Apartments zu schaffen.
Die Wohnungen im Kreuzungsbereich Aubinger Allee und Planstraße U-1709 sind so gestaltet, das die Schlafzimmer sich ausschließlich zum ruhigen Hof orientieren. Die Fenster in den Wohnbereichen haben die im Lüftungskonzept genauer beschriebenen Aussenluftdurchlässe, um den schallschutztechnischen Anforderungen gerecht zu werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit greift die städtebauliche Grundstruktur mit einer geschlossenen Blockrandbebauung sinnfällig auf und akzentuiert die Höhensilhouette in schlüssiger Art und Weise durch moderate Höhensprünge. Die gewünschte Ablesbarkeit einzelner Gebäude wird in kleinteiligem Maßstab umgesetzt, wobei Sockelbereich und Haus als Einheit zusammen wirken. Die Fassadengliederung ist differenziert und spiegelt einen gemeinsamen Formenkanon wieder. Die öffentlichen Nutzungen sind grundsätzlich schlüssig im EG und teilweise im OG platziert, wobei die Lage des Familien- und Gesundheitszentrums im Entréebereich an der Südwestecke an der Aubinger Allee der städtebaulichen Bedeutung dieses Bereiches nicht gerecht wird. Die Lage des Bürgerheimes an der Aubinger Allee ist grundsätzlich denkbar, die Ausbildung der hohen Lufträume über insgesamt 5 Geschosse erscheint in wirtschaftlicher Hinsicht und auch aus Sicht des Brandschutzes fraglich. Auf die Lärmbelastung an der Aubinger Allee wird durch eine Laubengangerschließung für die Wohnheimappartements reagiert. Die Wohnbebauung ab dem 1. OG wird hofseitig erschlossen, was die Adressbildung erschwert und zu langen und tiefen Erschließungsfluren führt. Es wird ein differenzierter Wohnungsmix unterschiedlicher Wohnungsgrößen angeboten wobei die sehr großen Wohnungen deutlich überwiegen. Es werden viele durchgesteckte Wohnungen mit guter Wohnqualität entwickelt, auch im WA 7, wodurch hier auch der Schallschutz bewältigt werden kann. Das vorgeschlagene Brandschutzkonzept für die straßenorientierten Wohnungen mittels Stichfluren und Fluchtbalkonen wäre in der weiteren Beplanung zu überarbeiten. Auch wird die hofseitige Anleiterbarkeit der Wohnungen durch die Tiefe und Höhe der vorgeschlagenen Schubladen sehr stark beeinträchtigt. Die Wohnungen sind durchwegs barrierefrei. Die erreichte Wohngeschossfläche liegt allerdings im untersten Bereich, damit auch die Anzahl der Wohneinheiten. Hier müsste bei einer weiteren Bearbeitung in wirtschaftlicher Hinsicht optimiert werden, dies betrifft auch teilweise die Wohnungsgrundrisse. Die Freiraumgestaltung versucht einen möglichst grünen Hofraum zu schaffen, demzufolge sind die befestigten Bereiche eng an die Gebäude angelagert. Dazwischen sind den öffentlichen Nutzungen jeweils Terrassenbereiche zugeordnet die aufgrund der Aufstellflächen für die Feuerwehr sehr klein ausfallen. Das gleiche gilt für die Balkone und Dachterrassen. Die Kindertagesstätten sind grundsätzlich funktionsfähig, im WA 7 gibt es jedoch Überarbeitungsbedarf. Insgesamt stellt die Arbeit einen schlüssigen und gut umsetzbaren Beitrag zur Lösung der Aufgabenstellung dar.
Lageplan

Lageplan

Straßenfassade

Straßenfassade

Den Blockrand definieren.

Den Blockrand definieren.

Das grüne Herz.

Das grüne Herz.

Sich dem Maßstab der Umgebung anpassen.

Sich dem Maßstab der Umgebung anpassen.

Variation durch verschiedene Materialien und Fassadengestaltung.

Variation durch verschiedene Materialien und Fassadengestaltung.

Programm Organisation.

Programm Organisation.

Diversität der grünen Außenbereiche.

Diversität der grünen Außenbereiche.

Eingänge und Erschließung.

Eingänge und Erschließung.

Organisation der Wohnungstypologien.

Organisation der Wohnungstypologien.