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Einladungswettbewerb | 04/2016

Entwurf und Gestaltung des gemischt genutzten Baublocks D in der Neuen Weststadt

1. Preis

Preisgeld: 35.000 EUR

EMT Architektenpartnerschaft mbB Bauhofer Eckert und Partner

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

TGA-Fachplanung, Projektsteuerung

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt ein städtebauliches Ensemble vor, dass den Vorgaben des Rahmenplanes weitgehend entspricht. Zur Vermeidung von schlecht belichteten Situation wird der im Rahmenplan vorgesehene Annex an der Südflanke in Richtung Norden richtigerweise nicht weiterverfolgt.

Bis auf eine eingeschossige Bebauung für den Kindergarten bleibt der Innenhof sonst unbebaut. Die vier bis sechsgeschossigen Gebäude werden um einen klar gegliederten Innenhof angeordnet. Hierbei ist die im Rahmenplan gewünschte Durchwegung des Quartiers auf angenehme Art und Weise, durch teilweise angehobene private Gärten, inszeniert.

Die vorgeschlagene Bebauung bietet in jede städtebauliche Richtung eine angemessene, differenzierte und spannende Antwort und bildet insgesamt, insbesondere zur Bahn hin, eine gelungene Abfolge mit den anderen Baublöcken aus und bildet so das Gesicht der Weststadt zum Neckar hin aus.

Die geforderten Nutzungen bestehend aus Wohnungen, Gewerbeflächen und Kindergarten werden in den Baukörpern im Wesentlichen funktional richtig und wirtschaftlich angeordnet und nachgewiesen. Lediglich die Anordnung der Kita fast ausschließlich nach Norden wird kritisch gesehen. Hier ist es wünschenswert zumindest Teile der an der Südtangente angeordneten Gewerbeeinheiten mit zu integrieren. Zur Fleischmannstraße hin werden besondere Wohn- und Arbeitsformen als so genannte Hybrideinheiten angeboten.

Die wirtschaftlichen Rahmendaten sind eingehalten, die wirtschaftlichen Kennzahlen liegen im oberen Bereich und sind somit als sehr gut zu beurteilen, die angestrebte BGF ist nahezu erreicht worden. Das A/V-Verhältnis ist eines der besten innerhalb der eingereichten Arbeiten.

Die Dachflächen sind bedingt durch Einschnitte und Rücksprünge nur begrenzt nutzbar. Die vorgeschlagenen beweglichen Verschattungselemente mit PV sind im Kontext der Tageslichtnutzung und Wirtschaftlichkeit kritisch zu bewerten. Die Gruppenräume der Kita werden nur selten direkt besonnt, die passive Solarenergienutzung ist damit nicht gegeben.

Die Wohnungen werden mit zwei Ausnahmen ausschließlich vom Stadtraum aus durch Treppenhäuser mit Aufzügen erschlossen. Es wird angeregt dieses Erschließungskonzept in Richtung Stadtteilplatz auch konsequent zu Ende zu führen. Die gewählte Art der Anordnung der Nutzungen erlaubt, dass der Innenhof zur Entfluchtung nicht befahren werden muss, was als sehr positiv gewertet wird und die vorgeschlagene Innenhofgestaltung plausibel erscheinen lässt.

Die Wohnungen sind größtenteils durchgesteckt und somit auch zur ruhigen Seite hin orientiert. Die Gebäudeerschließung auf der Westseite mit dem langen Erschließungsflur im südwestlichen Gebäudeteil wirkt im Vergleich zur Gesamtqualität des Entwurfs verbesserungsfähig.

Die gut organisierte Tiefgarage wird konsequenterweise aus der Kandlerstraße erschlossen und führt auf direktem Wege zur Anbindung in den Block E. Die Anzahl der Stellplätze und die Nebenräume der Wohnungen sind nahezu vollständig nachgewiesen.

Zum Stadtraum hin schlägt der Verfasser eine schön gegliederte in den Gebäudekörpern farblich differenzierte Ziegelfassade mit eingeschnittenen, angenehm differenziert ausgebildeten Loggien als Freibereiche für die Wohnungen vor. Die Qualität der Gestaltung der Innenhoffassaden entspricht noch nicht den Straßenfassaden.

Der Entwurf überzeugt durch ein robustes Gliederungsprinzip der Hofflächen. Die Kita-Außenanlagen liegen als Band vor dem Gebäude, die Gruppe erhält einen direkten Zugang ins Freie. Zudem verbessern Lichthöfe die Besonnung, ggf. entstehen hier auch weitere Aufenthalts- und Spielangebote. Der Hof selbst ist gut durchwegbar und bietet viele (ggf. zu viele) Treffpunkte für die Nachbarschaft. Die privaten Gärten im Norden des Hofs sind durch einen Höhenversatz angemessen abgesetzt. Der Vorschlag für die Freiraumnutzung des hofseitigen Kita-Daches überzeugt nicht, da ein klares Nutzungsprogramm fehlt und private Funktionen durch die Durchwegung gestört werden.

Insgesamt stellt die Arbeit unter Berücksichtigung der kritischen Anmerkungen einen sehr positiven Beitrag zur gestellten Aufgabe dar, die sowohl in städtebaulicher Hinsicht als auch in der Umsetzung der funktionalen und gestalterischen Anforderungen überzeugt.
Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Lageplan

Lageplan

Schnitt N-S

Schnitt N-S

EG

EG

1. OG

1. OG

Regelgeschoss

Regelgeschoss