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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2007

Landesgartenschau Aschersleben 2010

Dauerkonzept

Dauerkonzept

2. Preis

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gärten der Stadt

Die 3.Landesgartenschau Sachsen-Anhalts verknüpft die alten und neuen Grünflächen von Aschersleben zu einer zusammenhängenden Parkstruktur mit ganz individuellen Gartenräumen: Die Herrenbreite und der Stadtpark werden in ihrer historischen Anlage gestärkt, während der Bestehornpark und die Eine-Terrassen modern gestaltet werden.
Auf der Herrenbreite, der „Visitenkarte“ Ascherslebens, lädt die Stadt zu einer Entdeckungsreise in die Stadtgärten ein, in denen neben globalen Gartentrends Schätze aus der Stadttradition gezeigt werden. Im Bestehorn¬park fokussiert sich der Blick auf den innovativen Aspekt des Lernens. Im Stadtpark werden die Sinne des Besuchers verwöhnt. Die Eine-Terrasse überrascht mit landschaftlicher Weite.
Der Flussraum, die Platzerweiterungen der Herrenbreite und die Bestehornpromenade fügen das Gartenschaugelände an den Promenadenring an, der eine eindrucksvolle Kulisse für Stadtgärten darstellt.


Wegesystem

Eingänge:
Der Genius Loci der beiden Endpunkte Herrenbreite und Eine-Terrassen zieht die Gartenschaubesucher in die Stadt hinein. Vom Bahnhofsvorplatz aus lockt der ehrwürdige Rahmen alter Bäume auf die Herrenbreite. Der Flussraum der Eine wird urban inszeniert und für die Öffentlichkeit attraktiv erschlossen.

Leitsystem:
Die Besucher Ascherslebens werden durch einen Rundweg geleitet, der über die historischen Strukturen hinweg die Großzügigkeit der Grünflächen unterstreicht und Verbindungen zwischen den einzelnen Parkteilen schafft. Blütenfelder leuchten auf den sanften Böschungen der Rasenspiegel der Herrenbreite und locken den Besucher in die historische Gartenanlage mit ihren vielfältigen Ausstellungen. Die Herrenbreite wird durch eine Betonung der ringförmigen Erschließung „freigelegt“ und durch eine deutliche Achse an den Bestehornpark angebunden. Der Endpunkt dieser Achse, das „Schulforum“ mit seinem bastionsartigen Stadtbalkon, dient während der Gartenschau als Scharnier in das Atrium der Adam Olearius Schule und grenzt in der Nachnutzung gestalterisch den Schulhof vom Straßenraum ab. Während der Landesgartenschau können die Grundschüler den südlichen Teil der Schulgärten als Schulhof nutzen (siehe Abbildung Plan 2).
Ein Lindencarré empfängt die Besucher, die vom Dreibogentor kommen, und leitet sie über die repräsentativ gestaltete Eingangssituation in den modern gestalteten Eingangsplatz des Stadtparks. Verwunschene Wege führen durch Heckenkabinette in das Arboretum. Die interne Erschließung des Stadtparks erfolgt über die Freistellung der Wegeachsen mit ihren historischen Alleen. Eine großzügig gestaltete Wegeachse mündet in den landschaftlich gestalteten Raum der „Eine-Terrasse“.

Anbindung an die Stadt:
Stadtweite Attraktionen, wie ein Café mit Fontainenspielplatz, der Musikpavillon und der Spielplatz an der Weltzeituhr sowie der neue Stadtbalkon am Schulforum wirken als Schnittstellen zwischen Park und Stadt. Sie sind die idealen Orte für Nebenausgänge zur Stadt. Die Gestaltung der Eine Terrassen ist langfristig der Auftakt für einen Grünzug entlang der Eine, der schließlich in den Promenadenring mündet. Der Promenadenring mit seinen Plätzen ist ein geeigneter Rahmen für die Inszenierung effektvoller Gartenschauthemen. Die Fläche vor der Stadtmauer am Baumgarten wird für die Öffentlichkeit erschlossen und während der Landesgartenschau zum Ort der Musterkleingärten.

Publikumsmagnete

Alle Parkbereiche erhalten attraktive Aufenthaltsflächen unterschiedlicher Schwerpunkte. Zentrale Publikumsmagnete werden vor allem in der Herrenbreite und im Bestehornpark inszeniert.

Hauptbühne:
Die Hauptbühne ist auf der nördlichen Rasenfläche der Herrenbreite vorgesehen. Vom Johannisplatz aus ist die Anlieferung und Logistik des Backstage-Bereiches leicht möglich. Die Rasenfläche bietet ausreichend Platz für ein großes Auditorium.

Blumenhalle:
Die Blumenhalle wird in die Turnhalle der Adam Olearius Schule integriert. Durch diese Einbeziehung des Schulgebäudes wird seine Funktion als Scharnier zum Stadtpark gestärkt. Der Hof vor der Blumenhalle wird zu einem attraktiven Atrium, in dem Kübelpflanzen aufgestellt werden.


Ausstellungsflächen

Gartenring Herrenbreite
Die historische Anlage der Herrenbreite wird zur Leitfigur der nördlichen Ausstellungsflächen. Die historische Wegeachsen werden denkmalpflegerisch saniert. Der Dominanz der historischen Wegestruktur wird eine Stärkung des äußeren Platzrahmens entgegengesetzt, welche die Gesamtfläche der Herrenbreite wieder erlebbar macht. Der Rand wird zum Ort für die Anlage von Themengärten, „Gärten der Stadt“. In Anlehnung an die papierindustrielle Vergangenheit Ascherslebens werden die Themengärten mit wetterfesten, lichtdurchlässigen Papierwänden parzelliert.

Leichte Geländeerhebungen, die „Rasenspiegel“, führen die Fläche in einen spannungsreichen Bewegungszustand, der durch die Anlage von Wechselflor (Gewürzpflanzen wie Majoran, Salbei etc.) unterstützt wird.

Die Fontainenpromenade, die vom Bahnhof die direkte Verbindung zum Bestehornpark darstellt, wird verbreitert und erhält zwei 2 m breite Wege aus großformatigen Natursteinplatten. Das mittige Band wird mit einer Skulptur aus Natursteinplatten künstlerisch gestaltet. In der Mitte der Herrenbreite erweitert sich die Achse zu einem Doppelplatz, der bestehende Dreiecksplatz wird großzügig zu einem bespielbaren Fontainenplatz aus großformatigen Natursteinplatten erweitert und in Richtung Johannisturm über einen Tennenplatz mit Parkcafé an die Stadt angebunden.
Den südlichen Abschluss der Herrenbreite bildet der Spielplatz „An der Reitbahn“, an den ein Tennenplatz mit der Nachbildung des historischen Musikpavillons angegliedert ist. Dieses Bauwerk lenkt den Besucher in die Wegeachse zum Bestehornpark.

Forumsgärten im Bestehornpark:
Die Konversion der Papierfabrik Bestehorn zum Schulcampus Bestehornpark nimmt die Gestalt eines gleichzeitig urbanen wie gärtnerischen Schulhofes an. Hier verdichtet sich die Vielfalt urbanen Lebens zu Kultur, Unterhaltung, Gastronomie und Naturinszenierung.
Die Bestehornpromenade führt von der Herrenbreite zum Stadtbalkon des Bestehornparks und gliedert den Park in den platzartig befestigten Teil des Schulcampus und, in Anlehnung an die benachbarten historischen Villengärten, in einen formalen Schulgarten mit vielfältigen Gartenzimmern.
Ein temporärer Palmenhain umspielt die Gastronomieterrasse. Die zukünftigen Schulgärten der Adam Olearius Schule erhalten intime „Horti conclusi“ mit thematischen Zierpflanzungen, Spielskulpturen sowie einer Möblierung aus skulpturalen Sitzmauern. Die Themen der Schulgärten nehmen als Reminiszenz an Adam Olearius Bezug auf die Kontinente der Welt.
Der Stadtbalkon wird durch einen markanten Baumhain markiert, der den Schnittpunkt der Nord-Süd-Achse mit dem zukünftigen Schuleingang bzw. dem Durchgang zur Blumenhalle städtebaulich hervorhebt. Eine Feuerwehrerschließung zum Schulgebäude ist über den Forumsplatz vorgesehen, der im hinteren Bereich über ein kaum wahrnehmbares Gefälle erreicht wird. Der Aussichtsturm, der in den ehemaligen Uhrenturm integriert wird, gibt den Blick frei auf die Stadtsilhouette und das Landesgartenschauareal.

Gärtnermarkt :
An die Blumenhalle schließt sich platzartig der Gärtnermarkt als Auftakt zum Stadtpark an.

Arboretumsgärten im Stadtpark:
Von der urbanen Dichte des Schulcampus kommend, bietet der Stadtpark dem Besucher neue Raumeindrücke. Sein schützendes Blätterdach lädt zu einer Entdeckungsreise in verwunschene Gärten ein. Dieser Ort schafft Gelegenheiten für kontemplative Erfahrungen.
Unter das Blätterdach des Stadtparks wird ein labyrinthisches System von Heckenkabinetten in Form überdimensionaler Blätter gelegt, das über Holzstege erschlossen wird. Die Blätter werden, in Anlehnung an das angrenzende Rosarium, mit sinnlichen und phantasievollen Themen ausgestaltet, die der Gartenschau vorbehalten sind, während die Heckenrahmen auch langfristig den Stadtpark dominieren sollen. Ein Spielplatz bleibt dauerhaft erhalten.
Den Abschluss des Stadtparks bildet in Verbindung mit dem Bibelgarten die Ausstellungsfläche Grabkunst/Denkmal vor der eindrucksvollen historischen Gräbermauer.

Einestrand/ „Barcadien“:
Den überraschenden Abschluß eines „Ha-Ha“ bietet die landschaftliche Öffnung der Eine-Terrassen im Süden. Der Blick wird verwöhnt von der floralen Inszenierung des Flußufers.
Der Taleindruck wird durch eine Geländekante sowie durch Holzdecks im unmittelbaren Uferbereich gestärkt. Eine Strandlandschaft an der Eine mit Liegestühlen und Beachvolleyballfeld überhöht zu Gartenschauzeiten den Eindruck tropischer Gefilde.
Der damit angesprochene jugendliche Besucherkreis erhält am Parkausgang einen langfristig bleibenden Skateparcours. Zur Zeit der Landesgartenschau bietet die Eine-Terrasse die ideale Szene für effektvolle Blütenarrangements, in die Spiellandschaften intergriert werden.
Herrenbreite / Bestehornpark

Herrenbreite / Bestehornpark

Stadtpark / Eine-Terrassen

Stadtpark / Eine-Terrassen

Herrenbreite: Fontainenplatz, Blick Richtung Bahnhof

Herrenbreite: Fontainenplatz, Blick Richtung Bahnhof

Bestehornpark: Blick Richtung Herrenbreite

Bestehornpark: Blick Richtung Herrenbreite

Stadtpark: botanische Gärten

Stadtpark: botanische Gärten