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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Wohnbebauung Baufeld 3.2 und 4.2 Lincoln-Siedlung

Anerkennung / Baufeld 4.2

Preisgeld: 15.000 EUR

planungsgruppe stahlecker

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

IGG Gölkel GmbH & Co. KG

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

EFG Engineering Facility Group

Energieplanung

IB Hafner

Energieplanung, TGA-Fachplanung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Michael Becker

Architektur

Marina del Marmol Peces

Architektur

Mauro Bravo

Architektur

Erläuterungstext

Modell in M 1:200
Vielschichtiger Aufbau der Geschosse
Geschosshohe Glasfassaden mit Acrylglas

Beurteilung durch das Preisgericht

Die heterogene Struktur spielt mit der rigiden Zeilenbebauung des Bestands und öffnet sich mittels Zu- und Durchgängen nach allen Seiten. Positiv wirkt sich dies in der westlichen Öffnung zur Siedlungsmitte/ Grünraum aus, negativ fällt dies insbesondere zur Heidelberger Straße auf. Hier werden massive negative Schalleinwirkungen befürchtet, aufgrund der offenen Struktur für das gesamte Grundstück.

Durch die orthogonal abgewinkelte Bebauung bilden sich vielfältige Hof- und Platzräume, die netzartig ausreichend Privatheit und öffentliche Räume schaffen. Auf den zweiten Blick jedoch bietet der Entwurf keine adäquate Lösung zur Bewältigung der Höhenentwicklung. Diese ist bei näherer Betrachtung auf kleine Einzelbereiche beschränkt. Eine barrierefreie Erschließung ist sehr fraglich. Auch wird die künstliche Topographie als sehr unwirtschaftlich eingeschätzt.

Differenzierte Fassaden und durch die abgewinkelte Struktur kleinteilig wirkende Gebäude lockern die Bauvolumen. Die von den Verfassern bezeichnete Riegelstruktur unterstreicht dies. Die auf allen Fassaden geschossweise wechselseitig angeordneten Balkone wirken spielerisch. Die Grundrisse fallen qualitätsvoll auf. Flexibel nutzbare Grundrisse erlauben die Realisierung unterschiedlicher Wohnvorstellungen und unterscheiden sich wohltuend vom Standardmietwohnungsbau. Sie wirken modern und zukunftsorientiert. Gleichwohl ist die starke Orientierung von Schlafräumen zur lärmbelasteten Heidelberger Straße ein massives Defizit.

Für das betreute Wohnen ist die Gebäudeorganisation nicht ausreichend. Die Betreuung bedarf langer Wege und wird als schwierig empfunden, insbesondere in der Nacht. Die differenzierten Wohnungsgrundrisse versprechen jedoch eine hohe Individualität und werden auch hier positiv bewertet.

Die inmitten der Gebäude- und Hoflandschaft am „Square“ (zentralen Hof) liegende Mobilitätszentrale ist deutlich deplatziert. Bedingt durch die gewerblich öffentliche Nutzung werden nachhaltige Konflikte mit den Bewohnern befürchtet.

12 Aufzugsanlagen sind unwirtschaftlich aber der heterogenen Struktur geschuldet. Selbiges gilt für die große Fassadengestaltung und –fläche. Positiv ist die relativ hohe Anzahl an Wohnungen und Stellplätzen. Die Tiefgarage ist funktional gut durchdacht.

Die Arbeit schafft es die vorhandene Baustruktur unverkrampft aufzunehmen und positiv weiterzuentwickeln. Allerdings löst Sie nicht alle Teile der Aufgabenstellung gleich gut.

Technik
Technik- und HA-Räume sind im Grundriss nicht dargestellt, die Räume können jedoch z.B. durch Inanspruchnahme von Stellplätzen geschaffen werden. Die natürliche Lüftung der TG ist nicht dargestellt, wird jedoch mit Luftschächten als möglich angesehen. Sanitär-Vorwände sind überwiegend nicht dargestellt, je WE werden 2-3 Abwasserfallstränge benötigt. Schachtdarstellungen sind weitgehend vorhanden. Aufgrund einer lichte Geschosshöhe von 2,50 m, führt ein horizontaler Leitungsverzug führt zu geringer Raumhöhe. Zur Lüftung der Wohnungen gibt es keine Aussage oder Darstellung. Eine zentrale Lüftung mit WRG ist möglich, bedingt jedoch eine Wohnflächenverringerung durch erforderliche Schächte. Regenwasser- und Graunutzung, sowie Versickerung des Regenwassers sind benannt.
Das Technikonzept ist noch nicht stimmig und überzeugt nicht in allen Teilen.

Tragwerk
Es wird eine durchgängige statische Struktur mit punktgestützten Flachdecken in den oberen Geschossen, wie auch der Tiefgarage vorgeschlagen. Die Deckendicken sind durchweg mit 20cm vorgesehen. Zu den Tiefgeschossen ist die Schlüssigkeit des Lastabtrages noch nicht überall gegeben. Die Gründung ist mit Einzel.- und Streifenfundamenten geplant. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist das statische Konzept positiv zu bewerten. Eine Vorabfertigstellung TG ist eher problematisch.

Baurecht
Rettungswege in der Tiefgarage sind gemäß GaV (30m) herzustellen. Die Rampenneigung ist gemäß GaV auf max. 15% Neigung umzuplanen. Feuerwehrzufahrt und Aufstellflächen nach der DIN 14090 scheinen möglich.
Blick ins Zentrum

Blick ins Zentrum

Blick von schräg oben

Blick von schräg oben

Draufsicht - Gesamt

Draufsicht - Gesamt