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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Ortskern Salzbergen

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Freiraumqualität / öffentlicher Raum
Die Arbeit versucht über einen einheitlichen Belag aus Klinker das neue Zentrum Salzbergens zu fassen. Räumlich wird im Ortskern ein neuer großer Platz formuliert dessen Ostseite die Cyriakuskirche als bestimmende Architektur abschließt. Die Stellplätze an der Emsstraße sind möglich, widersprechen aber letztlich der Idee des großzügigen Platzes im Zentrum. Der vom Verfasser als „Kirchplatz“ definierte Raum wird als grünes Umfeld der Kirche bewusst in Kontrast zum steinernen Marktplatz gesetzt. Dabei erscheint die Fassung aus geschnittenen Linden unangemessen. Der Bebauungsvorschlag für den Ideenteil unterstützt die neu entstehende dreieckige Platzfigur. Der über die Grenzen des Ideenteils hinausgehende Vorschlag der Bebauung im Südwesten ist konsequent und richtig. Dies trifft leider nicht für die dichte Baumreihe parallel zur Bahnhofsstraße zu die den neuen Marktplatz wieder vom Straßenraum trennt und bestehende Adressen im Süden vom Platz abkoppelt. Der neue Brunnen ist richtig positioniert und dimensioniert.
Die Rampenlösung im Bereich des Bahnhofs ist gestalterisch sehr ansprechend und überzeugt durch ihre Großzügigkeit. Gleichzeitig erscheint die Realisierbarkeit aufgrund des massiven Eingriffs in den Gebäudebestand nicht gegeben.
Insgesamt fällt negativ auf, dass sich der gewählte Klinkerbelag ohne Differenzierung überall im Wettbewerbsgebiet ausdehnt ohne auf die angrenzenden stadträumlichen Situationen und Nutzungen zu reagieren. Hinter der Kirche ist nicht in gleicher Weise Zentrum wie am Marktplatz.

Funktionalität (Verkehrskonzept, Barrierefreiheit)
Die konsequente Betonung der Bahnhofsstraße auch in der Verkehrsführung erscheint logisch. Eine Barrierefreiheit ist gegeben. Die gestalterisch ansprechende Rampenlösung am Bahnhof ist auch funktional sehr überzeugend. Lediglich der Kreuzungspunkt Emsstraße Bahnhofsstraße Franz-Schratz-Str. wirkt ein wenig unentschieden. Die Einmündungsbereiche auf die Bahnhofstraße könnten deutlicher voneinander abgesetzt werden.

Materialität / Nutzbarkeit
Gut gefällt die Reduktion der eingesetzten Materialien, gleichzeitig gelingt es den Verfassern nicht den Stadtraum darüber in seiner Wertigkeit so zu differenzieren, dass eine Gewichtung von Mitte und Rand ablesbar wird um die Orientierung zu verbessern. Darüber hinaus erscheint der rote Klinker im Verhältnis zu den allgegenwärtigen Klinkerfassaden nicht angemessen. Neben diesen gestalterischen Defiziten wird das Material Klinker auch aus bautechnischen Gründen kritisch eingeschätzt. Positiv wird bewertet, dass der Gebrauchsraum der Straße klar ablesbar ist.

Anbindung an den Bestand
Die Anbindung an den Bestand ist gestalterisch und funktional unterschiedlich gut gelungen. Hierzu trägt einerseits der undifferenzierte Umgang mit den Oberflächenmaterialien bei, andererseits die geometrische Fassung des „Kirchplatzes“ mit geschnittenen Linden.

Wirtschaftlichkeit im Sinne von Angemessenheit
Die Wirtschaftlichkeit der vorgeschlagenen Lösungen sollte auf Grund des Materials (Klinker) und generell im Bereich des Bahnhofs zu überprüfen sein.

Verhältnis Realisierungsteil / Ideenteil
Insgesamt erscheint der Beitrag im Realisierungsteil umsetzbar, auch wenn die Bereiche des Ideenteils / außerhalb liegende Bereiche nicht umgesetzt werden können.