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Offener Wettbewerb | 08/2016

Neubau NMS Spielmanngasse 3

Anerkennung

Johannes Daniel Michel Generalplaner GmbH

Architektur, Landschaftsarchitektur

Mader Flatz Schett ZT GmbH

Bauingenieurwesen

Dr. Pfeiler GmbH

Bauphysik

Planungsteam E-Plus GmbH

TGA-Fachplanung

DBI - DĂŒh Beratende Ingenieure KG

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

ErlÀuterungsbericht:

StÀdtebauliches Konzept

Die strukturelle Konzeption sieht einen Schulcampus vor, der dem SchulgelĂ€nde eine eigene IdentitĂ€t verleiht und einen Treffpunkt fĂŒr SchĂŒler, Lehrer und Eltern schafft.
Zentraler Ansatz des Entwurfes ist den Baumbestand und die FreiflÀche in den Entwurf zu intergrieren und diese mit dem Bauwerk zu verzahnen.
Dabei sollen konvexe Terrassen und Balkone die AußenraumqualitĂ€ten auf allen Geschossen erfahrbar machen.
Der dreigeschossige Baukörper wird so auf dem GrundstĂŒck positioniert, dass eine möglichst großzĂŒgige und zusammenhĂ€ngende FreiflĂ€che entsteht.
Ein Vorplatz spannt sich zwischen der Spielmanngasse und Bauwerk auf. Dieser bietet die Möglichkeit des Ankommens und durch locker angeordnete Sitzmöbel Raum fĂŒr Begegnungen.
Die Planung der Pausen- und SpielflĂ€chen sieht eine großzĂŒgig zusammenhĂ€ngende FlĂ€che vor, die mit verschiedensten
Nutzungssegmenten gefĂŒllt ist. Der landschaftliche Schulpark im Anschluss an den Vorplatz bildet einen grĂŒnen GĂŒrtel um die Schule und schafft Distanz zur Straße.
Die Platzierung der SportflĂ€chen wird im Bereich der bestehenden Schule vorgenommen und in das weitlĂ€ufige GrĂŒn eingebettet.
Insgesamt formuliert das Konzept eine vielseitige und abwechslungsreiche Pausenlandschaft. Somit gelingt die Ausbildung eines
Schulcampus, auf dem die Begegnung und Kommunikation aller Kinder, Eltern und dem Lehrkörper stattfinden kann.

BaukĂŒnstlerisches Konzept:

Zentrale Entwurfsidee ist ein gemeinsames Haus und ein Schulcampus mit großer AufenthaltsqualitĂ€t. Diese Lösung ermöglicht
sowohl im Innenraum als auch in den Freianlagen eine gemeinschaftliche Bildungslandschaft mit Begegnungsorten.
Die GebĂ€udestruktur ermöglichen eine optimale Anbindung der FreirĂ€ume (Terrassen, PlĂ€tze, Garten). Diese werden direkt in die GebĂ€udefigur mit aufgenommen und verbinden Innen und Außen. Dazu trĂ€gt auch die großzĂŒgige Fassadengestaltung bei.
Die Aula ist Kommunikations- und Begegnungsort. Dieser Raum gibt der Schule den Mittelpunkt im tĂ€glichen Ablauf als PausenflĂ€che und dient als Versammlungsort fĂŒr die Schulgemeinschaft.
Die Nutzungsaufteilung mit dem Multifunktionsraum und den gemeinschaftlichen RĂ€umen wie der Bibliothek und dem Werkbereich,
bildet mit der Aula eine zusammenhÀngende Raumfigur mit vielen Ausblicken in den Garten, auf die Terrassen und
PausenflÀchen im Freien. Hier kann eine multifunktionale Zone mittels mobilen TrennwÀnden bespielt werden.

Erschließung und FunktionalitĂ€t

Die Ă€ußere Erschließung erfolgt ĂŒber den zentralen Vorplatz. Weitere ZugĂ€nge werden fĂŒr die Sporthalle und die Anlieferung/ Lehrer zur Spielmanngasse organisiert. Funktional ist das GebĂ€ude in klare Bereiche gegliedert und ermöglicht dennoch eine fließende offene VerknĂŒpfung der Nutzungszonen.
Im GebÀude stellt die Aula direkt am Eingang auch den zentralen Verteiler zu den Nutzungen dar. Der Kreativbereich mit
Musiksaal und Bibliothek sind von allen SchĂŒlerInnen gut zu erreichen. Dies ermöglicht einen optimalen Zusammenhalt der Gemeinschaft und fördert den Kontakt untereinander.

Die Cluster bauen sich von der zentralen Erschließung beidseitig auf . Die BildungsrĂ€ume sind so positioniert, dass eine zentrale MultifunktionsflĂ€che entsteht. Durch die abgewinkelte Anordnung der Raumpakete entstehen verschiedene Clusterzonen. Diese werden als freie Lernlandschaften mit einem flexiblen Raumkontinuum vorgeschlagen. Raumgrenzen verschwimmen hier und werden mit den Lerninseln im Flur zu einem zusammenhĂ€ngenden Bildungsort entwickelt. Die Kommunikation von Innen- und Außenbereich wird durch die GlasflĂ€chen und Terrassen gestĂ€rkt.

Materialien / Konstruktion

Die AusfĂŒhrung der Planung ist sowohl als Holz- Fertigbauweise als auch als Massivbau möglich. Die Vorteile im Holzbau liegen nicht nur in der Nachhaltigkeit sondern auch in einer durch die Vorproduktion verkĂŒrzten Bauzeit.
Eine AusfĂŒhrung in Massivbauweise geht von einer Konstruktion mit Mauerwerk und Stahlbeton als Skelettbau aus, um eine langfristige RaumteilungsflexibilitĂ€t sicherzustellen. Die Fassadekonstruktion besteht aus einem WĂ€rmedĂ€mmsystem mit PutzoberflĂ€che sowie aus FensterbĂ€ndern und partiellen raumhohen Verglasungen. Die FensterbĂ€nder werden als Holz- Alu- Fenster mit Dreischeibenverglasung konstruiert. Im Innenraum dominieren Holzböden und Decken, fröhliche Farben und helle lichtdurchflutete RĂ€ume mit offenen Sichtbeziehungen.

Ökonomie und Ökologie

Das GebĂ€ude wird kompakt und klar strukturiert organisiert und ökologisch nachhaltig in Passivhausbauweise vorgeschlagen. Die angemessene Dimension der FensterflĂ€chen, Nutzung solarer Energie, Beheizung mit einer WĂ€rmepumpe und der Verzicht auf aufwendige GebĂ€udetechnische Anlagen ermöglicht eine wirtschaftliche Errichtung und BetriebsfĂŒhrung. Alle Materialien sind gesundheitlich unbedenklich und emissionsfrei. Auf Verbundwerkstoffe oder PVC- haltige Bauprodukte wird verzichtet. Somit entsteht eine gesunde und atmosphĂ€rische Lernumgebung.

Die Materialkonzeption sieht eine Lösung mit wenigen aber hochwertigen Materialien vor. Insbesondere das haptische Erleben
der OberflĂ€chen soll Bestandteil der Überlegungen sein. Dazu werden massive Holzwandverkleidungen, ParkettbelĂ€ge, PutzflĂ€chen, bunte Filz-Polsterungen der Sitzgelegenheiten und gezielt eingesetzte SichtbetonflĂ€chen kombiniert. Die großzĂŒgigen LichteinfĂ€lle durch die GlasflĂ€chen der Fassade ergĂ€nzen diese lebendige Innenwelt des Baukörpers.