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Einladungswettbewerb | 12/2016

Münchberger Straße

Modellfoto

Modellfoto

3. Preis

N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

toponauten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Charakter des Ortes

Das Umfeld des Wettbewerbsgebiets im 17. Stadtbezirk Obergiesing-Fasanengarten ist geprägt von einer vorstädtischen, kleinteiligen Doppel- und Reihenhausbebauung, der wie eine Schneise wirkenden Autobahn A8 München-Salzburg und den S-Bahngleisen im Norden des Areals. So erscheint das Baufeld regelrecht an den Rand gedrängt und als Restfläche übriggeblieben.
Andererseits ist das Grundstück durch die Balanstraße und die S-Bahn-Station Fasanengarten sehr verkehrsgünstig an die Stadt angeschlossen. Gleichzeitig sind die Wege ins Grün kurz. Quasi um die Ecke liegen großzügige Grünräume für Erholungssuchende. Beide Qualitäten – die Nähe zur Stadt und die gute Anbindung an Grünräume – sorgen für eine gute Wohnqualität.
Angesichts der Wohnraumknappheit in München verlangt das Grundstück nach einem kompakten, dichten und urbanen Bebauungskonzept, das neben einem möglichst ressourcenschonenden Flächenverbrauch die Anforderungen an den Schallschutz genauso löst wie den Übergang zur niedrigeren Doppel- und Reihenhausbebauung in der Nachbarschaft.

Ein Park für Alle

Durch die Konzentration der Bebauung auf der Ostseite des Areals zur Autobahn hin entsteht ein ruhiger, geschützter öffentlicher Grünraum, der zwischen der Neubebauung und der bestehenden Nachbarschaft aus Doppel- und Reihenhäuser vermittelt. Dieser städtische Park schafft eine neue Mitte für die ganze Nachbarschaft und über die Grenzen des unmittelbaren Umfeldes hinaus. Er bietet dank seiner hohen Aufenthaltsqualität und offenen Nutzungsmöglichkeit einen Mehrwert für alle Nachbarn im Viertel. Es ist ein Raum, den es so in seiner städtischen Form in der Umgebung noch nicht gibt.
Der Park als große Wiese mit offener Nutzung wird räumlich und funktional gerahmt. Die sich aus Verbindungs- und Bewegungslinien hergeleitete Promenade, ermöglicht ein Durchqueren des Grünzugs ohne Störung des Wohngebiets.
Die klare Anordnung der Freiraumelemente und Funktionen bilden die konzeptionelle und gestalterische Verbindung und Schnittstelle zum übergeordneten Grünraumsystem der Stadtteile.

Erschließung und Adressbildung

Bewusst wird auf eine Verkehrserschließung für Autos von Westen verzichtet, um dem ruhigen und geschützten Grünraum möglichst viel Raum zu geben. Über diesen erfolgt die Erschließung des Quartiers für Radfahrer und Fußgänger. Ein wirklich gelungener Auftakt für Anwohner und Besucher, die zu Fuß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad kommen!
Der motorisierte Individualverkehr wird dagegen über eine neue Planstraße im Osten geführt, die im Norden an die Kronacher Straße anschließt. Über sie werden alle Baufelder erschlossen, ob Lärmschutzbebauung oder geschützter Innenhofbereich. Das Erschließungssystem führt so zu einem gleichberechtigten Neben- und Miteinander aller Bewohner.
Der Straßenraum löst dabei mehr als nur die technische Abwicklung des MIV. Er ist Aufenthalts- und Begegnungsraum und sorgt mit Vor- und Rücksprüngen der Gebäudefluchten für ein lebendiges Raumerlebnis. Unterstützt wird dies im Bereich der platzartigen Aufweitungen durch großzügige Baumgruppen, Straßenmöbel und durchgehenden Bodenbelag für Straße und Platz.
Die Ostseite wird nicht als minderwertige Rückseite verstanden, sondern als ein gleichwertiger, würdiger öffentlicher Erschließungs- und Begegnungsraum. Ein funktionierende öffentlicher Raum ist entscheidend für eine gute Adressbildung des neuen Quartiers.

Wohnungen

Für das Wettbewerbsgebiet schlagen wir unterschiedliche Wohnungstypen vor. In der Lärmschutzbebauung befinden sich große durchgesteckte 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, die mit dem Essbereich Richtung Osten und mit den Schlaf- und Wohnräumen Richtung Westen orientiert sind. In den kürzeren nach Westen zurückspringenden Gebäudeflügeln sind über Laubengangerschließung kleinere 2-Zimmer-Appartements untergebracht, um einen ausgewogenen Wohnungschlüssel zu generieren.
In den hofseitigen Punkthäusern befinden sich ebenfalls größere Familienwohnungen, die sich dank der Kompaktheit des Baukörpers immer mind. in zwei Himmelsrichtungen orientieren können.

Privatgärten

Unter Berücksichtigung erforderlicher Wegebeziehungen werden die Gebäude von Freiräumen umspült. Die entstehenden Innenhöfe erhalten eine schlichte, aber ausdrucksstarke Grüngestaltung, die eine hohe Aufenthaltsqualität schafft. Eine zurückhaltende Möblierung erlaubt vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
Die Spielzonen für Kleinkinderspiel befinden sich geschützt im Zentrum der Wohnhöfe.
Die privaten Freiräume werden von den öffentlichen und gemeinschaftlich nutzbaren Flächen im Bereich der Punkthäuser durch Hecken und im Bereich der Lärmschutzbebauung durch niedrige Sitzmauern abgetrennt.
Die Mauern zu den Lärmschutzbebauungen hin dienen zusätzlich dazu, den Höhenunterschied zwischen den Freiräumen und den rund sechzig Zentimeter höheren Erdgeschosszonen zu überbrücken.

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwischen zwei Extremen, einer lärmbelasteten Straße und einem Einfamilienhausgebiet, entwickeln die Verfasser ein Bebauungskonzept, das gegen den Lärm ein geschlossenes , rhythmisiertes , dennoch durchgehendes, viergeschossiges Baukonzept setzt und als zweite Maßnahme, Richtung offene Bebauung, den gleich hohen Baukörper in sechs gleichförmige Mehrfamilienhäuser auflöst, die sich wie ein Filter positionieren. Richtig qualitätsvoll und konsequent ist die großzügige Wiese im Westen, ein brauchbarer Vermittler zwischen den verschiedenen Wohnformen. Richtig konsequent und städtisch wird es auf der Ostseite, wo neben der Autobahn auch die verkehrliche Erschließung des neuen Wohngebietes vorgesehen ist.
NVO-Toponauten Lageplan

NVO-Toponauten Lageplan

Lageplan

Lageplan

NVO-Toponauten Schwarzplan

NVO-Toponauten Schwarzplan

Erläuterungen

Erläuterungen

NVO-Toponauten-Blick aus Deinem Fenster

NVO-Toponauten-Blick aus Deinem Fenster

Präsentationsplan 1

Präsentationsplan 1

Präsentationsplan 2

Präsentationsplan 2