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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Erweiterung des Grundschulzentrums Am Dorfanger

Schule – Außenperspektive

Schule – Außenperspektive

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

Lehmann + Lieschke Generalplanungsgesellschaft mbH

Architektur

atelier8 landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH

TGA-Fachplanung

ZPP INGENIEURE AG

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das Grundschulzentrum Am Anger bildet heute ein Ort für Bildung, Sport und Begegnung im Ortskern von Peterhagen. Das Campusgelände soll über die Stärkung der Verbindung zwischen Dorf- und Mittelstraße als integratives grünes Zentrum erlebbar sein. Diese Intension wird durch eindeutige Wegeführungen und die Anlage von neuen Gehölzstrukturen unterstützt. Die Verbindung zwischen Alt- und Neubau sowie Mittelstraße und Campusinnenraum wird durch das barrierefreie Freiraumkonzept gestärkt. Mit der Tieferlegung des Heizkanals im Zuge der Erneuerung des Blockheizkraftwerks entsteht ein durchgängig barrierefreies und ebenes Wegenetz. Das bestehende Schulgebäude wird auf der Südseite über eine neue Rampe barrierefrei erschlossen, eine raumgreifende Treppenanlage mit partiell ausgebildeten Sitzstufen lenkt zum Haupteingang.

Der neue Hauptzugang zur Grundschule erfolgt über den Eingangsplatz an der Mittelstraße vor dem Neubau. Hier liegen auch in kurzer Erreichbarkeit die überdachten Fahrradabstellplätze. Die Haupterschließung führt über den Eingangsplatz, der durch eine Gestaltung mit Blütengehölzen und Gräserflächen hervorgehoben wird, durch das Grundschulgebäude direkt auf die innere zentrale Erschließung.
Das Rückgrat der inneren Wegeverbindung des Campus bildet das von Nord nach Süd verlaufende ‚Band der Begegnung‘, eingespannt zwischen der Stellplatzanlage im Norden und der Sporthalle im Süden. Das Band verknüpft alle Gebäude und querenden Wegeverbindungen im Außengelände. Es bietet Aufenthaltsraum für die angrenzenden Hortbereiche und die Mensa sowie Ruhe und Bewegungsangebote im Wechsel entsprechend der angrenzenden Nutzungen.
Durch die Herstellung bzw. Verbesserung von Blickbezügen zwischen den Gebäuden und den Hauptzugängen und einer klaren räumlichen Gliederung wird die Orientierung erleichtert, ein Leitsystem kann z. B. in den Sitzblöcken entlang des Begegnungsbandes integriert werden.

Der Campus wird durch einen Gehölzpuffer von der angrenzenden Wohnbebauung abgesetzt und als Gesamtraum gerahmt. Im Campusinneren wird der parkähnliche Altbaumbestands mit landschaftlich angeordneten Baumstrukturen, die den Freiraum gliedern, ergänzt.

Die Schulsportanlagen werden an der Sporthalle zusammengelegt. Sie beinhalten
ein Kleinspielfeld mit umlaufender Rundlaufbahn,
eine Weitsprunganlage und
eine 50m-Laufbahn mit 4 nebeneinanderliegenden Bahnen.
Der Gehölzpuffer entlang der Laufbahn schafft Distanz zu den westlich angrenzenden Nachbargrundstücken und ermöglicht die Erweiterung der Grundstücke.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Schulneubau ist zur Mittelstraße ausgerichtet und definiert in seinem mittleren Bereich die neue Adresse der Schule. Untergeordnet sind die beiden Zugänge nördlich an der Turnhalle und zum Bestandsschulbau betrachtet. Die Baukörper von Schulneubau und Bestandsbau sind verbunden.

Die Gliederung des Neubaues in horizontaler und vertikaler Anordnung stellt den Maßstab zur umgebenden ländlich geprägten Bebauung her.

Der mittig im Gebäude liegende Zugang mit Foyer erschließt großzügig die Mensa- und Schulräume im Erdgeschoss. Kritisch wird die äußere Wirkung des Sockelgeschosses in Richtung Mittelstraße gewertet. Hier wird von der Jury eine offenere, lichtere Eingangsstuation und Fassengestaltung erwartet.

Die Gebäude sind durch ein klares Erschließungsband verbunden, welches im südlichen Bereich am Sporthallenneubau endet. Sowohl der Zugangsbereich der Sporthalle von der Schule als auch der Eingang von der Dorfstraße aus wird durch eingerückte Platzbereiche betont, so dass ansprechende Eingangssituationen aus beiden Richtungen entstehen. Die Turnhalle überzeugt die Jury durch eine kostengünstige Konstruktionsweise.

Die Klassen- und Horträume des Schulneubaues gruppieren sich in 2 symmetrisch angeordenten Gebäudeteilen um großzügige mittlere Flurbereiche. Dieses durchdachte Konzept der Zuordnung von Schul-, Hort- und Flurbereichen wird sehr positiv eingeschätzt und stellt eine Stärke des Entwurfes dar. Hier lassen variabel nutzbare Flurbereiche und Klassenräume mit hoher Aufenthaltsqualität verschiedene Lern- und Spielmöglichkeiten zu.

Kritisch wird gesehen, dass im Fall der Überschneidung von Pausen- und Unterrichtszeiten diese Flure besonders im Verbinderbereich nicht durchgängig für Unterrichtzwecke nutzbar sind.

Entgegen der Auslobung entschließt sich der Entwurfsverfasser das BHKW in den Bereich des Turnhallenneubaues zu verlegen und die Leitungsführung zu erneuern. Dies wird aus Kostengründen kritisch bewertet. Positiv damit verbunden ist jedoch eine ebene, barrierefreie Erschließung des Freiraumes.

Der Eingangsbereich erhält vor dem neuen Schulhaus eine große Freifläche, die abwechselnd gestaltet wird (Grünflächen, Fahrradständer, Sitzgelegenheiten). Der Eingang selbst ist dunkel und nicht einladend.
Die Mensa ist separat zu nutzen. Die Ausrichtung der Mensa zum Pausenhof mit direktem Ausgang ins Grüne wird positiv bewertet.

Die Klassenräume sind für je eine Jahrgangsstufe zusammengefasst. Die Flächen vor den Räumen können flexibel genutzt werden. In den Obergeschossen gibt es keine separaten Horträume, nur die Freiflächen und Klassenräume, die dann für den Hort genutzt werden, dieses wurde negativ diskutiert. Im Bereich der 3. / 4. Klassen sind
keine Horträume notwendig, diese befinden sich in den bestehenden Hortgebäuden. Im Erdgeschoss befinden sich drei separate Horträume, die direkten Zugang zum Hof haben, das wird positiv eingeschätzt. Die Anzahl der gewünschten separaten Horträume ist nicht erfüllt.
Sehr kritisch wurde die Lage des Lehrerbereiches diskutiert, dieser ist weit abgelegen von der Schulleitung, hier wurde die Nähe zur Schulleitung gewünscht.
Die Verbindung zum Bestandsgebäude ist durch einen Übergang im 1. OG hergestellt, dadurch entstehen kurze Wege.
Die Anordnungen der Turnhalle und Außensportanlagen sind für den Schul-und Hortbereich gut gelöst.
Schule – Treppenraum 1.OG

Schule – Treppenraum 1.OG

Schule – Lernstudio 2.OG

Schule – Lernstudio 2.OG

Schule – Konzept

Schule – Konzept

Schule – EG

Schule – EG

Schule – 1.OG | Schnitt

Schule – 1.OG | Schnitt

Schule – Ansicht Straße | Ansicht Hof

Schule – Ansicht Straße | Ansicht Hof

Sporthalle – Außenperspektive

Sporthalle – Außenperspektive

Sporthalle – EG

Sporthalle – EG

Sporthalle – Ansicht | Schnitt

Sporthalle – Ansicht | Schnitt

Modellfoto

Modellfoto