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Offener Wettbewerb | 02/2017

Areal Eurogate II - Neubau Bildungscampus Aron Menczer

3. Preis

Schluder Architekten ZT GmbH

Architektur

Kräftner Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

RWT PLUS ZT GmbH

Tragwerksplanung

Woschitz Engineering ZT GmbH

Bauingenieurwesen

brandRat ZT GesmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Anschließend an das Stadtentwicklungsgebiet Aspanggründe-Eurogate, liegt der Bildungscampus Aron Menczer, an der Südostgrenze des dichtbebauten Stadtzentrums im 3. Bezirk. Trotz kompakter Konfiguration bietet er dennoch auf vielfältige Weise viel Freiraum und ist zudem ein räumlicher Organismus, der einerseits Teil der umgebenden Stadt ist und andererseits selbst, wie ein städtisches Gefüge mit grüner Mitte, übersichtlich und abwechslungsreich organisiert ist: Teil des Makrokosmus Stadt und als Mikrokosmos Schule, durch entsprechende Raum- und Platzbildung, urbanistisch gedacht.

Interaktion mit der umgebenden Stadt und räumliche Interaktion innerhalb der Anlage, beides geschieht auf mannigfaltige Weise. So wird der Ort der Bildung zu einem selbstverständlichen Teil im städtischen Leben einerseits und zur abwechslungsreichen, überschaubaren Lern-, Lehr und Lebenswelt mit hohem Aufenthaltswert, andererseits.


STÄDTEBAU
Die Gebäudetypologie des Hofhauses, das die Gebäudefluchten der Nachbarschaft aufnimmt, integriert typologisch die benachbarte alte Stadt des Fasanviertels und die neuen Bebauungen auf den Aspanggründen.

An der westlichen Grundgrenze bildet der Gebäudekomplex zur stark befahrenen Adolf-Blamauer-Gasse, sowie der S-Bahn-Trasse, eine von den Verkehrsadern abschottende Barriere.


ARCHITEKTUR UND FUNKTIONALITÄT
Durch seine Gebäudeform signalisiert der Bildungscampus eindeutig seine Funktion als besonderes öffentliches Gebäude. Durch die polygonale Form entstehen keine überlangen monotonen Fassaden. Durch die Knicke werden Vorplätze ausgebildet an denen wiederum wichtige Eingänge (Haupteingang, Musikschulzugang von der Rampe) liegen. Das erleichtert die Orientierung und sorgt dafür, dass keine Nebenfassaden und „Hintaus-Situationen“ entstehen, sondern das Gebäude von allen Seiten gleichwertig wahrgenommen wird.

Großzügige Öffnungen an der Fassade und zum Innenhof gewährleisten eine von Licht durchflutete Begegnungs- und Bewegungszone und helle Hauptstiegenhäuser. Zusätzliche Lichtkuppeln sorgen für die Belichtung der Innenzonen.


FREIRAUM
Durch die Sequenz Vorplatz, Hof und nördliche Sport- und Freibereiche entsteht eine zusammenhängende Abfolge von Grünflächen die für ein großzügiges Freiraumkontinuum sorgt. Es umgibt das ganze Gebäude, offeriert unterschiedliche Möglichkeiten der Entfaltung und des Erlebens im Tages- und Jahresablauf.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten

Der Baukörpers, der sich mit seiner markanten formalen Ausprägung und durch seine geringe Höhe im städtebaulichen Kontext eindeutig als öffentliche Einrichtung definiert, wird bezüglich seiner starken Zeichenhaftigkeit, seiner Stellung auf dem Grundstück sowie der Einbindung in die Umgebung sehr positiv bewertet. Aus dem Erstentwurf bleibt auch die hohe Qualität des Rampenbauwerks an der Adolf-Blamauer-Gasse erhalten. In Bezug auf die Freiraumgestaltung werden interessante Nischenbildungen (z.B. Sinnesgarten) sowie auch die Zuordnung der grünen Terrassen zu den Bildungsräumen positiv gesehen. Die Höhenunterschiede in den Außenanlagen sind nicht überall ablesbar. Auch weist das Konzept der Freianlagen einen hohen Versiegelungsgrad auf.


Gestalterische und räumliche Qualität sowohl des Innen- als auch des Außenraums

Das Grundrisskonzept ergibt eine optimale funktionelle Vernetzung der Raumeinheiten. Die interne Erschließung, die über drei Erschließungskerne organisiert wird, zeigt attraktive, kurze Wegeverbindungen. Die Grundrisse der Bildungsbereiche wurden weiterentwickelt und verbessert, wenn auch einzelne ungenügend belichtete Multifunktionsbereiche und Erschließungsflächen ungelöst verbleiben. Kritisch beurteilt wird die räumliche Qualität des Saales im UG. Die Belichtung des Saales ausschließlich über Oberlichtbänder gibt dem Raum durch die fehlenden, direkten Außenbezüge eine ungünstige räumliche Wirkung. Auch die Ausgestaltung der Fassaden wird bezüglich ihrer Charakteristik, die der eines Bildungsbaus grundlegend widerspricht, sowie auch in technisch-funktioneller Hinsicht in Frage gestellt. Die Qualität des Außenraums wurde insbesondere durch die Vergrößerung des Hofes weiter verbessert und in diesem Sinne positiv beurteilt.


Umsetzung des räumlich-pädagogischen Konzepts im Innen- und Außenraum

Die Empfehlungen zur Überarbeitung des Projekts werden im wesentlichen vollinhaltlich umgesetzt. Insbesondere wird die geforderte Nahebeziehung der Biber 5 und 6 gut gelöst. Generell wird den pädagogischen Anforderungen in der Präzisierung der Biber-Grundrisse, insbesondere durch Ergänzung direkt zugeordneter Freiflächen, entsprochen. Die Musikschule ist gut angebunden und die Raumstruktur in diesem Bereich entspricht den inhaltlichen Vorgaben. Aus pädagogischer Sicht erhält das Projekt aufgrund optimaler interner Funktionsbeziehungen, die ein kooperatives Arbeiten über die einzelnen Biber-Bereiche hinweg gut unterstützen, sehr positive Bewertungen.


Umsetzung der funktionellen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben

Die im städtebaulichen Kontext positiv bewertete Rampenanlage wird in der Umsetzung der verkehrstechnischen Vorgaben ebenfalls positiv bewertet. Auch die übrigen Lösungsansätze in Bezug auf Vorplatzgestaltung, Anlieferung und Situierung der Stellplätze sind überzeugend. In der Ausgestaltung der Fluchtwege bleiben Fragen offen, die allerdings in einer Überarbeitung des Fluchtwegskonzepts lösbar erscheinen. Im Bereich der Anlieferung wird die Lage des Müllraums hinterfragt.

Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes ist gegeben.
Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Freiraumgestaltung

Freiraumgestaltung