modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2017

Ersatzneubau für die Integrierte Gesamtschule

2. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

OHO-Architekten BDA - Maximilian Otto I Ursula Hüfftlein-Otto I Sven Wilhelm

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau liegt als ruhiges Quadrat gut eingepasst vor der Nordwestecke des Grundstücks und der Kurve der öffentlichen Straße. So wird in Höhe und Proportion eine gute städtebauliche Einbindung in das Gesamtgebiet gegeben und das Schulgrundstück zur Sonnenseite optimal geöffnet. Die städtebauliche Verbindung von Bestandsgebäuden zu Neubau gliedert der Entwurfsverfasser mit der Erschließung durch zwei Achsen in Ost- Westausrichtung: Ein als gläserne „Schulstraße“ formulierter Verbindungsgang wirkt durch seine Zweigeschossigkeit leider auch trennend für die Freiräume. Hier ist eine Durchlässigkeit wünschenswert. Eine breite Wegeachse über den vorhandenen Weg von der Realschule zu den Bushaltestellen. Hier wird gleichzeitig mit einer leichten Überdachung als Pausenhalle das Schulgelände mit einer eingeschossigen Raumkante nach Süden und zur Sporthalle gefasst, das Technikgebäude mit untergebracht, wie auch die Fahrradstellplätze. Der Neubau der IGS ist als Quadrat mit einem Atrium konzipiert und schafft auf den beiden Ebenen das geforderte Raumprogramm zu erfüllen. Die Raumgliederung mit natürlicher Belichtung für alle Räume und einem luftigen Übergang durch das offene Treppenhaus zum innenliegenden Gartenhof bringen Großzügigkeit und leichte Orientierung. Im Erdgeschoß öffnet sich der Baukörper durch den verglasten Eingang, die kleine Aula und das gegenüber im Freiraum zugeordnete Theater. Unglücklich ist in diesem Zusammenhang die direkte Andockung der Mensa an den ankommenden Verbindungsgang vom Bestandsgebäude. Dadurch wird die Wirkung des Eingangs gedrückt. Dies lässt sich mit einem Abrücken des kleinen Quadrats der Mensa nach Süden lösen, ohne die Grundidee zu verlassen. So kann das Spiel der Gebäudekörper Schule Bestand / Schule Neubau um die „Schulstraße“ klar strukturiert werden. Die Freiräume im Süden bieten vielfältige Nutzung als Pausenaufenthaltsraum, gestaltete Freifläche zum Eingang und durch den Erhalt des baumbestandenen Biotops auch ein vertikales Gegengewicht. Die ökologischen Funktionen als Trittstein zur offenen Auenlandschaft bleiben erhalten. Die Freiräume zwischen Alt- und Neubau nördlich der Verbindungsachse sind mit Bausteinen für Aktivitäten sinnvoll belegt. Die Erreichbarkeit aus den Gebäuden ist nicht klar herausgearbeitet. Hier ist nachzulegen, ebenso wie die bessere Durchlässigkeit der Verbindungsachse für die Freiraumnutzung. Die Wettbewerbsarbeit besticht insgesamt durch ihre klare Gliederung und Formensprache. So werden interessante Raumwirkungen bei gleichzeitiger Funktionalität geschaffen. Mit Abrücken des sperrigen Mensakörpers ist die Zerschneidung der Freiräume heilbar. Eine gut durchdachte Arbeit, die sich in das städtebauliche Umfeld einfügt, die Anforderungen an das Raumprogramm erfüllt und wirtschaftlich umsetzbar ist.