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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2017

Neugestaltung der öffentlichen Räume in der Ortsmitte

4. Preis

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Unter dem Motto „Die Perlen von Nehren” will die Arbeit eine Kette von besonderen Orten etablieren, die als gestalterische Höhepunkte ausgeformt sind. In diesem Grundkonzept erscheint es allerdings willkürlich, dass von der Einmündung Bubengasse bis weit in die Luppachstraße sowie in Wert- und Kappelstraße ein durchgehendes „Pflasterparkett” vorgeschlagen wird, das die Ortsmitte wiederum als langes Band definiert. Hingegen ist die Betonung der historischen Ortskerne von Nehren und Hauchlingen durch besondere Beläge schlüssig, auch wenn beide in ihrer Frequenz und Funktion sehr unterschiedlich sind. Ob dafür drei verschiedene Qualitätsstufen der Oberflächengestaltung wirklich erforderlich sind, bleibt fraglich.
Die wichtigen Platzräume Wette und Wulle sind mit wenigen Mitteln ruhig und angemessen ausgebildet, allerdings fallen Ortskundigen einige Konflikte mit Bestandsnutzungen unangenehm auf, die nur schwer lösbar wären. Die Beläge aus nicht näher definierten mittelgroßen Naturstein-Platten sind bis ins Detail überzeugend formuliert. Die großzügige Verwendung von Wasser im öffentlichen Raum wird als Idee gewürdigt, erscheint aber in der vorgeschlagenen Vielfalt und Fülle überzogen. Ob ein Fontänenfeld den im Text beschriebenen Dorfbrunnen an der Wette bilden sollte, wird kontrovers diskutiert. Die vorgeschlagene Möblierung der Wette mit „Spiel-Obst” ist befremdlich.
Die Baumstellung in den Straßenräumen erscheint insgesamt zu monoton und auch zu reichhaltig. Der Ortseingang am Friedhof wirkt unnötig groß und in seiner Gestaltung allzu geradlinig urban. Hingegen liefert die Arbeit viele überlegenswerte Ideen in Randbereichen, z.B. den Luppachplatz und den Spiel-Anger am Kindergarten.
Der Verkehr ist weitgehend überzeugend gelenkt und geführt, insbesondere an der Wulle-Kreuzung. Allerdings vermisst das Preisgericht eine Idee zur Verlangsamung des Verkehrs in der Bubengasse.
Die Kosten für die Umsetzung des Entwurfs würden aufgrund der großen Pflasterflächen und der vielen WasserElemente im oberen Bereich liegen.
Insgesamt überzeugt die Arbeit in vielen Einzelaspekten, trifft in ihrer städtischen Formensprache und Überinstrumentierung den Charakter der Dorfmitte aber nur bedingt.