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Offener Wettbewerb | 12/2017

Neue Mitte Hasbergen

Blick.

Blick.

Preisgruppe / 1. Stufe

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

#NEUE MITTE HASBERGEN

:: Die Neubebauung am Rathausplatz– Räumliche Inklusion
Die neue Bebauung formt eine aus der heterogenen Bebauungsstruktur modulierte Komposition aus drei verknüpften Volumen zu einem unverwechselbaren kraftvollen,
wie poetischen Ort rund um den neuen Rathausplatz. Dabei wird westliche Spitze des Grundstücks geöffnet und dadurch zum Herz einer neuen räumlichen Komposition mit
der unmittelbaren baulichen Umgebung. Der Platz endet nicht auf dem dreieckigen Grundstück, vielmehr wird durch die Setzung der Baukörper ein über die angrenzenden Straßen hinaus erlebbarer, öffentlicher Raum geschaffen. Alle wichtigen Veranstaltungen finden in dieser ideellen Mitte, dem neuen Rathausplatz statt.

Die bedeutsame Sichtverbindung zur Kirche wird räumlich, funktional wie atmosphärisch gestärkt. So werden spirituelle, traditionelle Nutzungen mit allgegenwärtigen verknüpft- der Ort rückt mit Geschichte, Gewissen und Gegenwart näher zusammen. Durch die differenzierte Setzung der Häuser und barrierefreie Übergänge wird die Tecklenburger Straße Teil eines gemeinsam genutzten Platzes, der mit den öffentlichen Nutzungen im
Süden diesen räumlich fasst. Die Straße führt als verkehrsberuhigte Ader nicht am Platz vorbei, sondern über den neuen Platz. Die polygonalen Baukörper mit ihren geneigten Satteldächern erzeugen eine angenehme und angemessene Dichte, die abwechslungs- reiche Durchwegungen und Verbindungen zum baulichen Umfeld wie zum neu geschaffenen Bürgerpark ermöglichen. Spannungsvolle Ein- und Ausblicke, das Spiel zwischen Dichte und Weite zwischen den Baukörpern laden zum Entdecken ein und knüpfen damit an Qualitäten an, die in vielen historischen Ortsmitten erlebbar sind.

Gefaltete Ziegeldächer auf lebendigen Klinkerfassaden geben dem Volumen Maßstab und Authentizität. Die vorgeschlagenen Materialien und Formen der Bebauung fügen typische
Elemente aus der Nachbarschaft zu einem neuen steinernen Dreiklang zusammen.
Die Nutzungen werden durch Rathaus/Gemeindehaus/Wirtshaus differenziert und die Baukörper gleichzeitig zu einer funktionalen und gestalterischen Einheit zusammengefasst. Das Einfügen in das städtebauliche Umfeld wird durch eine aus
dem Ort entwickelten Raumbildung, Adressbildung, Maßstäblichkeit und Materialität erreicht.

Das Rathaus selbst steht als größtes Volumen fügt sich dennoch maßvoll in das „Konzert der kommunizierenden Baukörper“ ein. Die Eingänge sind auch durch großzügig verglaste, plastische Einschnitte von allen Bereichen gut sichtbar, die Nutzungen selbstverständlich. Ein weiterer Baukörper ergänzt die straßenbegleitende Bebauung entlang der Tecklenburger Strasse und führt die öffentliche Nutzung der EG-Bereiche fort, während in den Obergeschossen Büronutzungen angeboten werden. Gleichzeitig schirmt das Gebäude die Stellplatzfläche zum Süden ab, welche ferner als Standortvariante für Markt,- oder andere Nutzungen eingesetzt werden könnte, ab. Das Ensemble rund um den Rathausplatz erfährt durch diesen Baukörper eine sinnvolle städtebauliche
Ergänzung. Insgesamt entsteht ein kraftvoller Ort der die Verbindung von Tradition und Zukunft baulich in einer Neuen Mitte Hasbergen vereint.

:: Rund um das Rathaus.
Die angemessene Proportion des offenen Rathausplatzes, der durch die Bebauung gebildet wird, bietet für eine temporäre Marktnutzung genauso einen attraktiven Platz, wie für Außengastronomie und besondere Ortsfeste. Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität werden als wichtige Bausteine ein belebendes Wasserspiel (Bodenfontänen, die auch zum Spielen für Kinder einladen) und einen prägenden Baum mit einer Rundbank ergänzt. Durch die Wahl einer duftenden Platane entsteht eine südliche Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Der vorgeschlagene sandfarbene Betonstein setzt mit seinen polygonalen Plattenformaten die Architektursprache in der Ebene fort. Es entsteht eine moderne, leicht begehbare Platzfläche, die sich idealerweise über die Tecklenburger
Straße mit der gegenüberliegenden Platzseite in einem Material verbindet.

Durch ein Betonsteinpflaster wird der Eindruck erzeugt, dass eine Straße über einen Platz führt und nicht zwei Platzhälften voneinander trennt. In der Arkade zwischen Rathaus und Gemeindehaus erreicht der Besucher den kleinen Bürgerpark. Mit Sitzmauern und Kinderspielmöglichkeiten auf Rasenflächen wird hier ein zentraler Treff- und Aufenthaltsort
geschaffen in direkter Verbindung zum östlichen Grünzug. Südlich angrenzend bildet eine zweite Platzfläche, der Bürgerplatz, einen zentralen Stellplatzbereich, der aber auch als multifunktionale zweite Platzfläche für Ortsfeste genutzt werden kann. Zusammen mit dem Rathausplatz gibt es auf den beiden Plätzen somit verschiedene Optionen Festzelt und Bühne mit Zuschauerfläche zu positionieren.

:: Stellplätze für das Zentrum .
Das Angebot von Stellplätzen ist von zentraler Bedeutung für das Funktionieren eines Zentrums. Die Anordnung der Stellplätze muss in ausreichender Zahl in unmittelbarer Nähe zu finden sein, sollte aber nicht die Aufenthaltsqualität der Besucher schmälern.
40 Parkplätze sind daher auf der Ostseite des Bürgerhauses zwischen Bäumen und weitere 27 straßenbegleitend in Senkrechtaufstellung im Norden angeordnet.
Weitere Stellplätze finden sich in der Tiefgarage insbesondere für die Bewohner und Geschäftsleute Sie kann direkt angesteuert werden, wenn die oberirdischen Parkplätze gefüllt sind.

:: Konstruktion/ Material/ Wirtschaftlichkeit
Das Rathaus erhält eine Struktur aus tragender Außenfassade in Elementbauweise, aussteifendem Kern sowie einzelnen Tragscheiben aus Stahlbeton. Flachdecken, die auch eine Betonkerntemperierung übernehmen können, schließen die Räume nach oben hin ab. Ein flacher längsformatiger Ziegel in hellen Sandtönen und gebänderte Schattenfugen entsteht eine lebendige Fassade, die eine Verbindung von ortstypischem Klinker und Sandstein herzustellen vermag. Die im Fassadenraster von 1,35m aufgeteilten Büroflächen haben wir entsprechend den inhaltlichen Zusammenhängen der Abteilungen der Stadtverwaltung in den einzelnen Geschossen angeordnet.

Alle Außenfenster des Rathauses sind öffenbar, nur in besonderen Nutzungsbereichen, wie dem Bürgerssaal, der Gastronomie oder den Sanitärbereichen wird eine zusätzliche mechanische Raumlüftung vorgesehen. Die Fassade besteht aus Alu-Holz-Fensterelementen und Koppelstücken, die in einem dunklen Bronzeton eloxiert
werden. Dazu kontrastiert die aus hellem Klinker bestehende Außenfassade. Im Fassadenzwischenraum wird geschützt der Sonnenschutz geführt. Die einzelnen Räume erhalten einen trockenen Hohlraumboden zur freien Medienversorgung. Die gespachtelte Stahlbetondecke erfährt im Bedarfsfall verbessernde akustische Maßnahmen wie abgehängte Deckensegel. Die noch erforderliche Raumheizung erfolgt über Bodenkonvektoren. Alle wesentlichen Aufenthaltsräume können natürlich belüftet werden, was den Einsatz von Raumlufttechnik auf ein erforderliches Minimum reduziert

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Entwurf sieht 3 Baukörper mit 3 Geschossen vor, die einen zentralen Platz formen.

Die geplante Größe und Dimensionierung der Baukörper entspricht der städtebaulichen Körnung von Hasbergen. Die Dachflächen werden einheitlich mit Satteldächern versehen. Die Verfasser schaffen damit ein harmonisches Gesamtbild / Ensemble.

Das Rathaus steht als Solitär im Westen und bildet den Auftakt der städtebaulichen Figur. Die geforderten Nutzungen wie Rathaus, Bank und Gastronomie wurden in einem Baukörper untergebracht. Dies wird - ebenso wie die Positionierung des Baukörpers - als sehr positiv bewertet. Das Umfeld des Rathauses erscheint relativ eng bemessen.

Die komplette Verglasung der Erdgeschosszonen wird kritisch bewertet.

Die erreichte BGF des Rathauses entspricht den Forderungen, die gesamte BGF aller Baukörper liegt im oberen Bereich.

Der Platz wird als angenehm dimensioniert empfunden. Der südliche Platzbereich wird durch Gestaltung des Straßenbelages mit einbezogen. Durch die Stellung einer Baumreihe im Süden erfolgt allerdings wieder eine Abgrenzung. Die Stellung des Festzeltes erfolgt auf dem Platz.

Im Außenbereich sind nur rund 44 Stellplätze vorgesehen, die restlichen Stellplätze werden über eine Tiefgarage nachgewiesen. Dies entspricht nicht d er Vorgabe des Auslobers.

An der östlichen Gebäudekante/Permer Damm wird ein großzügiger Raum mit verschiedenen Nutzungen wie Kinderspielplatz/Fahrradstellplätze/Terrassenflächen für Gastronomie vorgeschlagen . Die dargestellte Höhensituation ist zu überprüfen.

Die vorgeschlagen Materialen für Fassaden und Dächer werden positiv bewertet.
Schwarzplan.

Schwarzplan.

Lageplan.

Lageplan.

Erdgeschss.

Erdgeschss.

Funktionsschema.

Funktionsschema.

Fassade.

Fassade.

Blick

Blick