modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 08/2017

Wohnquartier Eichendorff-Gelände

Außenraumperspektive

Außenraumperspektive

ein 3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Baufrösche - Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

schöne aussichten landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
Ein wichtiger Bestandteil des städtebaulichen Konzeptes ist der Erhalt der öffentlichen Durchwegung und die Vernetzung mit dem Stadtteil.
Ausgehend von einem zentralen Quartiersplatz entwickeln wir ein städtebauliches Konzept, das die historische Verbindung zum Olebachweg mit einem attraktiven Grünzug von der Eichwaldstraße bis zum „Lossestrand“ verbindet. Der zentrale Quartiersplatz mit dem Stadtteiltreff im Turmhaus, der Spielgarten an der Kita und die bestehende Sporthalle sind ein großartiges Angebot für Austausch und Kommunikation über das neue Wohnquartier hinaus. Die Trennung von Kita und Familienzentrum eröffnet insbesondere für Nutzung als Stadtteiltreff viele Vorteile unabhängig vom Ganztagesbetrieb einer Kita. Die Nutzung der Kita ist quartiersübergreifend und wird folgerichtig von der Eichwaldstraße erschlossen. Der Erhalt der öffentlichen Durchwegung und die Vernetzung mit dem Stadtteil ist gegeben und lädt zu einem gemütlichen Spaziergang durch das neue Wohnquartier ein.
Das klare Bau-Clusterkonzept in Verbindung mit der Ausrichtung der Gebäudestrukturen ergeben einen identitätsstiftenden Zusammenhalt des gesamten neuen Wohnquartiers (s. Schwarzplan). Die Baufelder für die Patiohäuser und für die Wohnhöfe liegen leicht erhöht über dem umgebenen Parkgelände und werden durch Natursteinmauern eingefasst. Die Architektur ist kubisch (optimales A/V Verhältnis) und „modern“. Die Dächer werden begrünt und verbessern das Umgebungsklima und halten das Regenwasser zurück. Die Größen der Cluster bieten gute Vorrausetzungen für eine gute „kleine“ Nachbarschaft.


Freianlagen
Die Struktur der Freianlagen lässt sich in drei Hierarchiestufen untergliedern. Zu den öffentlichen Freiflächen zählen Retentionspark, Quartiersplatz, Lossestrand und der Spielgarten außerhalb des KiTa-Betriebes. Die Innenhöfe des Geschosswohnungsbaus sind als halböffentliche Freiräume zu verstehen, ergänzend dazu sind die den Häusern zugeordneten Gärten der privaten Nutzung vorbehalten. Gleiches gilt für Punkt- und Patio-Häuser.

Retentionspark
Kernstück der Freianlagen bildet eine Regenwassermulde, welche sich als zentrale Achse durch das Quartier zieht. Gespeist wird diese, im Sinne eines nachhaltigen Regenwassermanagement, vom anfallenden Niederschlagswasser der Dachflächen. Während langer niederschlagsfreier Perioden fällt die Mulde trocken. Dadurch ergeben sich spannende und vielfältige Aspekte für die Anwohner, was Vegetation, Spiel- und Erholungswert der Mulden betrifft, deren Erscheinungsbild witterungsabhängig variiert.
Eingestreute Sitz- und Gehstufen ermöglichen den Zugang zu der Mulde und bieten Aufenthaltsmöglichkeiten.

Quartiersplatz
Der zentrale Quartiersplatz bietet durch großzügig dimensionierte Bänke eine hohe Aufenthaltsqualität, was zu Synergieeffekten mit der angrenzenden Olebach-Spothalle und dem Familien Zentrum führt. Darüber hinaus bietet er Raum für Fahrradparker und nimmt an dieser Stelle etliche zu erhaltende Großbäume auf. Anfallendes Oberflächenwasser wird mittels Ökopflaster an Ort und Stelle versickert.

Freiflächen Kita
Die Nord-östlich gelegene Kita bekommt neben diversen Gerätespielmöglichkeiten auf dem Grundstück einen Zugang zum Quartiersplatz und in den Retentionspark. Hier können Kinder etwas über Regenwasserrückführung und ökologisch sinnvollen Umgang mit Ressourcen im städtischen Umfeld erfahren.

Lossestrand
In Verlängerung des Retentionsparks besteht die Möglichkeit direkt an die Losse zu gelangen. Durch kleine Interventionen wird eine spannende Erlebniswelt am Gewässer erschlossen. Mittels geringem Erschließungs- und Pflegeaufwand entsteht ein attraktiver Freiraum.

Gartenland
An dem Fuß-/Radweg im Süd-osten entstehen einige Gartenlandparzellen, auf denen gemeinschaftliches Gärtner angeboten wird. Das Zentrum der Anlage bildet ein wiederverwertbarer Pavillon aus dem Bestand.

Innenhöfe
Die zwei Wohnhöfe sind der jeweiligen Bebauung zugeordnet und dienen als Bewohnertreffpunkt, dabei ist die Ausstattung, im kleineren Maßstab, analog zum Quartiersplatz zu begreifen.

Privatgärten
Die Gärten im Geschosswohnungsbau und bei den Patio-Häusern werden durch Mauern gefasst und erzeugen dadurch ein hohes Maß an Privatsphäre. Trotz einiger Obst-und Ziersträucher lässt die Gestaltung auch noch Freiraum für die gärtnerische Entfaltung der zukünftigen Bewohner zu.


Mobilitäts- und Erschließungskonzept
Wir nutzen die vorhandene Erschließungsstruktur und binden sie durch unser städtebauliches Konzept mit ein. Die Zufahrt zum „Lehrerparkplatz“ wird erhalten und als Verbindungswohnstraße zwischen Vogelsang und Eichwaldstraße ausgebaut. Die Wohnstraße ist für Versorgungsfahrzeuge geeignet und ermöglicht den kostengünstigen Nachweis für die Stellplätze der Patiohäuser. Die historische Verbindung zwischen Eichwaldstraße und Olebachweg wird als Fuß- und Radwegeverbindung erhalten. Der Ausbau ermöglicht auch die Durchfahrt für Rettungs-und Versorgungsfahrzeuge.
Die Stellplätze für die Ketten- und Doppelhäuser werden auf dem eigenem Grundstück nachgewiesen.
Der notwendigen Stellplätze für den Geschosswohnungsbau werden in einer Tiefgarage nachgewiesen.
Für integrierte Lagen können die zu errichtenden Stellplätze je nach Qualität der ÖPNV-Erschließung und Carsharing reduziert werden. Wir empfehlen deshalb die Erstellung und Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes für das neue Quartier und damit die MIV-Nutzung zur Reduzierung der notwendigen Stellplätze insbesondere für den Mietwohnungsbau.

Beurteilung durch das Preisgericht

Hauptgliederungselement des Entwurfs sind grüne Achsen, die beginnend von der Losse den Wettbewerbsbereich überzeugend in 3 eigenständig gestaltete Siedlungsbereiche zu unterteilen. Die grünen Achsen sind vollständig durchgeführt und enden in Richtung Eichwaldstraße in ebenfalls weitgehend grün gestalteten Räumen entlang der Straße. Die Einbeziehung des Landschaftsraumes überzeugt als wohnungsnahe Freiraumqualität. Die Erschließung, anknüpfend an die vorhandenen Straßenführungen der Umgebung, stellt eine sinnfällige Fortsetzung dar, lediglich die westliche Randstraße überzeugt nicht, da sie keine Anbindung an die angrenzende Siedlungsstruktur bildet. Im Bereich des Ideenteils scheint die die Erschließung zu aufwendig, da sie nur einhüftig belegt ist. Neben den 3 Siedlungsbereichen wird die Bebauung zu Eichwaldstraße aus Einzelelementen zu einem Eingangs- und Zentrumsbereich inszeniert. Die Inszenierung aus Einzelgebäuden, dem Kindergartenkomplex, der Turnhalle und einem auf dem ausgebildeten Stadtplatz mittig angeordneten Sonderbau ist in Bezug auf die städtebauliche Anordnung grundsätzlich nachzuvollziehen. Proportion und Anordnung sind aber nicht vollständig schlüssig. Ob der mittig bebaute Platz funktioniert, wurde strittig diskutiert.

Die unterschiedlichen Baublöcke zeigen bekannte Siedlungsstrukturen, die in ihrer Interpretationsmöglichkeit die Anforderung an Flexibilität und Vielfältigkeit vollständig abbilden.
Insbesondere der mittlere Block inszeniert den Geschosswohnungsbau als konsequente Figur mit feingegliedertem Innenraum. Hier ist deutlich, dass ein derartig komplexer Zusammenhang nur mit besonders guter architektonischer Ausbildung überzeugen kann. Die beiden anderen Siedlungsbereiche sind mit gleichen Strukturen abgebildet, hier ist von einer abwechslungsreicheren Ausbildung in der Umsetzung auszugehen.

Der Wettbewerbsbeitrag löst die Stellplatzfrage mit einer zentralen, unter dem Geschoßwohnungsbau angeordneten Tiefgarage, was eine gute Gestaltung der Freiräume ermöglicht.

Der Entwurf überzeugt in seiner klaren Struktur und der konsequenten Einbindung des Freiraums. Die Ausbildung des zentralen Bereichs zeigt interessante Lösungen, müsste aber im Detail überarbeitet werden.
Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Grünflächen

Grünflächen

Erschließung

Erschließung

Soziale Infrastruktur

Soziale Infrastruktur

Parkierung

Parkierung

Modell

Modell

Modell

Modell