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Einladungswettbewerb | 09/2017

"Neubau Bürogebäude mit Ausstellungsraum" für die Refratechnik Gruppe und die Alexander Tutsek-Stiftung

2. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

LEHMANN, TABILLION & CASTORPH ARCHITEKTUR STADTPLANUNG GESELLSCHAFT MBH

Architektur

Thomas Egger Modellbau | Frässervice

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude greift Glas als zentrales Gestaltungselement auf. Dabei wird die Hülle mit zwei verschiedenen Ausprägungen von Glas realisiert: Die Flachglasfläche als thermische Hülle und die Glasbausteine als vorgehängte transluzente Schicht. Die Gesamterscheinung des Gebäudes ist nur eingeschränkt vorstellbar, da die Wirkung und Farbigkeit der Glasbausteine nicht sofort ersichtlich ist (Abdeckung der dahinterliegenden Dämmung mit Blech). Das Zusammenspiel der verschiedenen Verglasungen wird kontrovers diskutiert. Im Zusammenspiel mit den vorgeschlagenen LED Beleuchtungssystemen könnten aber interessante visuelle Effekte möglich sein.

Das Foyer und die Eingangssituation sind funktional und großzügig gelöst, wobei Ausstellungsflächen und die restlichen Stiftungsräume durch das Foyer getrennt sind. Die Form des Ausstellungsraums ist gut proportioniert und flexibel nutzbar. Auch die Büroetagen überzeugen durch ihre räumliche Qualität, wobei die Räumlichkeiten für die Refratechnik besonders hervorstechen. Dem Verfasser ist es gelungen, ein stimmungsvolles Arbeitsumfeld mit repräsentativen und gut belichteten Mittelzonen zu schaffen. Allerdings scheinen die Proportionen und Größen der Terrassen verbesserungswürdig. Auch die vermietbaren Büroflächen weisen eine hohe räumliche Qualität auf.

Die großen Spannweiten lassen eine unwirtschaftliche Gesamtkonstruktion erwarten. Die Lage des Fitnessraums erscheint nicht praktikabel, da die dargestellte Abgrabung baurechtlich nicht zulässig ist und somit ein dunkler, unattraktiver Raum entstehen würde. Die Lager- und Technikräume im 1. UG scheinen mehr als großzügig proportioniert sein und könnten bei der weiteren Bearbeitung umgewidmet werden. Das vorgeschlagene Parksystem lässt in Stoßzeiten einen Rückstau zu erwarten und wird daher in Frage gestellt. Ein bemannter Lift könnte hier Abhilfe schaffen.

Die Arbeit ist bezogen auf die Flächenwirtschaftlichkeit als effizient zu bewerten. Auf Grund der verschiedenen Fassadentypen und hohen Glasanteils sowie den heterogen ausgeführten einzelnen Nutzungen und dem vorgeschlagenen Innenausbau ist mit höheren Investitionskosten zu rechnen.

Insgesamt stellt der Entwurf einen eigenständigen Beitrag dar, der überzeugt mit seiner atmosphärischen Anmutung und seiner räumlichen Qualität.