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Offener Wettbewerb | 09/2017

Carusallee

Perspektive Carusallee

Perspektive Carusallee

2. Preis / 2. Stufe

Preisgeld: 14.000 EUR

NMM [Nicole M. Meier] LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

BEWEGUNGSRÄUME Die Carusallee stellt eine wichtige Ost-West-Erschließung fĂŒr das Areal dar. An ihrer nördlichen Kante verlĂ€uft eine großzĂŒgige Promenade, die als Shared Space von Bussen, FußgĂ€ngern und Radfahrern genutzt wird. Eine Erschließungszone fĂŒr die angrenzenden Campus-GebĂ€ude ist vorgesehen. Die nördliche Verbindungsachse verlĂ€uft streng linear und dient der schnellen Bewegung von Ost nach West. Als Kontrast dazu löst sich die sĂŒdliche Kante von der LinearitĂ€t und schafft so eine langsamere und abwechslungsreichere Bewegungszone fĂŒr FußgĂ€nger. An der Campus-Plaza kreuzt die Carusallee die Campus-Achse. Der Bewegungsraum hier ist FußgĂ€ngern und Radfahrern vorbehalten.

AUFENTHALTSRÄUME UND NUTZUNGEN Der freie geschwungene Bewegungsverlauf im SĂŒden der Carusallee resultiert in einer Zergliederung der FlĂ€che in Inseln, die eingebettet sind in großzĂŒgige Rasen- und WiesenflĂ€chen. Die Inseln bieten Raum fĂŒr verschiedene Nutzungen, wie z.B. Lern- und Lesezonen, Grillzonen, Spielzonen und Treffpunkte fĂŒr alle Altersgruppen. Im Bereich der Studentenwohnheime konzentrieren sich studentische Nutzungen, wĂ€hrend im Westen auch Kinder, Familien und Senioren eingebunden werden. Die Campus-Achse zwischen den Uni-GebĂ€uden bietet Platz fĂŒr Lernzonen und Treffpunkte.

BAUMSTRUKTUR UND BLICKFENSTER Die Baumstruktur unterstĂŒtzt die Bewegungsrichtungen und Nutzungszonierung. So folgt die nördliche Baumreihe der Carusallee der linearen Bewegungsrichtung, wĂ€hrend die BĂ€ume im SĂŒden „aus der Reihe tanzen“ und sich an der Inselstruktur und der freien Bewegung orientieren. Die BĂ€ume der Campus-Achse stehen in strengen Baumgruppen, die die mineralische und urbane Sprache der Campus-Achse unterstreichen. Die Gliederung der Carusallee in Sequenzen unterbricht ihre LinearitĂ€t und öffnet Blickfenster. An der Campus-Lounge wird so der Blick auf das Ehrenhof-GebĂ€ude frei. Die dem GebĂ€ude vorgestellten BestandsbĂ€ume werden teilweise entfernt, sodass seine Fassade und das TĂŒrmchen sichtbar werden. Gleichzeitig erlaubt die topographische Erhöhung den Ausblick in den zukĂŒnftigen nördlich angrenzenden Park. Weiter westlich, im Bereich des City-Labs stĂ€rkt ein weiteres Blickfenster die Beziehung zwischen Stadthalle, Carusallee und Park. Der Platz des City-Labs wurde bewusst verschoben, damit die Blickachsen von der Niederwerner Straße beidseitig vorbei an der Stadthalle auf die prĂ€genden BĂ€ume der Carusallee treffen. Dort angekommen wird der Besucher ĂŒber den Platz des City-Labs auf den dahinterliegenden Park aufmerksam. Die Stadthalle wendet sich nicht mit einer RĂŒckseite von der Carusallee ab, sondern wird vielmehr zu einer Fassade, die sich der Carusallee zuwendet, die vom Park aus erkennbar ist und die vom Inneren des GebĂ€udes den Blick ĂŒber die Carusallee in den Park zulĂ€sst. Wie auch die Campus-Plaza wird der Platz um das City-Lab zu einem zentralen Knotenpunkt.

VEGETATIONSKONZEPT Bei der Auswahl der BĂ€ume kamen verschiedene Aspekte zum Tragen: AnpassunsgfĂ€higeit an trockene und zeitweise nasse Böden, HerbstfĂ€rbung, BlĂŒhaspekt, Wuchshöhe und Herkunft. Die Carusallee wird begleitet von hoch aufgeasteten TulpenbĂ€umen, die lichtdurchlĂ€ssig sind und durch ihre leuchtend gelbe HerbstfĂ€rbung auffallen. In der sĂŒdlichen „tanzenden“ Baumreihe mischen sich vereinzelt Weymouths-Kiefern zwischen die TulpenbĂ€ume. Ihre dunklen Nadeln bilden einen farblichen Kontrast zu den frisch grĂŒnen und spĂ€ter leuchten gelben BlĂ€ttern der TulpenbĂ€ume. Im Winter stechen sie aufgrund ihrer immergrĂŒnen Belaubung ins Auge. Die Campus-Achse wird begleitet von mehrstĂ€mmigen AmberbĂ€umen und Rotahorn, die ein schĂŒtzendes BlĂ€tterdach schaffen fĂŒr die Lern- und Lesezonen der Studenten. Sie stehen in strengen aufeinanderfolgenden Baumpaketen, die die mineralische und urbane Sprache der Campus-Achse unterstreichen und mit ihrer leuchtend roten HerbstfĂ€rbung einen Blickfang im Herbst darstellen. Die BĂ€ume der Carusallee und der Campus-Achse, die ursprĂŒnglich alle in Nordamerika beheimatet sind, erinnern zugleich subtil an die historische Nutzung der Kaserne als Standort fĂŒr amerikanische Soldaten. Campus-Plaza, Campus-Lounge und City-Lab werden betont durch kleine, mehrstĂ€mmige BĂ€ume, die im FrĂŒhjahr durch ihre ĂŒppige BlĂŒte und im Herbst durch ihre orangene LaubfĂ€rbung auffallen. Sie „tanzen“ frei ĂŒber die FlĂ€che und springen ĂŒber die Carusallee hinweg in den nördlich gelegenen Park und auf die sĂŒdliche FlĂ€che der Stadthalle, verstĂ€rken dadurch die Sequenzen der Allee und binden die angrenzenden FlĂ€chen mit der Carusallee zusammen.
Die GrĂŒnflĂ€chen der Carusallee sind gegliedert in intensive Rasen- und extensive WiesenflĂ€chen, die entweder weitere informelle Nutzungen erlauben oder ĂŒber ihre Artenzusammensetzung und BlĂŒte zu einer besonderen kontrastreichen AtmosphĂ€re in dem urban geprĂ€gten Raum beitragen. Im sĂŒdlichen Bereich der Carusallee und in der Campus-Lounge werden GrĂ€serinseln und -bĂ€nder eingestreut, die pflegeleicht sind und ganzjĂ€hrig einen hohen Zierwert besitzen. Die Inseln der Carusallee werden durch immergrĂŒne Hecken von der schnellen Bewegung entlang der nördlichen Promenade abgeschirmt. Zudem betonen sie im Winter zusammen mit den Kiefern die Struktur der Allee. An der Campus-Lounge und dem City-Lab gliedern lineare HeckenbĂ€nder die offene FlĂ€che und schaffen RĂ€ume.

ENTWÄSSERUNGSKONZEPT Die EntwĂ€sserung der BelagsflĂ€chen erfolgt, wo möglich, in die Rasen- und WiesenflĂ€chen der Carusallee. Diese sind vollflĂ€chig 15cm abgesenkt und vertiefen sich zur Mitte hin auf -35cm unter Belagsoberkante. Die nutzbaren Inseln liegen auf der Höhe der Wege und bleiben somit von einem temporĂ€ren Einstau von Regenwasser unbeeinflusst. Entlang des Tiefpunkts der Rasen- und WiesenflĂ€chen werden Rigolenpackungen aus DrĂ€nagekies und Versickerungsrohr eingebracht. Darunter wird durch Bodenaustausch ein Anschluss an die versickerungsgĂŒnstige Schicht der Terrassensande hergestellt. Das dadurch entstehende Aushubmaterial wird zur AufschĂŒttung des HĂŒgels der Campus-Lounge verwendet. Sollten spĂ€tere SchĂŒrfungen ergeben, dass die Terrassensande im Bereich der Carusallee tiefer liegen als bisher angenommen, kann ĂŒber punktuelle Sickerdolen der Anschluss an die Terrassensande hergestellt werden. Die EntwĂ€sserung der Campus-Plaza und des City-Labs erfolgt ĂŒber EntwĂ€sserungsrinnen, die in Speicherblockrigolen mit vorgeschaltetem Reinigungssystem abgeleitet werden. Das zum Wettbewerb vorliegende Versickerungsgutachten ist mit nur einer Probe im Bereich der Carusallee nicht reprĂ€sentativ genug. FĂŒr eine Konkretisierung des EntwĂ€sserungskonzeptes sind weitere TestschĂŒrfungen und Bodenproben erforderlich.

MATERIAL- UND AUSSTATTUNGSKONZEPT Aufgrund der großen befestigten FlĂ€chen wird fĂŒr die Promenade und die Wege eine spezialbeschichtete Asphaltdecke (Possehl) vorgeschlagen. Dadurch können die Kosten niedrig gehalten werden. Die Beschichtung mit Natursanden erlaubt aber trotzdem eine gestalterisch ansprechende OberflĂ€che. Mit unterschiedlichen MischungsverhĂ€ltnissen aus dunklem und hellem Gestein wird auf die Nutzung der WegeflĂ€chen reagiert. So ist die nördliche Promenade dunkler beschichtet (Reifenabrieb) und wird zum sĂŒdlichen Fußweg hin heller. FĂŒr die wassergebundenen Decken wird das gleiche Gesteinsmaterial als Abstreu verwendet, sodass sich eine farblich abgestimmte OberflĂ€che ergibt. Die abgesenkten Rasen- und WiesenflĂ€chen werden von einem 30cm breiten Band aus hellem Granit (Flachbord) eingefasst. Die Campus-Plaza wird als besonderer Ort auch in seiner Materialsprache hervorgehoben. Hier wird Naturstein in unterschiedlicher Helligkeit und OberflĂ€chenbeschaffenheit vorgeschlagen. FĂŒr die Inseln innerhalb der Carus-Allee kommen je nach Funktion Sand (Spiel), Riesel (Fallschutz), Kunstrasen (FitnessgerĂ€te, Slackline, HĂ€ngematten) und Kleinsteinpflaster (Lerninseln, Treffpunkte) zum Einsatz. Letzteres ist bereits auf dem GelĂ€nde vorhanden, wird ausgebaut und in den Inseln wiederverwendet. Die Sitzmöbel werden aus perforiertem, weiß lackiertem Metall gefertigt. Dadurch sind sie ganzjĂ€hrig nutzbar und unterliegen einem geringen Wartungsaufwand. Einzelne Intarsien erlauben bei trockener Witterung das Sitzen auf Holzauflagen. Die Module werden an die einzelnen Teilbereiche des Entwurfs in ihrer Form individuell angepasst. Papierkörbe und FahrradbĂŒgel folgen in ihrer Formensprache den Sitzmöbeln, sind aber farblich, wie auch die Mastleuchten, dunkel gehalten.

LICHTKONZEPT Die Beleuchtung unterstreicht das Bewegungs- und Vegetationskonzept. So wird die nördliche Promenade der Carusallee durch linear angeordnete Mastleuchten (LPH 5.5m) ausgeleuchtet. Der sĂŒdliche, sich zwischen BĂ€umen schlĂ€ngelnde Fußweg wird begleitet von Mastleuchten (LPH 4m), die entlang der Einfassung der GrĂŒnflĂ€chen platziert werden und somit, wie auch die BĂ€ume, ĂŒber die FlĂ€che „tanzen“. GemĂ€ĂŸ den strengen Baumpaketen der Campus-Achse folgen die Leuchten dem strengen, gleichmĂ€ĂŸigen Rhythmus. Der beidseitig orientierte Scheinwerfer erlaubt sowohl die Ausleuchtung der Wege als auch der AufenthaltsflĂ€chen unter den BĂ€umen. Die Beleuchtung von Campus-Plaza, Campus-Lounge und City-Lab stellt einen Kontrast zur linearen Ausleuchtung der Achsen dar. Hier kommen Mastleuchten mit allseitig angeordneten, wĂŒrfelförmigen Scheinwerfern zum Einsatz, die die FlĂ€chen großzĂŒgig flĂ€chig ausleuchten und damit wieder die Sequenzen der Allee stĂ€rken.
Optional können die Bankelemente auf der Plaza und die Raseninseln in der Allee in Szene gesetzt werden. Die SitzflÀchen aus perforiertem Metall erlauben ein Hindurchschimmern des Lichtes. Dadurch wird eine besondere Effektbeleuchtung ausgewÀhlter Elemente erreicht, die zur besonderen IdentitÀt des Ortes beitragen.

CARUSALLEE Die Carusallee wird als wichtige Erschließungsachse des Areals von FußgĂ€ngern, Radfahrern und Bussen genutzt. Zwei Haltstellen binden das GelĂ€nde an das ÖPNV-System der Stadt an. Die Asphaltdecke ist Ă€ußerst robust und pflegeleicht. Ihre gestalterische QualitĂ€t wird aufgewertet durch eine Spezialbeschichtung aus Natursteinsanden. Der geschwungene Fußweg im SĂŒden verlĂ€uft zwischen amorphen Inseln. Diese sind vielseitig nutzbar und bieten Raum fĂŒr verschiedene Nutzungen, wie z.B. Lern- und Leseinseln, Sportinseln, Spielinseln und Treffpunkte fĂŒr alle Altersgruppen. Im Bereich der Studentenwohnheime und Verwaltung konzentrieren sich studentische Nutzungen, wĂ€hrend im Westen auch Kinder, Familien und Senioren eingebunden werden. Auch die stellenweise platzartig aufgeweiteten Wege können bespielt werden (z.B. Boule). In den Inseln befinden sich Sitzmöbel und Tische zum Lernen, SpielgerĂ€te oder Senioren-SportgerĂ€te. Auch eine Calesthenics-Anlage und ein Boulder-Block werden vorgeschlagen, um ein vielseitiges Angebot zu schaffen. Hoch aufgeastete BĂ€ume spenden Schatten und schaffen zugleich einen transparenten, lichten Raum. Die Inseln werden umspielt von großzĂŒgigen Rasen- und WiesenflĂ€chen, die leicht abgesenkt sind und bei Regen als VersickerungsflĂ€che dienen. Die Inseln werden zur Promenade hin mit Hecken umpflanzt, um eine geschĂŒtzte Zone zu schaffen.

CAMPUS-ACHSE Die Campus-Achse ist im Gegensatz zur Carusallee mineralisch, wird aber von Baumpaketen aus mehrstĂ€mmigen AmberbĂ€umen und Rotahorn begleitet. Die Campus-GebĂ€ude werden von einer großzĂŒgigen Eingangszone begleitet, die auch Platz fĂŒr FahrradbĂŒgel bietet. Daran schließt sich der Fuß- und Radweg an. Zwei Stufen fĂŒhren auf die mittig angeordneten Terrassen. Die wassergebundene Decke schafft zusammen mit dem BlĂ€tterdach eine angenehme AtmosphĂ€re zum Lernen und Lesen. Am Kreuzungspunkt mit der Carus-Allee und der Campus-Plaza wird eine Bus-Haltestelle integriert. An der Plaza wird die lineare Bewegung gebrochen und dann weiter sĂŒdlich bis zur Niederwerner Straße fortgefĂŒhrt, wo sie Besucher empfĂ€ngt und ins Areal hineinfĂŒhrt.

CAMPUS-PLAZA Der architektonische Platz schafft einen Kontrast zu den baumĂŒberstandenen Achsen. Die FlĂ€che wird weitestgehend freigehalten und ĂŒberwiegend mit Hilfe der MaterialitĂ€t gegliedert. Das Zentrum des Platzes ist ein gedrehtes Rechteck, das mit der LinearitĂ€t der Achsen bricht. Die innere Zone wird gesĂ€umt von langen, beidseitig nutzbaren SitzbĂ€nken. So wird Bezug sowohl zur Platzmitte als auch zu den umgebenden GebĂ€uden und Achsen genommen. Die leicht diagonale Ausrichtung fĂ€ngt die aus Norden und SĂŒden kommende Bewegungsrichtung auf und leitet sie um den Platz herum. WĂ€hrend die Achsen von Asphalt und wassergebundener Decke belegt sind, kommt hier Naturstein in zwei GrĂ¶ĂŸen zum Einsatz (innere und Ă€ußere FlĂ€che). Unterschiedliche OberflĂ€chenbearbeitungen (z.B. bruchrau, geflammt, sandgestrahlt) geben dem Stein unterschiedliche Grautöne. Bei NĂ€sse oder nĂ€chtlicher Beleuchtung schimmern die unterschiedlichen OberflĂ€chen unterschiedlich stark und verleihen dem Platz somit eine ganz besondere Lebendigkeit. Im Zentrum bietet ein Feld mit NebeldĂŒsen sommerliche Erfrischung und lĂ€dt zum Spielen, Verweilen und Beobachten ein. Der soziale Aspekt wird unterstĂŒtzt durch freistehende StĂŒhle, die den Nutzern erlauben, sich ihren eigenen Platz zu suchen, je nach GruppengrĂ¶ĂŸe, Sonnenstand oder Nutzung der FlĂ€che. Somit Ă€ndert sich auch stĂ€ndig das Bild des Platzes. Die FlĂ€che ist flexibel bespielbar und bietet eine großzĂŒgige Plattform fĂŒr Campus-Events.

CAMPUS-LOUNGE Neben der Campus-Plaza gibt es noch zwei weitere Unterbrechungen in der Carusallee. Vor dem Studentenwohnheim am Ehrenhof bildet die Campus-Lounge einen Treffpunkt fĂŒr Studenten und Campusmitarbeiter. Zur nördlich verlaufenden Promenade wird die Lounge durch einen HĂŒgel abgeschirmt, der nach Norden als kleiner Aussichtspunkt dient und nach SĂŒden als Liegewiese. Im Zentrum befindet sich ein langgezogenes Wasserbecken, das aufgrund seiner geringen Tiefe als Kneipp-Becken genutzt werden kann. Eine AufstellflĂ€che fĂŒr einen Food-Truck erlaubt die Versorgung mit GetrĂ€nken und kleinen Speisen, ohne dass dafĂŒr ein permanenter Kiosk vorgesehen und bewirtschaftet werden muss. Weiterhin gibt es in diesem Bereich zwei Beachvolleyball-Felder, Picknicktische und eine Yoga-Wiese unter BestandsbĂ€umen, sowie eine AufstellflĂ€che fĂŒr eine temporĂ€re Kino-Leinwand.

CITY-LAB Im Westen verknĂŒpft das City-Lab die zukĂŒnftige Stadthalle mit dem nördlichen Landesgartenschau-GelĂ€nde. Hier stehen AktivitĂ€ten fĂŒr BĂŒrger aller Kulturen und Generationen im Vordergrund. Die FlĂ€che dient als Plattform fĂŒr partizipative Projekte, die z.B. zusammen mit der FHWS Schweinfurt, dem Architekten- und Ingenieurverein e.V. Schweinfurt, dem Kunstverein Schweinfurt oder der Schweinfurter-Kreativ-Werkstatt realisiert werden. Die FlĂ€che wĂ€chst mit dem Gebiet und bleibt in seiner Nutzung flexibel, sodass sie auf zukĂŒnftige Anforderungen und BedĂŒrfnisse reagieren kann.

PHASE 1: Das City-Lab dient als Schnittstelle zwischen Aufnahmeeinrichtung fĂŒr FlĂŒchtlinge und der stĂ€dtebaulichen Entwicklung des Areals. Schon wĂ€hrend der Realisierung der Carusallee wird das City-Lab frĂŒhzeitig aus der Baumaßnahme Carus-Allee ausgegliedert. Als InitialzĂŒndung dient ein erstes interkulturelles Urban Gardening Projekt in Zusammenarbeit mit BĂŒrgern, Studenten und FlĂŒchtlingen. Somit bleibt die Verbindung zwischen nördlichem und sĂŒdlichem Aufnahmelager gewĂ€hrleistet. Nach Fertigstellung der Carusallee wird das Projekt fortgefĂŒhrt. Im Norden und SĂŒden beginnen die Arbeiten zu den Projekten LGS 2026 und Stadthalle.
PHASE 2: Bei Annahme des Projektes und wachsendem FlĂ€chenbedarf wird das Urban Gardening Projekt als Thema in die Landesgartenschau verlagert und dort weiter etabliert. Die frei werdende FlĂ€che in der Carus-Allee wird zum HauptentrĂ©e fĂŒr die Landesgartenschau 2026.
PHASE 3: Nach der LGS wird die FlĂ€che wieder fĂŒr das City-Lab frei. Das ĂŒbergeordnete, langfristige Ziel ist es, dass die Stadthalle ĂŒber den Platz mit Carusallee und Park kommuniziert, anstatt ihnen den RĂŒcken zuzuwenden. Die FlĂ€che bleibt temporĂ€r bespielt und bietet somit in dem Quartier eine wandelbare, flexible FlĂ€che, die immer wieder Raum zur Verwirklichung von Ideen liefert - sei es fĂŒr Studentenprojekte, Kunst-Objekte, KreativwerkstĂ€tten oder Kultur-Aktionen. Eine Ausweitung nach SĂŒden in Richtung Stadthalle ist optional denkbar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Konzeption mit einer strengen Baumreihe im Nord en und tanzenden BĂ€umen im SĂŒden ist eine prĂ€gnante rĂ€umliche Idee, die eine spannen de Interpretation des Alleegedankens darstellt. Somit entstehen unterschiedliche Bewegungs- und AufenthaltsrĂ€ume. Die geplante nördliche Raumkante ist fĂŒr die Phase der Landesgartenschau plausibel, wirft jedoch bei einer spĂ€teren Bebauung die Frage nach der angemessen en Abgrenzung und DurchlĂ€ssigkeit in Nord-SĂŒd-Richtung auf. Die verschiedenen PlĂ€tze - Campus Plaza, Campus Lounge und City Lab – stellen innerhalb der durchgĂ€ngigen Allee klĂ€re ZĂ€suren dar, die sich ĂŒber die Gestaltung mit dem linearen Band verbinden. Die Campus Plaza wird als eigenstĂ€ndiger Gelenkpunk t definiert, wobei die Gestaltung selbst sich nicht aus dem Kontext ableiten lĂ€sst und stark auf die Mitte zentriert ist. Die Campus Lounge ist mit unterschiedlichen Gestaltungselementen ĂŒberzogen, die in der Kombination ĂŒberinszeniert erscheinen. Der nördlich gelegene HĂŒgel mit den symmetrisch angeordneten Sportfeldern und der rĂ€umlichen Abgrenzung nach Norden kann nicht ĂŒber- zeugen. Der als City Lab gekennzeichnete Platz mit den dargestellten Entwicklungsphasen stellt einen interessanten Ansatz dar, um auf die verschiedenen Nutzungsanforderungen, die sich im Laufe der Zeit stellen (u.a. die Landesgartenschau) zu reagieren. Die starke Möblierung der unter den BĂ€umen angeordneten Inseln (Relax-Inseln, Lern-Insel,...) steht im Widerspruch zur Grundidee und schrĂ€nkt die GroßzĂŒgkeit des konzeptionellen Ansatzes ein. Einzelne Nutzungen werden zu stark festgelegt, offene AneignungsrĂ€ume werden vermisst. Die vorgeschlagenen Baumarten, die auf die amerikanische Vergangenheit hinweisen sollen, erzeugen ein Erscheinungsbild, das in den einzelnen Jahreszeiten Vielfalt, Buntheit und die gewĂŒnschte Wiedererkennbarkeit erzeugt. Die OberflĂ€chengestaltung mit Asphalt und Naturstein wird den gestalterischen und funktionalen AnsprĂŒchen gerecht. Die Ausarbeitung im Detail zeugt von einer intensiven BeschĂ€ftigung mit den örtlichen Gegebenheiten und der Aufgabenstellung. Der Entwurf scheint im Rahmen des vorgegebenen Kostenrahmens realisierbar. In Bezug auf die Nachhaltigkeit bzw. den Pflegeaufwand erscheint das Konzept eher aufwendig. Insgesamt stellt das Grundkonzept mit seiner Spannung zwischen der stringenten Baumlinie im Norden und den tanzenden BĂ€umen im SĂŒden einen ĂŒberzeugenden Ansatz fĂŒr die ge- stellte Aufgabe dar.
Detail Carusallee

Detail Carusallee

Perspektive Campus-Plaza

Perspektive Campus-Plaza

Detail Campus-Plaza

Detail Campus-Plaza

Perspektive Campus-Lounge

Perspektive Campus-Lounge

Detail Campus-Lounge

Detail Campus-Lounge

Lageplan

Lageplan

Beleuchtungskonzept

Beleuchtungskonzept

Konzept

Konzept

Vegetationskonzept

Vegetationskonzept

Möblierung

Möblierung