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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007

:rhein - Wohnen am Strom

Lageplan

Lageplan

3. Preis / Stammheimer Ufer

Heide & von Beckerath

Architektur

Erläuterungstext

Konzept

Das Gelände am Stammheimer Ufer ist auf Grund seiner exponierten Lage, seiner Ausrichtung und der guten Infrastruktur in unmittelbarer Nähe für die Entwicklung von hochwertigem Wohnen sehr gut geeignet. Gerade für Familien stellt der Standort eine anspruchsvolle und attraktive Alternative dar, welche das städtische Prinzip des Apartments mit Ausblick und die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten im Grünen miteinander vereinbart. Im Anschluss an das bestehende Wohnquartier aus den 60er und 70er Jahren, dessen offene Bebauung aus Punkthochhäusern und Zeilenbauten besteht, kann eine Wohnbebauung am Rhein nicht nur zur Formulierung des Uferbereichs und der Ufersilhouette beitragen, sondern auch das bestehende Quartier stärker und qualifizierter an den Landschaftsraum des Flusses anbinden. Die Leitidee des Projektes besteht daher aus der Weiterführung von den für das Quartier charakteristischen Grünräumen und der Versammlung von vier, versetzt zueinander stehenden und aufeinander bezogenen Einzelhäusern, welche mit einem durchlässigen und öffentlichen Parkraum verzahnt sind. Die generationenübergreifenden Wohnqualitäten entstehen aus dem Zusammenspiel der kollektiven Gemeinschaft der Häuser, dem Potenzial der flexiblen Grundrisse sowie der Identifikation mit dem Park und seiner Nutzung.

Wohnen am Rhein

Um das Konzept der freistehenden Häuser im potentiellen Überschwemmungsbereich realisieren zu können, wird das Gelände im Zusammenhang mit dem erforderlichen Hochwasserschutz modifiziert. Alle Wege sowie die Zugänge zu den Gebäuden befinden sich auf einer Höhe von + 1.30 m über Geländeniveau. Auch die Gebäude selber entsprechen in ihrer Erschließung, Organisation und Konstruktion den genannten Anforderungen und versprechen so einen eigenständigen und für diesen besonderen Standort entwickelten Typus. Die Gebäude sind nicht unterkellert, notwendige Abstellräume befinden sich innerhalb der Wohnungen, die nochmals angehoben sind. Die Zugänglichkeit der Wohnetagen ist über ein Treppenhaus sowie einen Fahrstuhl gewährleistet. Eine zusätzliche Rampe erlaubt, dass der Fahrstuhl im Notfall nicht bis auf die Ebene des Foyers betrieben werden muss. Eine Anschüttung und flussseitige Überbauung der Hochwasserschutzanlage mit Treppenstufen aus Betonfertigteilen dient der Anbindung des Uferweges an das Wohnquartier. Hier entsteht ein öffentlicher Aufenthaltsbereich in Südlage, der das Stammheimer Ufer zur Adresse werden lässt.

Stadtraum, Landschaftsraum

Das zum topografischen Park entwickelte Gelände vermittelt zwischen den im rückwärtigen Bereich gelegenen Stadtstrukturen und dem großen Landschaftsraum des Flusses. Dieser Park ist sowohl von der Moses-Heß-Straße als auch von der Nathan-Kahn-Straße durch einen Stichweg über das Grundstück 4766 erreichbar und öffnet sich zum Stammheimer Uferweg. Die gewählte offene Bebauung erzeugt jedoch durch die versetze Anordnung gleichermaßen Dichte und Nähe, sodass eine auf den Rhein bezogene, unverwechselbare Situation und auch Silhouette erreicht wird. Andererseits verfolgt die Entwicklung der Wohnungsgrundrisse den Übergang vom privaten Wohnbereich über raumhohe Fenstertüren in den Park und, in Abhängigkeit von der Lage der Wohnung, über den Rhein hinweg auf die gegenüberliegende Rheinaue.

Gebäude

Die Verkehrserschließung der Häuser erfolgt über die Moses-Heß-Straße. Der bestehende Fußweg wird ausgebaut und parallel zur nördlichen Grundstücksgrenze weitergeführt, hier befinden sich auch die Parkplätze. Die Häuser sind umfahrbar. Im Kernbereich eines jeden Hauses befinden sich die einläufige Treppe sowie ein Fahrstuhl. Die Anordnung der Wohnungsgrundrisse folgt einem Rotationsprinzip, wobei sich die zentralen Wohnräume in den Gebäudeecken befinden. Die im Übrigen weitgehend neutrale Grundrissdisposition bietet die Möglichkeit einer flexiblen Nutzung. Je Etage werden drei Wohnungen mit jeweils drei, vier und fünf Zimmern angeboten, davon zwei mit Ausblick auf den Rhein. Für die großzügigen Öffnungen wurde ein einziges Fensterelement gewählt, das im Zusammenhang mit einer innenliegenden Glasbrüstung nach außen zu öffnen ist. Auf diese Weise werden Teilbereiche der Wohnungen zur Loggia.

Konstruktion, Technologie

Aus gegebenem Anlass wurde das konstruktive Prinzip des \"Hängehauses\" gewählt. Dabei dient der massive Kern in Beton mit entsprechender Fundamentierung sowohl der Erschließung als auch der Abhängung einer selbsttragenden Gebäudehülle über Zugstangen, dazwischen befinden sich die Geschossdecken. Als Folge kann im Bereich der Wohnungen auf tragende Elemente wie Stützen oder Wände verzichtet werden. Folgerichtig sind auch die angebotenen Grundrisse erweiterbar. Die Fassade besteht aus einer innenliegenden Vollgipswand mit einzelnen Stahlverbindungsträgern zur Arretierung der Wandelemente. Eine 12-15 cm dicke Schaumglasschicht dient als Dämmung gegenüber dem Außenraum. Die Außenhaut besteht alternativ aus eingefärbtem mineralischen Putz oder aus Aluminiumstreckgitterelementen, die farbig eloxiert werden. Die hochwertigen Fensterelemente aus einer Kombination von Holz, Aluminium und Stahl sind mehrstufig nach außen aufschwenkbar und durch ein kleines Vordach geschützt. Der innenliegende Sonnenschutz ergänzt in Verbindung mit hochwärmeisoliertem Glas das Fassadenprogramm. Die Innenwände sind nichttragend, Wohnungstrennwände haben ausreichenden Schallschutz und genügen den Brandschutzbedingungen. Das innenliegende Treppenhaus verfügt über eine Entrauchungsanlage. Die Versorgung mit Wärme und Warmwasser erfolgt über ein zentrales Blockheizkraftwerk.
Perspektive

Perspektive

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Rheinblick

Rheinblick

Grundrisse

Grundrisse