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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Wasserstadt Oberhavel - Quartier "Wohnen am Park" in Berlin

Lageplan 1 : 1000

Lageplan 1 : 1000

2. Preis

Preisgeld: 10.200 EUR

Blaumoser Architekten GmbH

Architektur

zaharias landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches und freiräumliches Gesamtkonzept

Grundidee des Entwurfes ist es, die Baufelder für die Bebauung als Rahmung an die äußeren Ränder zu setzen. Damit entsteht eine grüne Mitte als dreieckig geformtem Quartierspark, in den der Baumbestand und die denkmalgeschützten Gebäude integriert sind. Die Gemeinbedarfsfunktionen formulieren als Spange den südlichen Abschluss der Bebauung, die zugehörigen Freiflächen sind vom Wohnen abgewandt zum südlichen Rand des Planungsgebietes hin orientiert. Der Mobility hub mit zentraler Quartiersgarage wird an der nordwestlichen Gebietsecke platziert.

Bebauungskonzept

Die Baufelder werden mit blockartigen Gebäudestrukturen für die Wohnbebauung bespielt, die mittige Wohnhöfe schaffen. Diese öffnen sich zu den zentralen Freiflächen bzw. den Gemeinbedarfsflächen und schaffen klare Raumkanten zu den Erschließungsstraßen. Es wird eine Höhenentwicklung der Wohnbebauung mit 5 Geschossen sowie 7-geschossigen Akzenten vorgesehen. Die strukturelle orthogonale Ausrichtung der Bebauung bezieht sich auf die Daumstraße.

Freiflächenkonzept

Der Quartierspark als Herzstück zwischen Wohnbebauung und sozialer Infrastruktur dient als grüner Aktivitätsraum mit Spiel- und Sportangeboten für alle Generationen. Der wertvolle, alte Baumbestand bleibt erhalten und wird als ‚Wäldchen' integriert. Als Leitstruktur innerhalb des Areals umgrenzt eine Promenade aus prägenden Blütenbäumen den Park und verbindet es nach Westen, Norden und Osten mit den umgebenden Baufeldern und Wegesystemen. Alle sind als ‚shared space' konzipiert. Die Promenaden werden durch Bänke unter Bäumen als Treffpunkte und zum Verweilen gegliedert.
Bewohnerplätze bilden den Übergang zwischen nördlichen Wohnhöfen und der Promenade.
Erdgeschosswohnungen erhalten private Gartenflächen, die über eine Pufferzone an die gemeinschaftlich genutzten grünen Höfe anschließen.
Eine positive Auswirkung auf das Stadtklima übt der Erhalt des Baumbestandes und die Pflanzung neuer Bäume aus.
Alle Freiflächen sind barrierefrei konzipiert.

Erschließungs- und Mobilitätskonzept

Die Unterbringung des privaten Stellplatzbedarfes erfolgt zentral in einer 4-geschossigen Quartiersgarage in Kombination mit dem Mobility Hub. Das öffentliche Erschließungsnetz dient eingeschränkt der Benutzung für motorisierten Individualverkehr zu Zwecken der Anlieferung, Ver- und Entsorgung und Notfallverkehr. In der Priorität dienen diese Flächen dem Fußgänger - und Radverkehr sowie dem Aufenthalt und Spiel im öffentlichen Raum. Die übergeordneten Wegeverbindungen werden aufgegriffen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliches Konzept
„Grundidee ist es, die Baufelder für die Rahmung an die Quartiersränder zu setzen. Damit
entsteht eine grüne Mitte als dreieckig geformte Quartierspark, in den der Baumbestand und die denkmalgeschützten Gebäude integrierte sind. Die Gemeinbedarfsfunktionen formulieren als Spange den südlichen Abschluss der Bebauung, die zugehörigen Freiflächen sind vom Wohnen abgewandt zum südlichen Rand des Plangebietes hin orienteiert. Der Mobility Hub mit zentraler Quartiersgarage wird an der nordwestlichen Gebietsecke platziert.“ Der Entwurf weist klare Strukturen und klar ablesbare Achsen auf. Die Wohnbebauung wird in der Kombination von Winkel-, Zeilen- und Punktbauten gebildet. Mit der Anordnung der Baukörper und der unterschiedlichen Höhe der Gebäude nach innen wird eine positive räumliche Spannung erreicht. Eine räumliche „Kaskade“ entsteht durch die Position der Baukörper entlang der Nordseite des Parks. Hier werden kleine „Bewohner-Platzflächen“ ausgebildet, die positiv betrachtet werden. Der innenliegende Park ist durch die Neubebauung räumlich deutlich gefasst. Der südliche Rand des Parks wird klar und konsequent durch das Band der öffentlichen Einrichtungen definiert.

Städtebauliche und freiräumliche Verflechtung
Die Anordnung von Freiflächen im Übergang zu den Nachbarquartieren im Süden und im
Osten wird weitgehend positiv bewertet. Die straßenbegleitende Bebauung entlang der Daumstraße wird durch eine Erhöhung an den zwei Punkten der Ost-West-Durchwegung bzw. - Verbindung gegliedert. So erhalten der Übergang nach Westen zur Havel und die Erschließungsachse der öffentlichen Einrichtungen eine städtebauliche Betonung. Die Wegeverbindungen bzw. -achsen aus der Umgebung werden nachvollziehbar aufgenommen und weitergeführt. Die durchgehaltene Vorgartenzone wird positiv bewertet, sie entspricht einer Pufferzone zwischen den öffentlichen und privaten Bereichen. Die Blöcke entlang der Rhenaniastraße ermöglichen eine Durchwegung und Anknüpfung an das benachbarte Quartier im Norden. Die Anordnung des Schulstandortes an der Daumstraße und als Auftakt des Bandes öffentlicher Einrichtungen wird positiv bewertet. Die Erschließung der Schule sowie der anderen öffentlichen Einrichtungen wird konsequent an der West-Ost-Achse orientiert. Die Schulfreifläche und Sportfläche an der Daumstraße bilden eine räumliche Fuge im Übergang zu dem im Süden geplanten Wohnquartier; dies wird überwiegend positiv bewertet.

Nachbarliche Bezüge
Der Entwurf ordnet die Freiflächen der öffentlichen Einrichtung konsequent nach Süden im
Übergang zu den geplanten bzw. bestehenden Quartieren an. Durch die im Nordosten vorgesehen Freifläche bzw. Kinderspielplatz wird der Abstand von der neuen Wohnbebauung zum östlich angrenzenden Quartier gesichert.

Freiflächenkonzept
Der innenliegende Park erscheint kleiner im Vergleich zu anderen Entwürfen, liegt aber zusammen mit den anderen öffentlichen Freiflächen über dem Durchschnittswert aller Arbeiten. Der Eingriff in den geschützten Baumbestand wird kritisch bewertet, eine Heilung jedoch für möglich gehalten.

Erschließungskonzept
Mobilitätshub: Die Zufahrt von der Daumstraße wird als richtig betrachtet; die Anordnung
von gewerblichen Nutzungen im EG zur Daumstraße hin wird positiv bewertet. In der jetzigen Form fehlt die funktionale Anbindung des Hubs an das Quartier in südlicher und östlicher Ausrichtung. Die monolithisch anmutende Figur des Hubs wird kritisch bewertet. Bei den Stichstraßen zur Erschließung der Wohnbebauung fehlen Wendemöglichkeiten. Die erforderlichen Aufstellflächen für die Feuerwehr sind ebenfalls nicht ablesbar.
Ökologische und klimarelevante Qualitäten Ein Luftaustausch (von der Havel zum Quartier hin) wird insbesondere durch die Freiflächen der öffentlichen Einrichtungen gewährleistet.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Die Wiederholung der Baukörper ermöglicht eine Typisierung in der Umsetzung und wirkt
sich somit vorteilhaft auf die erforderliche Wirtschaftlichkeit aus. Die durchgehende Baukörpertiefe ermöglicht eine hohe Wiederholung und somit Wirtschaftlichkeit des Entwurfes.
Der Entwurf bleibt mit den 66.303 qm BGF Wohnen in der jetzigen Form unter den Erwartungen zu BGF/Neubau zurück.

Flexibilität und Realisierbarkeit
Durch die Bautypen Winkel, Zeile und Punkt weist der Entwurf eine positiv zu bewertende
Varianz auf, die zugleich keine Probleme für die Umsetzung darstellt. Die Abstandsflächenunterschreitungen werden kritisch gesehen.Die Beschreibungen werden im Preisgericht verlesen und einstimmig verabschiedet.
Lageplan 1000

Lageplan 1000

Grundriss Ausschnitt 1 : 500

Grundriss Ausschnitt 1 : 500

Lageplan 500

Lageplan 500

Schnitte 1 : 500

Schnitte 1 : 500

Schwarzplan

Schwarzplan

Perspektive Daumstrasse

Perspektive Daumstrasse

Perspektive Quartierspark

Perspektive Quartierspark