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Städtebaulicher Ideenwettbewerb | 10/2018

Städtebauliche Entwicklung des Areals „Prämonstratenserberg“ in Magdeburg

ein 3. Preis

Duong & Schrader GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Arbeit 1007

Die Arbeit entwickelt einen durchgängigen Grünraum vom Allee-Center bis zum Kloster Unser Lieben Frauen. Darin eingebettet ist die weiträumige Spielplatzfläche. Die nordwestliche Raumkante wird durch zwei Wegebeziehungen aufgebrochen. Die Durchwegung zum Dach des Parkhauses nimmt die historische Straßenstruktur, die vor der Zerstö- rung des Areals im 2. Weltkrieg bestand, wieder auf. Das Gebiet verfügt über eine hohe Aufenthaltsqualität, da unter anderem der Freiraum vom Verkehr freigehalten wurde.
Die Bebauung besitzt insgesamt den Charakter einer Wohnanlage mit positiver Ausstrahlung und vielen Einzelqualitä- ten, die jedoch deutlicher auf ihre Lage in der Innenstadt auszurichten wären, d. h. stärker mit dem Umfeld der Innen- stadt vernetzt werden müssten – baustrukturell und funktional.
Die Terrassenhäuser an der nördlichen Raumkante von der Strombrücke aus gesehen, bieten Durchlässe für Blickbe- ziehungen. Insgesamt wirkt das Erscheinungsbild von Nord-Osten gleichwohl durch die expressive Abtreppung in bei- de Längsrichtungen der Baukörper recht unruhig. Es wäre eine deutliche Beruhigung der Abstaffelung erforderlich, um in Hinsicht auf das historische Stadtbild als denkmalverträglich gelten zu können. Die Geste der ausgerundeten Ecksi- tuation Richtung Goldschmiedebrücke mit wiederum einer Abtreppung reicht als Gelenk zur Stadt noch nicht aus.
Das Gebiet wird an der südlichen Raumkante durch drei Punkthäuser locker gefasst. Es ergeben sich Durchgänge zur Großen Klosterstraße. Die Ausnutzung aller vier Himmelsrichtungen lässt eine hohe Wohnqualität erwarten. Die Bau- körpertypolgie von Punkthäusern, so wie hier an der Straße als Reihung entwickelt, stellt eine positive Ergänzung der möglichen Bauformen dar.
Zwischen der nördlichen und südlichen Wohnbebauung entwickelt sich eine Gartenanlage mit dem besonderen Merk- mal einer zentralen Wasserkaskade. Gespeist wird der Wasserlauf durch zwei Wasserbecken, die zur Retention her- angezogen werden können. Der Garten wirkt aufgrund der angebotenen Darstellung noch zu introvertiert – eher als
„Wohngarten“ denn als öffentlich wirksamer und durchlässiger Stadtgarten mit urbaner Qualität. Somit bestünde hier ein weiterer deutlicher Anpassungsbedarf.
Die Kaskade an sich wird als sehr positiver Vorschlag zur Prüfung empfohlen. Dieser Ansatz, die zu erwartende Le- bendigkeit und der Aufenthaltswert eines bewegten Wassers mit entsprechenden klimatischen Effekten, bietet eine in- teressante Ergänzung zu den Freiraumideen für das Wettbewerbsgebiet.
Für das Demenzzentrum ist der vorgelegte Entwurf in hohem Maße überarbeitungswürdig.