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Einladungswettbewerb | 10/2018

Erweiterung Grundschule Kandel (Mensa, Ganztages- und Mehrzweckraum)

1. Preis

zwo/elf Architekten PartmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt im Norden des Schulhofes die städtebauliche Raumkante zur Marktstrasse auf. Er trennt damit den Hofbereich (auch akustisch) von der Straße und den gegenüberliegenden Wohnhäuser und bildet sowohl für den Hof als auch die Straße eine wünschenswerte städtebauliche Begrenzung. Durch das Freistellen bzw. den Achtungsabstand des zweigeschossigen Baukörpers zum Bestand definiert sich der Zugang als Adresse der Grundschule. Die bestehende Bushaltestelle, Spielfeld bzw. Außenanlangen bleiben unberührt, ebenso die Belange des Denkmalschutzes. Der Speisesaal im EG mit seiner überdeckten Freiterrasse orientiert sich zum Pausenhof, verknüpft den Innenraum mit dem Außenraum und schafft somit hohe Aufenthaltsqualitäten und Blickbezüge. Untergeordnete Nutzungen wie die Andienung orientieren sich zum Parkplatz und wirken somit als Puffer. Die Anordnung der Räume im Obergeschoss entspricht sowohl der vorgesehen Nutzung, lässt aber zugleich eine hohe Flexibilität in Bezug auf sich langfristige verändernde organisatorische Bedürfnisse zu. Im Sinne einer multifunktionalen Nutzung des Gebäudes auch außerhalb des Schulbetriebes könnte ein zusätzliches Angebot an Sanitärräumen sinnvoll sein. Die vorgeschlagene Außenfassade (Keramikfliesen) erscheint ortsfremd und sollte hinsichtlich eines konkreten Ortsbezuges überdacht werden. Gegebenenfalls sollten in den für Kinder erreichbaren Teilen robuste Materialien eingesetzt werden, empfindlichere Materialien (z. B. WDVS) in eher nicht erreichbaren Bereichen. Grundsätzlich wird die Plastizität des Baukörpers sehr positiv bewertet. Die Funktion und Notwendigkeit des gewählten Dachaufbaus sollte näher erläutert werden. Durch den kompakten, freigestellten Baukörper in seiner klaren Grundrissorganisation erzielt der Verfasser eine hohe ökonomische wie auch ökologische Qualität, bauliche und baurechtliche schwierige Anschlüsse an den Bestand entfallen. Der zweite EG-Eingang neben der Freitreppe sollte nicht als Öffnung in die Fassade geschnitten werden, sondern als strukturelles Türelement vom Boden zur Decke reichen. Die Freitreppe wird als alternativer OG-Zugang, Sitzmöglichkeit und räumliche Begrenzung nach Osten zum Parkplatz begrüßt. Sehr positiv wird auch der Umgang mit den bestehenden Freiraumangeboten wahrgenommen, die insgesamt erhalten bzw. in ihrer Qualität gestärkt werden. Dieser Vorschlag für die Erweiterung der Grundschule überzeugt damit sowohl städtebaulich wie auch in der Grundrissorganisation und in Bezug auf die Freiräume.