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Award / Auszeichnung | 07/2018

Peter-Joseph-Lenné-Preis 2018

BEREICH A

Amelie Kessler

Student*in Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Beschreibung der Arbeit durch das Preisgericht:
Über die Gestaltung des Marx-Engels-Forums wurde schon lange diskutiert, ob es wieder bebaut oder als Freiraum erhalten werden soll. Diese Diskussion findet sich in der Arbeit wieder. Der Rahmen (Frame) zeichnet in seiner Außenkontur die blockartige Bebauung der historischen Berliner Mitte nach und wird von einer Gestaltung weitestgehend freigehalten. Er bildet den Rahmen für die im Inneren angeordneten Infrastrukturen und ermöglicht den barrierefreien Zutritt zur gesamten Freifläche. Die Mitte bleibt frei und bietet einen grünen Raum zur Aneignung durch die Stadtgesellschaft. Bereit gestellt werden nur zwei Pavillons und mobile Ausstattungselemente. Dadurch wird die robuste Freifläche zum Kernstück des neuen Marx-Engels-Forums, sie ist zugleich Bühne und durchgehender Bewegungsraum. Das Marx-Engels-Forum etabliert sich als eigenständiger Schauplatz auf der Bühne „Berliner Mitte“ und als wichtiges Element des Frei- und Grünraumsystems entlang der Spree. Der EPDM-Belag ist als Belagsfläche fraglich, ob sie nachhaltig und robust genug ist für die vielfältigen Nutzungen. Im Uferbereich werden Sitzstufen zur Spree angeboten und bilden das Pendant zu den gegenüberliegenden Terrassen am Humboldt-Forum. Die Anbindung an den bestehenden Raum um den Fernsehturm wird durch die Bestandsstraße nicht überwunden, sondern soll verkehrsberuhigt werden. Insgesamt eine schlüssige, einfache und doch robuste Maßnahme. Der bestehende Baumbestand bleibt erhalten und wird ergänzt. Die Achse vom Fernsehturm zum Humboldt-Forum ist im Entwurf erkennbar, zerbricht aber nicht die Gestaltung der Fläche. Es wird begrüßt, dass die Spandauer Straße im Bereich der „Bühne“ für den motorisierten Individualverkehr gesperrt wird, sodass ein durchgehender Bewegungsraum für Fußgänger und Fahrradfahrer, die Protagonisten dieser Bühne, entsteht. Zusätzlich wird die Barrierewirkung der Karl-Liebknecht-Straße durch die Etablierung eines Mittelstreifens für Fußgänger entschärft. Der Individualverkehr wird nordöstlich des Alexanderplatzes gebündelt. Die Gestaltung des Marx-Engels Forums mit dem starken Rahmen und der freien grünen Mitte steht im klaren Kontrast zur Gestaltung der umliegenden Freiräume und hebt sich davon deutlich ab. Die Gestaltung bietet auch für künftige Nutzungen und Aneignungen einen offenen Raum, der langfristig durch seine freie Gestaltung funktioniert. Die Jury würdigt die Arbeit mit der Peter-Joseph-Lenné-Anerkennung.