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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Neubau des Elisabeth-Selbert-Hauses - Unter den Linden in Berlin

Rendering

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2. Preis

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Im städtebaulichen Kontext schlagen die Verfasser einen klaren L-förmigen Baukörper mit 6 Geschossen und einem zurückspringenden Staffelgeschoss vor. Durch plastisch hervorgearbeitete vertikale und horizontale Linien wird die Sandsteinfassade fein gegliedert und erzeugt durch ihr Relief ein lebhaftes Licht- und Schattenspiel. Sockel- und Mittelgeschosse werden hinsichtlich ihrer Material- und Öffnungsgestaltung leicht variiert und dadurch dezent ablesbar.Die Entscheidung der Verfasser, die Traufkante vom Boulevard Unter den Linden in gleicher Höhe in die Schadowstraße hineinzuführen, wird innerhalb der Jury kontrovers diskutiert. Die konsequente Haltung, mit welcher die innere Nutzung nach außen abgebildet wird, konnte an dieser Stelle die Jury jedoch ebenso überzeugen, wie die subtile Behandlung der Sockelzone in der Schadowstraße.Die an der Ecke situierte gemeinsame Eingangssituation für den Deutschen Bundestag und die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung wirkt einladend und überzeugend in seiner Adressbildung und schafft es dennoch, die Nutzungseinheiten Deutscher Bundestag und Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung gut zu entkoppeln. Die Ausformulierung eines gemeinsamen Vordachs rechtfertigt den Rücksprung von der Baulinie.Für die Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung schlagen die Verfasser einen attraktiven zweigeschossigen Raum vor, der mit einer Galerietreppe und großzügigen Verglasungen zur Straße Unter den Linden auch für großformatige Objekte interessante Ausstellungsmöglichkeiten bietet.Die Beschäftigten des Deutschen Bundestages erhalten einen gut durchgearbeiteten Eingangsbereich mit Sichtverbindung in den angrenzenden Innenhof. Das offene repräsentative Treppenhaus, über das die Bundestagsmitarbeiter in die Büroetagen gelangen sollen, ist im Grundsatz ein attraktiver Entwurfsansatz. In den oberen Geschossen wird dieses repräsentative Treppenhaus jedoch zugleich als notwendiges Treppenhaus aktiviert und ist dadurch in dieser Form nicht oder nur durch ein weiteres Treppenhaus realisierbar. Positiv fällt auf, dass die Verfasser innerhalb des Bauvolumens deutlich mehr Büros als gefordert unterbringen können, was jedoch zum Teil durch sehr lange und schmale Flure sowie zu geringe Flächen für Teeküchen, Kommunikations- und Technikflächen erkauft wird. Für eine barrierefreie Benutzung fehlen Ausweichflächen in den Fluren. Die in ihren Höhenniveaus variierenden Zugänge zum Schadowhaus wurden über Treppenhäuser und Aufzüge sehr gut an den Neubau gekoppelt, so dass durchgehende barrierefreie Wegeverbindungen zwischen Alt- und Neubau möglich sind.Insgesamt stellt die Arbeit trotz einiger funktionaler Abstriche einen überzeugenden, in seiner visuellen Klarheit und städtebaulichen Haltung überzeugenden Beitrag für den Standort Unter den Linden dar.[…]
Modell

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