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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 01/2019

BACKE, BACKE, ZUKUNFT - Der competitionline eat city Lebkuchenwettbewerb 2018/19

3. Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

Henrik Plumeyer

Architektur

Sophia Aulich

Architektur

Mirjana Ruffert

Architektur

Mara Wolters

Architektur

Erläuterungstext

Bremer Überseestadt

Eine unangenehm warme Meeresbrise säuselt über die Norddeutsche Hochseeplatte.
Wir schreiben den 24.12.2050, 8:05 Uhr morgens.
Die ersten Einwohner von Bremen Überseestadt wagen sich aus ihren Häusern. Es ist etwas kühler geworden, nach einem weiteren Jahr voller Hitzerekorde sind es nun an Weihnachten fast schon angenehme 32,5°C.

Der Bewohner D627-257, von Freunden nur Peter genannt, sitzt in seiner Wohnung im 18. Stock eines Multi-Familienhauses und schaut durch sein 30x30cm großes Fenster auf die schier endlose Wasserfläche unter Plattform D. Auf Plattform D ist die Unterschicht der Gesellschaft untergebracht, die mittlerweile 99,9998% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Sie ist die am niedrigsten liegende Plattform der 4 monströsen Bauwerke, die in den 2030'er Jahren zu Flucht der Bremer vor dem rasant ansteigenden Meeresspiegel gebaut wurden. Mittlerweile liegt der Meeresspiegel mit 174 m über NN doch etwas höher, als vor 32 Jahren berechnet wurde.

Peter wird etwas melancholisch bei dem Gedanken, doch schon fliegt eine Drohne zum Fenster herein und bringt Peter „Glück ©“. „Glück©“ ist ein vom einzig weltweit noch existierenden Unternehmen „Amazon'as“ produziertes Produkt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Küstennähe, das war einmal. Längst leben die Bremer in der „Überseestadt“, einer kleinen Gruppe von Plattformen über dem Wasser. Die Arbeit beeindruckte die Jury mit einer genauen Beschreibung möglicher sozialer und räumlicher Veränderungsprozesse. Die überwiegende Mehrheit aller Menschen wohnt in dieser Vision auf einem bedrohlich niedrigen Wohnteller ohne jeglichen Zugang zur Natur. Nur eine kleine Oberschicht hat noch die Mittel und Möglichkeiten, sich per Drohne zur grünen Parkplattform fliegen zu lassen und dort ein winziges Stückchen von dem allerletzten echten Apfel zu naschen. Eine „beklemmend durchdachte, klug erzählte und aufwändig gebackene Dystopie.“