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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Städtebauliches Konzept zur künftigen Campusentwicklung und Neubau Forschungsgebäude „Der simulierte Mensch“ in Berlin

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Telluride Architektur

Architektur

mk.landschaft

Landschaftsarchitektur

GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH

TGA-Fachplanung

KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich formuliert die Arbeit mit drei Baukörpern einen Campus. Dabei werden alle drei Baukörper sehr gut und folgerichtig positioniert und proportioniert. Hinsichtlich einer etappenweisen Realisierung ermöglichen das SiM und BeCAT einen angemessenen und auch autonom wirksamen Beginn der Entwicklung, indem das BeCAT untergeordnet und das SiM repräsentativer an der Amrumer Straße angeordnet wird.

Das perspektivische Gebäude Forschungsmodule vervollständigt das Ensemble am Standort des später abzubrechenden Bestandsgebäudes Mälzerei.

Das SiM als stadtraumwirksamstes Programm nimmt eine zentrale Position ein und formuliert zur Amrumer Straße hin den Campuszugang, der wiederum integraler Bestandteil einer zukünftigen weiterführenden inneren Campus-Raumabfolge wird.

Das städtebauliche Konzept hält die Baufluchten des Campus Virchow- Klinikum ein, vervollständigt diesen und formuliert so seine eindeutige städtebauliche Zugehörigkeit. Gerade an der Schnittstelle zwischen Gesamtcampus und angrenzender Stadtstruktur wird diese städtebauliche Lesart besonders begrüßt. Eine schlüssige Raumabfolge zwischen Bearbeitungsbereich und angrenzendem weiterzuentwickelnden Areal bewältigt sowohl die Längsrichtung als auch die Querrichtung gen Süden und schafft sowohl ein volumetrisches als auch stadträumliches Entwicklungsszenario. Jedes der Teile erlangt mit seiner spezifischen Programmierung und der getroffenen Positionierung eine Autonomie, wird zugleich Teil des Gesamtensembles und ermöglicht eine etappenweise Realisierung.

Die gewählten Proportionen halten beim BeCAT die gewünschten Geometrie ein und ermöglichen so eine zeitnahe Realisierung, formulieren beim SIM einen kompakten quadratischen Baukörper, der das gewünschte Wechselspiel von tagesbelichteten Arbeitszonen und kommunikativem Zentrum bereits in der Baukörperwahl manifestiert.

Städtebaulich wird diskutiert, inwiefern eine geringfügige Differenzierung der beidseitig des SIM liegenden Zwischenräume zugunsten der Haupterschließungsachse eine Grundhierarchie herstellen könnte.

Die Gebäudeerschließungen mit ihren Hauptzugängen liegen folgerichtig von dem zentralen Campusplatz, die Anlieferzone von BeCAT und SiM untergeordnet in deren Zwischenraum. Die kompakte quadratische Grundform des SiM beantwortet die Frage nach konzentrierten Arbeitszonen und kommunikativem Zentrum sehr gut. Das kommunikative Zentrum wird durch eine räumliche vertikale Verbindung aller Geschosse gestärkt und ermöglicht eine Offenheit und Transparenz zwischen den Arbeitsgeschossen einerseits und zwischen öffentlichem und Arbeitsbereich andererseits. Wie die Grundrissstudien verdeutlichen, liegt in dieser geometrischen Grundanordnung eine hohe Flexibilität, verschiedene Bürotypologien bis hin zu offenen Kommunikationszonen, die sich aus dem Zentrum heraus an die Fassade entwickeln können. Gerade diese hohen strukturellen Möglichkeiten versprechen eine gute Aneignungsfähigkeit und hohe Arbeitsqualitäten im Sinne des forschenden kommunikativen Arbeitens. Kritisch diskutiert wird die räumliche und akustische Verbindung von Theatron und vertikaler Erschließung bzw. generell die Verknüpfung von öffentlichem Bereich mit Theatron und den darüberliegenden Arbeitsbereichen. Das Theatron muss als Versammlungs- und Veranstaltungsort räumlich und akustisch autonom nutzbar sein. In diesem Zusammenhang wird ebenfalls diskutiert, inwiefern das Erdgeschoss in der identischen Raumlogik der Obergeschosse gedacht werden muss oder hier nicht im Sinne einer öffentlichen Nutzung mit abschließbarem Theatron eine andere typologische Logik weitere Potentiale bietet.

Die eher formal motivierten Abrundungen verschiedener Ausbau-Trennwandelemente wird hinsichtlich der angelegten Flexibilität teilweise ad absurdum geführt.

Eine Tragstruktur ist den Darstellungen nicht zu entnehmen. Der ausgewogene körperliche Ausdruck des Gebäudes wird grundsätzlich positiv bewertet. In seiner Kompaktheit, auch durch das gewählte mineralische Material des Sichtbetons wird ein Bezug zu den kräftigen Bauten des Areals hergestellt, ohne dabei in formale Analogien zu verfallen. Die Fassade verleiht dem Gebäude einen selbstbewussten Auftritt und formuliert in der farbigen Andersartigkeit den herausgehobenen Charakter des zukunftsorientierten Programms.

Kritisch wird das spezifische und teilweise beliebig wirkende Verlaufsthema der vertikalen Elemente diskutiert und hinterfragt, inwiefern dieser unterschiedliche Grad an Öffnung und Schließung die Flexibilität und Gleichwertigkeit der Arbeitsplätze einschränkt. In diesem Zusammenhang erscheint der Glasanteil der Fassade als zu hoch.

Das Projekt überzeugt in der städtebaulichen Grundsetzung der Teile als sich integrierendes Ensemble mit Entwicklungspotential im angrenzenden Areal und andererseits in der architektonischen Formulierung einer flexiblen und kommunikativen Arbeitswelt mit selbstbewusstem und integrierbarem Ausdruck.
Perspektive

Perspektive

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Perspektive

Perspektive

Perspektive

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Ansichten / Schnitte

Ansichten / Schnitte

Ansichten / Schnitte

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Vogelperspektive

Vogelperspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

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Modell

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