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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Städtebauliches Konzept zur künftigen Campusentwicklung und Neubau Forschungsgebäude „Der simulierte Mensch“ in Berlin

2. Preis

Preisgeld: 40.000 EUR

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Brummell Landschaftarchitekten

Landschaftsarchitektur

Atelier Brunecky

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit situiert vier neue Gebäude sehr präzise entlang den Baufluchten der Seestraße und der Amrumer Straße. Dadurch behält dieses nordwestliche Baufeld seinen grünen Saum und bleibt eindeutig Teil des gesamten Campus. Fünf, bis auf einen, identische Zwischenräume zwischen den Baukörpern leisten die räumliche Verknüpfung in alle Richtungen auf eine nicht hierarchische und unprätentiöse Art und Weise. Über die Amrumer Straße hinweg wirkt der Turm des vis-à-vis liegenden ehemaligen Zuckermuseums in den Campus hinein und macht das denkmalgeschützte Gebäude zu einem wichtigen Orientierungspunkt aus dem Campus heraus.

Der mittige Campus-Platz wird zu einem allseitig gut erschlossenen zentralen gemeinsamen Raum, auf den alle Zugänge der Gebäude ausgerichtet werden. Er ist die Campusadresse der zukünftigen baulichen Entwicklung und wird als ein räumliches Motiv vorgeschlagen, das auch im Rahmen der Transformation des Campus Richtung Westen zum einfachen und räumliche Orientierung bietenden Prinzip werden könnte.

Der SiM-Neubau besetzt die Nordwest-Ecke, das BeCAT-Gebäude schließt schräg gegenüber an das Gebäude an der Ost-West-Straße an. Dass es sich wegen seiner introvertierten Nutzung städtebaulich zurücknimmt, ist richtig. Gleichwohl entsteht durch die vorgeschlagene „Randlage“ der SiMund BeCAT-Gebäude für die erste Entwicklungsetappe ein Gestaltungsbedarf der späteren Bauflächen Richtung Amrumer Straße (Modul 1) sowie mit dem Areal der ehemaligen Mälzerei (Modul 2).

Der großzügige Eingangsbereich des SiM-Gebäudes zum Campus-Platz hin ist richtig ausgestaltet, ebenso ist der Versuch positiv zu bewerten, auch zur Straßenkreuzung hin mit der „Loggia Theatron“ eine Eingangssituation und eine Adresse zu schaffen. Gleichwohl wirkt dieser Eingang eher wie ein Hintereingang. Dass das Gebäude sich möglichst lang macht, um den Campus entlang der Amrumer Straße bis zur Kreuzung räumlich zu fassen, hat seinen Preis in der Organisation des Grundrisses: Die Wege zu einzelnen Nutzungen werden länger als gewünscht.

Die architektonische Anmutung des SiM-Gebäudes (die sich die Verfasser auch für die übrigen Gebäude fortgesetzt denken) vermag nicht zu überzeugen: Im Hinblick auf die zukunftsweisenden innovativen Nutzungen würde man sich einen expressiveren baulichen Ausdruck wünschen.

Insgesamt ist die Arbeit ein zu würdigender Beitrag für die Setzung der Baufelder und deren räumliche Verzahnung dieser Nord-Ost-Ecke mit dem gesamten Campus. Sie zeigt gleichzeitig die Grenzen dieser Setzungen auf und beschränkt dadurch die architektonischen Möglichkeiten des SiMNeubaus.