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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Neubau der 3. Gesamtschule in Hamm Herringen

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

dreibund architekten

Architektur

FREIRAUMKONZEPT Blanik & Schiewer GbR

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Leitgedanke der städtebaulichen Konzeption ist die innenräumliche Verbindung der alten und neuen Gebäude. Das gelingt durch die konsequente minimalistische Architektursprache des neuen Schulgebäudes, das einerseits einen Kontrast zu den vorhandenen Gebäuden darstellt, andererseits durch die geplanten Verbindungen der alten und neuen Baukörper ein Gesamtensemble bildet. Die gewählte Dreigeschossigkeit des neuen Schulbaukörpers umschließt das Bestandsgebäude durch seine dreiseitige „Umklammerung“. Dadurch entsteht eine architektonische und städtebauliche Zäsur zwischen Neubau und Altbau, da der Neubau in gewisser Weise im Widerspruch zu der offenen und kleinteiligen Bebauung der Umgebung steht.
Der Neubau der Sporthalle ist in das städtebauliche Konzept nur bedingt integriert.

Der ursprüngliche Pausenhof erhält durch diesen Entwurf eine zentrale Rolle und damit auch der Eingang des Bestandsschulgebäudes aus dem Jahr 1912. Der eigentliche Hauptzugang zur Schule von der Fangstrasse wird damit in eine „Nebenrolle“ gedrängt. Durch die große Fahrradabstellanlage hat die eigentliche Hauptzuwegung zu dieser großen neuen Schule zu wenig Aufenthaltsqualität und wird dem Ansatz, einen „Campus“ auszubilden, nicht hinreichend gerecht.

Leitgedanke der Freiraumplanung ist es, die unterschiedlichen Außenbereiche des Schulgeländes miteinander zu verbinden und dem ursprünglichen Schulhof wieder eine zentrale Rolle zukommen zu lassen. Dies gelingt nur in Teilen, da das aufgeständerte Pausendach eine räumliche Zäsur darstellt. Die angebotenen befestigten Außenflächen erscheinen etwas zu gering angesichts der sehr hohen Schülerzahlen einer Gesamtschule.

Der neue Baukörper der SEK.1 und SEK II wird als einbündige Flurschule entwickelt, die sich in einer minimalistischen Formensprache von den bestehenden Gebäuden konsequent abgrenzt. Die Übergänge von bestehenden Gebäuden zu Neubauten können räumlich und architektonisch nicht ganz überzeugen. Die Gestaltung der Baukörper setzt sich durch seine schlichte Gestaltung der Fassade und seine klare Struktur wohltuend vom Altbau ab. Durch diese minimalistische Gestaltung des neuen Baukörpers erfährt der Altbau eine starke Dominanz.

Das Raumprogramm wird erfüllt, jedoch führt die Anordnung der Räume als Flurschule zu langen Wegen und lässt wenig Spielraum für die Umsetzung von neuen pädagogischen Konzepten. Die Unterbringung der Verwaltung in einem eingeschossigen Anbau widerspricht der gewählten Großform des Neubaus. Die Barrierefreiheit ist gewährleistet.

Die Materialwahl in Form einer gewählten Zweischaligkeit mit Klinkerriemchen als Außenhülle erscheint im Hinblick auf ein nachhaltiges Betreiben des Gebäudes etwas fragwürdig. Aufgrund der Einbündigkeit erscheint der gewählte Baukörper wenig wirtschaftlich, da der Anteil der Verkehrsfläche zur Nutzfläche relativ hoch ist.