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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Seniorenzentrum „Altes Finanzamt“ in Garmisch-Partenkirchen

3. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

gaigl architekten

Architektur

grünhoch4 LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Josef Neubauer Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die gut proportionierten Gebäudekörper sind richtig in das umgebende städtebauliche Gefüge gestellt worden und behandeln das Baudenkmal mit angemessenem Respekt. Die Erschließung beider Nutzungseinheit vom gemeinsamen Vorplatz aus ist gut auffindbar und zusätzlich vom Parkplatz und der Anlieferzone barrierefrei erreichbar. Die Freifläche für das Café ist zu klein und liegt ungünstig zu den beiden Eingängen.

Das Satteldach auf den quadratischen Grundrissen ist nicht überzeugend. Allgemein ist die Gestaltung der beiden neuen Gebäude zu wenig aussagekräftig, aber der Nutzung als Seniorenwohnungsbau angemessen. Eine Auflockerung z.B. durch Fenster, die je nach Nutzung brüstungslos ausgeführt werden, würde die Fassade verbessern und den Bewohnern auch im Sitzen mehr Ausblick ermöglichen.

Das Seniorenzentrum ist sehr funktional und dem Baudenkmal entsprechend in den Altbau integriert worden. Die Erschließung ist optimal für Gehbehinderte wie für auch für Fußgänger gelöst. Hier ist vor allem die gemeinsame Erschließung des Altbaus und des Neubaus sowohl vom Vorplatz, als auch von den Stellplätzen aus zu erwähnen. Der Einbau des Aufzugs erfolgt an der richtigen Stelle, dadurch kann auf einen zusätzlichen Hublift für gehbehinderte Besucher verzichtet werden. Auch hier sind die notwendigen Eingriffe in den denkmalgeschützten Bestand angemessen und zurückhaltend.

Der eigene Eingang zum Seniorenwohnen führt zu einer Adressbildung. Die Hausinterne Erschließung mit nur einem Aufzug für zwei Gebäudeteile ist in funktionaler wie auch wirtschaftlicher Hinsicht optimal.
Die beiden Verbindungsflächen zwischen den „Wohnwürfeln“ versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität, die den Bewohnern mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit gibt, sich auch außerhalb der Wohnung mit Nachbarn zu treffen. Die beiden „Wohnwürfel“ lassen durch die gute Grundrissgestaltung und die Ausbildung von Loggien eine hohe Wohnqualität erwarten, es gibt nur wenige schlecht orientierte Wohnungen.

Der Betrieb der Anlage erscheint trotz der eher geringen Anzahl der Wohnplätze aufgrund der wenigen Aufzüge und dem Verzicht auf eine Tiefgarage äußerst wirtschaftlich und nachhaltig. Die eingesetzten Materialien sind im Bau und im Unterhalt dem Gebäude angemessen und ohne unnötig hohen Aufwand zu erstellen.

Die Zuordnung der Freiflächentypen könnte die städtebauliche Konfiguration stärker unterstützen. So reduziert der großzügige Südgarten vor der Musterwohnung die zentrale Platzfläche der Anlage eher zu einem Erschließungsraum. Dem gegenüber wirkt die mit Wasserbecken und Pflanzthema gegliederte Zugangsfläche überdimensioniert. Inwieweit sie mit ihrer Lage zwischen zwei Nebenfassaden und an einer Straßenkreuzung Aufenthaltsqualität bieten kann, ist unklar.