Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019
Wohnhochhaus Nordbahnhof Wien - Baufeld 2
©Rendering: Schreiner Kastler
Schaubild Freie Mitte
1. Rang
Ganahl:Ifsits Architekten ZT-KEG
Architektur
Architektur
Erläuterungstext
Die prägnante Bild des Hauses setzt sich aus gestapelten Geschoßen in Form einer „Wohnpalette“ zusammen: Jeweils zwei bzw. drei Geschoße als Stapelpaket gliedern die Fassade horizontal. Schienenartige Metallpaneele bilden dazu eine vertikale Struktur. Zusätzlichen Akzent und dynamische Wirkung verleiht eine vertikale Aufhellung der Farbe vom Boden bis zum Himmel.
STÄDTEBAU
Die stadträumliche Aufweitung der Alliiertenstraße an der Nordbahnstraße sowie der Taborstraße im Kreuzungsbereich Taborstraße/Rebhanngasse/Nordbahnstraße finden ihre Fortsetzung am gegenständlichen Bauplatz des Baufeldes 2. Über eine großzügige Öffnung der neuen Gebäudestruktur betritt man über die Nordbahnstraße einen städtischen Platz mit einer Dimension von 30x24 Metern.
Der neu geschaffene Platz bietet für das Baufeld 2 und die anschließende nördliche und südliche Bebauung einen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität, von dem auch die BewohnerInnen des Alliiertenviertels profitieren. Insbesondere die erdgeschoßigen Nutzungen (Lokale, Geschäfte, Schanigärten, Freiraumgestaltung mit Bäumen und Stadtmöbel) tragen maßgeblich zur besonderen Attraktivität des neu geschaffenen Quartiers bei.
Am Bauplatz selbst werden drei Baukörper geschaffen. Entlang der Nordbahnstraße wird die geplante Bebauung mit der Leithöhe von 21 Metern weitergeführt und findet bei der Öffnung der Bucht ihren Abschluss. An der Ecke Taborstraße/Nordbahnstraße wird ein Eckbaukörper mit einer Höhe von 35 Meter laut dem Leitprojekt vorgeschlagen. Dieser offen situierte Eckbaukörper dient der räumlichen Belebung: Einerseits leitet er den anschließenden Platz von der Nordbahnstraße räumlich zur Taborstraße, andererseits belebt er durch ein vorgeschlagenes Lokal auf Platzebene das gesamte Ensemble. Der Zugang zu den Gebäuden erfolgt über den Platz und trägt zur zusätzlichen Belebung bei.
Das eigentliche Hochhaus mit einer Höhe von 80 Metern ist an der Grenze zur freien Mitte als Einzelbaukörper freigestellt. Das Hochhaus ist in seinem Baukörper geknickt und wird durch die Situierung und die formale Ausgestaltung ein Herzstück der Hochhausfamilie an der Laborstraße.
DAS WOHNHOCHHAUS
Das Wohnhochhaus umfasst ein 5 Meter hohes Erdgeschoß als Sockelgeschoß, ein 2,80 Meter hohes Geschoß mit allgemeinen Nutzungen im 1. Obergeschoß sowie 24 darüber liegende Wohngeschoße.
Das Erdgeschoß vermittelt durch Stiegen und Rampen die verschiedenen angrenzenden Höhen. Der Sockel bildet so die Schnittstelle zwischen der tiefer liegenden Taborstraße, dem eigentlichen Alliiertenplatz und den Terrassen der freien Mitte.
Das Wohnhochhaus wird zentral über den Platz betreten. Über die Eingangshalle, in der sich auch ein Infodesk befindet, reicht der freie Blick bis in den Grünraum der freien Mitte.
Im 1. Obergeschoß befinden sich ein Fitnessraum mit Sauna mit sichtgeschütztem Freibereich, ein Waschcafé und der Kinderspielraum. Zum Platz hin wird eine anmietbare Gästelounges, zur freien Mitte eine Wohngemeinschaft für Studierende und Personen 60+ vorgeschlagen.
In den über dem Servicegeschoß angesiedelten 24 Obergeschoßen sind die Wohnungen der BewohnerInnen angeordnet. Sie werden vertikal durch jeweils im 11/12. und im 19/20. Obergeschoß angesiedelte zweigeschoßige Gemeinschaftsräume mit vorgelagerten Terrassen bereichert. Der südliche Gemeinschaftsraum dient als Loggia mit Panoramablick zur Stadt. Der nordöstliche Gemeinschaftsraum in Form eines Podiums bietet einen Blick zur freien Mitte, den Bezirken über der Donau bis zum Bisamberg.
FASSADEN UND FREIBEREICHE
Der Baukörper und die Fassade wird durch unterschiedliche Schichten gestaltet. Um den Erschließungskern mit darum angesiedelten Wohnungen schließen sich entsprechend der städtebaulichen Situation zwei Themenschwerpunkte der äußeren Gestaltung. Zur Nordbahnstraße und zum Alliiertenviertel sind die Fassaden im Kontext als Lochfassaden vorgeschlagen. Im Kontrast dazu öffnen sich die Fassaden zur freien Mitte hin. So ergibt sich ein attraktives Fassadenspiel mit einer kreativen und situationsangepassten Gestaltung.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Rendering: Schreiner Kastler
Schaubild Freie Mitte
©Rendering: Schreiner Kastler
Schaubild Ecke Taborstraße Nordbahnstraße
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Lageplan
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Nutzungsverteilung
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Erdgeschoß
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
1. Obergeschoß
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Regelgeschoß
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
11. und 12. Obergeschoß - Stadtloggia
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
19. und 20. Obergeschoß - Stadtpodium
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Diagramm Freiräume - Ausblicke
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Schnitt
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Ansicht Süd
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Ansicht West
©Ganahl:Ifsits Architekten / AKF - Architektur Kollektiv Favorit
Ansicht Freie Mitte