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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019

Forschungscampus DESY in Zeuthen: Campus-Masterplanung und Neubau des CTA-Science Data Management Centre

ein 3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Oliver Jäkel Architekt

Architektur

Kaspar Kraemer Architekten GmbH

Architektur

Schröder Landschaftsarchitekten & Ingenieure

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Schulungszentrum wird im Eingangsbereich entlang der Platanenallee verortet und bildet zusammen mit dem Bestandsgebäude das neue Entrée zum Campus. Durch den Abbruch des vorhandenen Pförtnergebäudes ergibt sich, in Verlängerung der Platanenallee eine attraktive Eingangssituation, die selbstverständlich in den Campus hineinführt. Für das SDMC, den Veranstaltungsbereich und die Mensa schlagen die Verfasser ein solitäres Gebäude vor, das den Campus in zwei klare Außenräume mit unterschiedlicher Qualität gliedert. Vom zentralen Platz ausgehend führt eine klare, gelungene Zuwegung zum See. Südlich des Neubaus entwickelt sich ein attraktiver Landschaftspark. Das Gebäude und seine Positionierung auf dem Campus erfüllt den Wunsch des Auslobers an eine gute Sichtbarkeit und Präsenz des Institutes. Die klare Gliederung der Außenräume wird durch das Preisgericht positiv beurteilt.
Veranstaltungsbereich und Mensa sind folgerichtig im Erdgeschoß angeordnet, wobei sich der große Saal zum Landschaftspark und die Mensa zum See orientiert. Die Anlieferung der Kantine als auch der Eingang zur Mensa über das großzügige, gemeinsame Foyer von SMDC und Kantine sind gut gelöst. Die Funktionsbereiche im EG sind funktional und flexibel gegliedert. Durch eine Decke aus vorgespannten Betonelementen entsteht im Bereich des Veranstaltungsraumes und des Speisesaals ein stützenfreier Raum, der beliebig eingeteilt werden kann. Die Erschließung des SDMC in den oberen Geschossen liegt richtig an der Nord-West-Ecke des Gebäudes, zum Marktplatz orientiert, für eine repräsentative Erschließung der oberen Stockwerke ist sie aber eindeutig unterdimensioniert und erscheint nicht angemessen.
In den Obergeschossen wird ein Drei-Bund vorgeschlagen, wobei die großzügige Kernzone die Sanitärbereiche und zum See orientiert die Besprechungsräume aufnimmt. Zudem befindet sich hier eine weitere, die beiden Obergeschosse verbindende, offene Treppe, die ein schönes, kommunikatives Zentrum ausbildet. Die zusätzlich notwendigen Treppenräume liegen an der Nordseite und erfüllen alle Anforderungen an Rettungswege. Die nach Süden und Norden orientierten Arbeitsbereiche sind als klassische 1- und 2-Personenbüros dargestellt, aufgrund der Großzügigkeit des Flächenangebots sind auch andere Arbeitsformen denkbar. Den Büros vorgelagert liegen 3-seitig umlaufende Balkone, die zu einer hohen Arbeitsplatzqualität führen. Nach Süden dienen die Balkone gleichzeitig als Verschattung. Die Anbindung der westlichen, geschlossenen Fassade an die Balkone erscheint architektonischgestalterisch nicht schlüssig. Insgesamt bietet der Entwurf ein modernes, gut differenziertes Raumangebot, dass auch für zukünftige Arbeitswelten ansprechende Räume bietet.
Dem reichhaltigen Angebot an Flächen sowie den umlaufenden Balkonen geschuldet, wirkt der Baukörper auf dem Grundstück allerdings leider etwas zu wuchtig. Dies spiegelt sich auch in der verhältnismäßig hohen Nutzfläche, BGF und BRI.