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Einladungswettbewerb | 01/2019

Dieselstraße Baufeld 2c im Bezirk Hamburg-Nord

1. Preis

Preisgeld: 41.300 EUR

Architekten PETER + PASCHEN

Architektur

Hunck+Lorenz Freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Freiraumkonzept der neuen Wohnbebauung entlang der Dieselstraße definiert sowohl öffentliche, als auch gemeinschaftlich nutzbare Grünflächen. Der natürliche Charakter des im Norden gelegenen Parks wird in beiden Höfen aufgegriffen und spiegelt sich in einer
naturnahen, offenen und freien Gestaltung mit Gräsern-, Staudenbändern, Holzdecks und Spielbereichen wider. Durch den vorhandenen Höhenunterschied werden die Zugänge auf der Ost-West-Achse auf unterschiedlichen Höhen ausgebildet. Die gering höher gelegenen Innenhöfe werden von der Dieselstraße aus über wenige Stufen erreicht.
Alle Wohngebäude werden über eine fußläufige Wegeverbindung im westlichen Bereich ebenso an das angrenzende Wohngebiet verknüpft.
Durch ein äußeres, übergeordnetes Wegenetz aus Klinker, passend zur Fassade, können die Freiräume barrierefrei erschlossen werden. Die Wegenetze aus Grand innerhalb der Höfe nehmen die Grundidee der freien Form wieder auf, wodurch sich für den Nutzer eine spannende und immer wieder wechselnde Perspektive ergibt. Die zentralen Kinderspielbereiche mit Sandspiel, Holzdecks sowie Rutsch-, und Kletterkombinationen ermöglichen ein vielfältiges Spielangebot. Ruhigere Bereiche lassen dabei genügend Raum für ein freies Spiel. Zwei üppig begrünte Höfe schaffen Räume für nachbarschaftliche Aktivitäten, ebenso wie Erholung, Kommunikation und Spielwert. Die Terrassenzonen erhalten eine abwechslungsreiche und standortgerechte Staudenbepflanzung, die äußeren Erschließungsbereiche und Mietergärten werden durch 1,0 m hohe Mauern und Hecken eingefasst. Im Innenhof werden heimische, kleinkronige Bäume mit Blühaspekten vorgesehen, die Nord-Süd-Achse erhält eine Baumpflanzung mit 10 großkronigen Bäumen. Eine extensive und intensive Begrünung auf den Dachflächen des Neubaus schafft zusätzliche Retentionsmöglichkeiten.
Die Innenhöfe werden vom ruhenden Verkehr freigehalten, sodass hier Aufenthaltsflächen im Fokus stehen. Im Außenbereich werden 20 PKW Stellplätze, davon ca. 6 Stellplätze als Car-Sharing, entlang der Dieselstraße verortet. Fahrradstellplätze werden unmittelbar an den Eingangsbereichen vorgehalten, sowie zusätzlich entlang der Dieselstraße.
Für die Müllentsorgung werden entsprechend der Anzahl von Wohnungen Unterflursysteme kompakt entlang der Dieselstraße vorgesehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Baukörper: Die Arbeit zeigt ein klares baukörperliches Konzept ohne Zurückstaffelung, sondern entwickelt ein Bild aus Hochpunkten und Fugen. Diese Fugen werden durch ein Relief der Fassaden zusätzlich betont. Dadurch entsteht eine lebendige Gebäudesilhouette.

Erschließung: Die einzelnen Häuser sind klar von außen erschlossen. In der Jury wurde jedoch bemängelt, dass auf Durchgänge zum Blockinnenraum verzichtet wurde.

Die Einbindung in die umgebende Topografie ist sorgfältig bedacht und in den unterschiedlichen Hauseingängen jeweils schlüssig barrierefrei gelöst, teilweise unter Verwendung von Durchladeraufzügen. Die Müllentsorgung kann jedoch nicht auf öffentlichem Grund untergebracht werden.

Grundrisse: Die Grundrisse sind gut strukturiert, die Wohnräume liegen jeweils an den Enden der Erschließungsflure der Wohnungen. Wo sinnvoll sollten jedoch lange Flure vermieden werden.

Für eine Wohnung im Nordflügel ist eine Befahrbarkeit des Blockinnenraumes durch die Feuerwehr erforderlich. Diese wir in der Darstellung der Außenanlagen jedoch nachgewiesen.

Die Tiefgaragenzufahrten liegen wie auch bei anderen Arbeiten an neuralgische Stelle, sind jedoch in diesem Fall besser in die Freiraumgestaltung integriert.

Fassaden: Die Gliederung der Fassaden ist dem oben beschriebenen baukörperlichen Konzept verpflichtet, benutzt dabei jedoch sehr viele Stilmittel, wie Faschen, Bänder und Reliefe, die aus Sicht der Jury in der weiteren Überarbeitung reduziert werden sollten.

Die Betonbalkone mit ihren Glasbrüstungen wirken in diesem Gesamtkonzept eher additiv und sollten im Sinne einer besseren Integration überarbeitet werden.

Insgesamt erscheinen die Fassaden gut durchgearbeitet und entsprechen dem aktuellen Geschmack zukünftiger Mieter und Erwerber. Dennoch wäre es wünschenswert, dass der Entwurf in der oben beschriebenen Reduktion der Stilmittel eine akzentuiertere, weniger zeitgeistige architektonische Position bezieht, ohne den Leitgedanken der Baukörpergliederung zu verlieren.

Freiraum: Die Verfasser schaffen es mit ihrem Beitrag die Freiräume klar zu gliedern. Ein äußeres, übergeordnetes Wegenetz aus Klinkern ermöglicht eine barrierefreie Erschließung der Freiräume. Kontrastrierend dazu wird das Bild der Freianlagen in den Innenhöfen durch ein Wegeband aus Grandwegen und polygonalen, großzügigen Spielflächen, Terrassen und Puffern aus Staudenbepflanzungen geprägt. Die üppig begrünten Innenhöfe schaffen gute Räume für Kommunikation, Kontemplation und Spiel. Auf der Westseite ist eine Baumreihe aus großkronigen Bäumen geplant, die durch kleinkronige Bäume in den Höfen ergänzt wird. Die Verfasser haben sich in besonderer Weise mit den Höhenunterschieden auseinandergesetzt (niedrige Einfassungsmauern).
Außenanlagen Dieselstraße

Außenanlagen Dieselstraße