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Einladungswettbewerb | 03/2019

Wohnen im Quartier ESSEN 51

2. Preis

KZA.plant GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

plan b - Jürgensmann Landers Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

ARCHIDA Architekturmodelle Ingo Kerst

Modellbau

Erläuterungstext

Der Anspruch gerade an den südlichen Bereich des 51. Essener Stadtteils ist hoch:
zukunftsorientiert, nachhaltig und klimaresilient, unverwechselbar und bereichernd für die ganze Stadt. Ein Generationenprojekt – offen für Trends und Entwicklungen von Wohnen und Arbeiten, von Mobilität, Urbanität und Leben in der Stadt, die man heute noch nicht absehen kann.

Das Entwurfskonzept und seine Leitidee

Unterschiedlichste bauliche und stadträumliche Spielsteine sind Teil einer urbanen Toolbox. Sie wird im Zuge der Umsetzung von Essen51. weitere, neue Spielsteine aufnehmen, die zukünftige Qualitäten und Bedürfnisse abbilden.

Ohne prägende Strukturen aus angrenzender Bebauung definiert das Quartier sein eigenes Spielfeld, werden Störungen zur Bereicherung und Service Hubs zu identitätsstiftenden Architektur-Landmarken.

Die städtebauliche Konzeption

Wohnen ist Lebensqualität. Lebensqualität ist bunt – und vielfältig. Es gilt, dieser Vielfalt, die in ihrem zukünftigen Ausmaß noch gar nicht abzusehen ist, heute eine Ordnung zu geben, deren Regeln sie in Zukunft nicht einschränkt, sondern fördert.

Ordnung...

Diese Ordnung – entwickelt aus der Modularität zukünftiger Gebäude und Freiräume – legt sich über das Wettbewerbsgebiet und definiert 48 x 48 m große Flächen für Gebäude, Plätze und besondere Orte – sowie die sie verbindenden Stadt- und Zwischenräume.
Der Grünzug mit seinen Wasserflächen legt sich wie eine Störung über die neue Ordnung, führt zu Verschiebungen und Verbindungen zugleich, schafft bereichernde und besondere Orte und wird zur Seele des südlichen Quartiers von Essen51.

...und Vielfalt

Das Konzept, mit ständig „lernenden“ Spielsteinen einer urbanen Toolbox auf den Feldern des Ordnungssystems zu agieren, ermöglicht, im Zuge der Quartiersentwicklung auf Erkenntnisse und Bedürfnisse aus dann bereits bewohnten Bereichen des Quartiers wie auf Entwicklungen in der Stadt und darüber hinaus vielfältig zu reagieren.

Je nach Maßstäblichkeit, Dichte und individueller Zusammensetzung der Nutzungsstruktur der Spielsteine, vor allem in ihrer Erdgeschosszone, entstehen durch ihre Komposition innerhalb des Quartiers Orte ganz unterschiedlicher Urbanität. Dabei sind die Erdgeschosszonen in der Varianz ihrer Bespiel- und Veränderbarkeit die zentrale Stellschraube für die Lebendigkeit des Quartiers.

Der Grünzug – Seele des Quartiers

Die Avinguda Diagonal, der Broadway – sie stehen für weltberühmte „Störungen“ klarer städtebaulicher Ordnungssysteme, an denen sich Linien brechen, Strukturen verschieben und Räume für besondere Orte und Architekturen entstehen – als Teil der Stadt, Orte der Identifikation und der Begegnung.

Ein gänzlich anderer Maßstab, ein Grünzug statt einer Straße – aber eine vergleichbare Wirkung für das Quartier: fast diagonal legt sich der Grünzug über die Ordnungsstruktur, die mit Verschiebungen reagiert, gleichzeitig aber über Brücken die Verbindung zu beiden Seiten des Grünzuges hält, so dass das neue Quartier eine Einheit bleibt.

Die beiden Seiten reagieren mit ihren Rändern ganz unterschiedlich auf den Grünzug: mit der baulichen Kante einer Promenade auf der südöstlichen und mit in die Struktur hineinlaufenden, baumbestandenen Grünflächen auf der nordwestlichen Seite. Und den auf der einen Seite die Promenade linear fassenden Gebäuden stehen auf der anderen Seite, der Ordnungsstruktur folgend, versetzt zueinanderstehende Gebäude gegenüber.

Architektonisch anspruchsvolle Service Hubs markieren Anfang und Ende des Grünzugs in diesem Bereich. Und wie Konfetti eingestreut finden sich auf beiden Seiten Terrassen, Kioske und Stadtmobiliar, die sich spielerisch über die Straßen im Norden und Süden hinaus in die angrenzenden Parks und Grünanlagen verteilen. So stärken sie die verbindende Wirkung des Grünzuges über das neue Quartier hinaus.

Die südöstliche Seite

Rund um den neuen Marktplatz mit den großen alten Bäumen entsteht mit den angrenzenden Läden und Geschäften die Mitte dieses eher dichteren Bereichs des neuen Quartiers, der nicht nur wegen des Förderturms im Stadtraum besonders wahrnehmbar ist und baulich ablesbare Kanten setzt:

An der Kreuzung Pferdebahnstraße / Berthold-Beitz-Boulevard macht das große, sich zum Quartier neigende grüne Dach den einfachen Parkplatz zu einem besonderen Auftakt ins Quartier. Zur Pferdebahnstraße hin schiebt sich ein Gebäude über die Grenzen der eigentlichen Ordnungsstruktur, und einer der Service Hubs markiert den südlichen Auftakt des Grünzugs und der Promenade. Sie endet auf dem Platz an der Zollstraße, der sich zwischen zwei weiteren Service-Hub-Gebäuden aufspannt und so den baulichen Rahmen für das historische Gebäude des Förderturms der Zeche Amalie bildet.

Die nordwestliche Seite

Sich in weiten Teilen hinter die bestehende Bebauung zwischen Haus-Berge- und Sterkrader Straße schiebend, entwickelt sich hier eine differenzierte, sich zur bestehenden Bebauung in Teilen auch öffnende, lockere Bebauung - durchsetzt mit kleinen Läden des täglichen Bedarfs, einer Kita und einem kleinen, baumbestandenen Platz am Weg durchs Quartier, dessen Ladenlokale auch von der Zollstraße aus erschlossen sind und so für kleinteilige Verbindungen sorgen. Die Ausbildung der Erdgeschosszonen erlaubt generell über das Wohnen hinaus unterschiedlichste Nutzungen, die sich im Laufe der Zeit auch immer wieder verändern und den Bedürfnissen der Bewohner anpassen können.

Auch wenn die Zollstraße in einem Wendekreis endet, liegt hier der nordwestliche Eingang des neuen Quartiers. Das vierte Service-Hub-Gebäude markiert den Auftakt des Quartiers zur Stadt mit seiner unverwechselbaren Architektur.

Die Erschließung des Gebietes und der Gebäude

Das Wettbewerbsareal ist oberirdisch im Wesentlichen autofrei. Entsprechend sind die Außenräume zwischen der Bebauung in ihrer Priorität für Menschen gestaltet, die sich ohne Auto im Quartier bewegen und aufhalten. Die Zufahrt für Feuerwehr, Krankenwagen sowie notwendige Ver- und Entsorgungsfahrzeuge wird an verschiedenen Stellen über versenkbare Poller gewährleistet. Dabei ist jedes Baufeld angemessen erreichbar.

Die weitere Entwicklung

Die Ordnungsstruktur des neuen Quartiers ist so angelegt, dass sie auch Grundlage für die weiteren Entwicklungsbereiche von Essen51. werden kann. Das gilt sowohl für den direkt nördlich angrenzenden Bereich des heutigen Masterplans zwischen Zoll- und Bottroper Straße mit seiner grünen Mitte wie für das westlich davon gelegene Areal, auf dem heute der große Hallenkomplex von ATLAS COPCO steht:

Wie das Wettbewerbsgebiet und der sich nördlich anschließende Bereich wird auch der letzte Baustein von Essen51. in einem zentralen Grünbereich seine Seele finden, während die unterlegte Ordnungsstruktur dem neuen Stadtteil den Zusammenhalt gibt, in dessen Rahmen er sich im Laufe der Zeit in aller urbaner Vielfalt entwickeln kann.

PS.: Und in allen Bereichen wird auch wieder das „Konfetti“ auftauchen, kleine, bunte Elemente im Stadtraum, die augenzwinkernd den Zusammenhalt des neuen Stadtteils stärken...
Perspektive

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Idee

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