modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007

"Haus des Landkreises"

Lageplan

Lageplan

Ankauf

v-architekten GmbH

Architektur

Dirk Melzer Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ziel
der baulichen Maßnahmen ist die Zusammenführung der Verwaltungen- die momentan auf mehrere einzelne Dienststellen verteilt sind- über zeitlich unabhängige Stufen hinweg zu einem „Haus des Landkreises“. Das Haus soll ein identitätsstiftender Ort für die Bürger des Landkreises Sigmaringen werden. Dies erfordert ein offenes, prägnantes, leicht auffindbares und einfach zu benutzendes Gebäude. Der Titel fragt nach einer Einhäusigkeit, die vorgefundene Bebauung erfordert die Erstellung eines Ensembles, das Neu und Alt miteinander verbindet.

Konzept
Auf der dem Schloss gegenüberliegenden Donauseite am Fuße des Mühlberg steht das Hauptgebäude Leopoldstrasse 4, das derzeitige Landratsamt. Es verfügt über einen repräsentativen Eingang zur südwestlich gelegenen Parkanlage. Dieses Gebäude definiert in Zusammenspiel mit der Topographie Vorder- und Rückseite und gibt die Maßstäblichkeit des Ensembles vor. Die bestehenden Gebäude, die im Grundriss eine Schraubzwinge nachbilden, werden als Hoftypen gelesen und anhand der neu zu errichtenden Gebäuden wiederholt.
An der städtebaulich dominanten Ecke Leopold- und Hohenzollernstrasse erhält das „Haus des Landkreises“ eine Adresse in Ergänzung zu der bereits Vorhandenen. Durch die Besetzung der Ecke wird ein bebautes Feld aufgespannt, der Neubau bildet den Auftakt für die vielen Verwaltungen des Landkreises. Die vorgefundenen städtebauliche Situation und die funktionalen Anforderungen erfordern zwei Eingänge für das neue Gebäude, das auch zur Haupterschliessung des Altbaus dient. Im Westen ist der Neubau aufgeständert, der Besucher betritt hier vom Parkplatz kommend über einen Vorplatz hinweg die Treppenanlage im Innenhof, die mit örtlichen Rotbuchen bestanden ist. Das Gebäude nimmt den Geländeverlauf im Innenhof auf, im Hof wird ein Geschoss überwunden.
Aus dem Innenhof erreicht man den Foyerbereich, der zugleich Startpunkt ist für die vertikale Erschließung im Neubau. Die Infotheke im Foyerbereich erreicht man auch über den informelleren Eingang von Nordosten kommend. Diesen Weg werden die Mitarbeiter des Hauses vornehmlich nutzen. Der starke Bezug zum Innenhof und eine Vielzahl von Öffnungen machen den Innenhof in Kombination mit dem Foyer bespielbar. Das Foyer bildet gleichzeitig den Anfangspunkt des Rückgrates für die Erschließung des backsteinernen Altbaus und des II. Bauabschnittes. Im II. Bauabschnitt wird ein weiterer Hoftyp an das bestehende Treppenhaus angeschlossen.
Die Bebauung bildet so differenzierte Adressen aus, die repräsentativen Eingänge nach Südwesten hin, die funktionalen Mitarbeitereingänge zum Nordosten hin. Dementsprechend verteilen sich die Parkplätze mit ca. 70 Parkplätzen für die Besucher, die den Haupteingang durch den Hof benutzen oder den des historischen Altbaus, sowie ca. 170 Parkplätzen im II. BA für das funktionierende Ensemble. Die Parkplätze der Mitarbeiter werden auf terrassierten Niveaus realisiert, die durch begrünte Stützmauern eingefasst werden.
Die gestalteten Innenhöfe der Neubauten und des Altbaus tragen zur Orientierung der Besucher bei und erzeugen eine angenehme und freundliche Stimmung in den vom Bürocharakter geprägten Gebäuden. Heimische Landschaftselemente geben die Leitmotive für die verschiedenen Höfe. Rotbuchenwald, Kalkfels und Wachholderheide werden als Themen in den Höfen aufgenommen. Sie laden Bürger und Beschäftigte zum Verweilen ein. Zusätzlich ist ein Skulpturengarten geplant, der zur nördlich gelegenen Streuobstwiese und zu den Naherholungswegen am Mühlberg verbindet und vermittelt.

Flexibilität
Die innere Struktur des Gebäudes ist flexibel konzipiert, um auf zukünftigen Änderungen in der Struktur der Behörde auch baulich reagieren zu können. Das Achsraster entspricht der Bürotiefe von 5,1 Meter. An den Einstiegspunkten zu den vertikalen Erschließungen befinden sich kleine Foyers, die die einzelnen Abteilungen als Treffpunkt nutzen können.

Bauabschnitte, I. BA
Das Haus St. Johann wird abgerissen, die Hausmeisterwohnung wird auf dem Dach des Josefhauses realisiert. Das Hofgebäude wird errichtet und an das Rechenzentrum angebunden. Die DRK Garage wird Kreisarchiv. Garagen und Lager der Vermesser werden südöstlich des Kreisarchivs errichtet. 69 Besucher Parkplätze werden westlich des Hofgebäudes, 98 Bediensteten Parkplätze plus 5 Behindertenparkplätze werden östlich des Hofgebäudes realisiert.

II. BA
Die Werkstatt wird abgerissen, an ihre Stelle tritt ein weiteres Hofgebäude. Diese wird an das Rechenzentrum angeschlossen. Die Werkstatt wird östlich des Archivs errichtet. 53 weitere Parkplätze werden eingerichtet.
Gebäudetechnik und Ökologie, Heizung
Es wird eine Gaswärmepumpe (Luft/Wasser) vorgeschlagen. Die Spitzenlasten werden mit einem Gasbrennwertkessel abgedeckt.

Lüftung
Für die Einzelbüros ist eine dezentrale fassadenintegriert Lüftung mit Wärmetauscher vorgesehen, die Fenster können zusätzlich manuell geöffnet werden. Ein Präsenzfühler minimiert den Energieaufwand für die Lüftung und Heizung. Lediglich die Sitzungsräume und große Besprechungsräume verfügen über eine konventionelle Lüftungs- und Klimaanlage. Ein Teil der Abluft wird mittels Überstromöffnung in die Flure geleitet und als Zuluft für die WCs vorgesehen. Die Brauchwasserbereitung erfolgt dezentral.

Kälte
Die Betriebskühlung für die EDV-Räume erfolgt konventionell über das Kaltwassernetz. Die Kälteerzeugung der Sitzungsräume und der großen Besprechungsräume erfolgt über Silicalgel und Vakuumröhrenkollektoren.

Sanitär
Alle Flachdächer sind extensiv begrünt, gleichen die versiegelten Flächen aus und verbessern so das Mikroklima. Für die WCs und für die Pflanzenbewässerung wird eine Regewassernutzung vorgeschlagen. Teilweise kann eine Rigolenversickerung zur Entlastung z.B. bei Starkregen vorgesehen werden.

Elektro
Die Grundbeleuchtung soll 300 lx betragen, Einzelleuchten am Arbeitsplatz stellen die erforderlichen 500 lx zur Verfügung. Eine tagesabhängige Dimmung minimiert zusätzlich den Energiebedarf.
Lageplan

Lageplan

3. OG

3. OG

3. OG

3. OG

2. OG

2. OG

2. OG

2. OG

1. OG

1. OG

1. OG

1. OG