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Ankauf 8 / 8

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007

"Haus des Landkreises"

Lageplan

Lageplan

Ankauf

kpk | kerler + partner architekt ingenieure

Architektur

Planquadrat Gaiser + Partner

Architektur

Ekkehard Braun, Freier Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau
Das städtebauliche Konzept verfolgt zwei Ansätze. Einen konservierenden, die städtebauliche Dominanz des historischen Erscheinungsbildes respektierenden und einen zweiten, die unbefriedig-ende Erschliessungs- und Gebäudesituation im Norden grundsätzlich neuordnenden.
Während das historische Hauptgebäude das Gesamtensemble nach Westen hin räumlich abschliesst und in Verbindung mit der vorgelagerten Grünanlage eine räumlich markante Einheit bildet, ist der nördliche als Parkplatz genutzte Bereich und die Ostseite mit den verschiedenen An- und Umbauten städtebaulich unbefriedigend.Sowohl funktional in Verbindung mit der Erschliessung des rückwärtigen Eingangs, als auch räumlich sind die Grünanlagen und Höfe ohne Anspruch und Qualität.

Der Entwurf schlägt in diesem Bereich einen mäanderförmigen Baukörper vor, der die westliche Raumkante des Hauptgebäudes aufnimmt, die bestehenden Gebäude fasst und den neuen Haupteingang an der Hohenzollernstrasse formuliert. Die Gebäudehöhe orientiert sich an der Geländesituation und passt sich dem topografischen Verlauf an.
Die Erschliessung des Haupteingangs erfolgt über die Hohenzollernstrasse und wird ergänzt durch eine fussläufige Anbindung an den Weg unterhalb des „Mühlbergs“.

Freiräume
Die vorhandenen Grünräume sind in 3 Kategorien zu gliedern – die grossflächige Bewaldung des an-grenzenden Mühlbergs, der intensive Baumbestand im Bereich Anna- Haus und Engelsburg und die Einzelbäume und Baumgruppen im Kontext zu den Gebäuden. Abgesehen von der historischen Grün-anlage vor dem Haupthaus, fehlt den übrigen Freiräumen jedoch die harmonische Einheit.
Das Entwurfskonzept strukturiert diese Räume neu. Die Verzahnung von Gebäude und Freiraum er-zeugt Höfe mit anspruchsvoller räumlicher Qualität und stellt mit ihren durchgängigen Grünräumen einen landschaftlichen Bezug zur Stadt her. Der städtische Grünraum und das natürliche Grün der Landschaft werden zusammengeführt.

Entwurfskonzept
Der mäanderförmige Baukörper von BA I leitet sich konsequent aus der vorhandenen Gebäude-typologie ab. Das Gebäude folgt der Vorderkante des bestehenden Hauptgebäudes und orientiert sich in der Höhe an der Gesimskante. Die Baumassen fügen sich in den Bestand und die Umgebung ein, der Geländeverlauf bestimmt die Höhe und den Maßstab.
Die Höhendifferenz im Gelände wird für die Unterbringung eines Parkdecks einerseits und für die Anbindung der unteren Eingangsebene genutzt .
Im Zuge des BA II/III wird das bestehende Rechenzentrum abgerissen und durch den Neubau von zwei Längsriegeln die Gebäudestruktur vervollständigt. Gleichzeitig wird die vorhandene Parkdecke ergänzt und den erweiterten Anforderungen angepasst.
Die neue 3- geschossige Gebäudestruktur bildet in Verbindung mit den vorhandenen Gebäuden eine kompakte Gesamtfigur, die über ene im Zentrum angeordnete Eingangshalle erschlossen wird. Die über alle Geschosse offene Eingangshalle ist das verbindende Element der durch die Topografie ent-stehenden, verschiedenen Zugangsebenen. Ein sich zur Hohenzollernstrasse hin öffnender weit-läufiger Vorplatz bildet den Eingangsbereich und formuliert den Hauptzugang. Die durch die neue Struktur entstehenden Höfe und Freiräume besitzen eine hohe Aufenthaltsqualität und entsprechende Aussenwirkung.

Funktion
Das Gebäude wurde als zweibündige Anlage konzipiert, die notwendigen Kerne nehmen die ver-tikalen Erschliessungselemente und die Nebenräume auf. Trotz kompakter Anordnung entsteht eine leichte und aufgelockerte Gebäudestruktur, die durch die zentrale Lage der Erschliessungsachsen kurze Wege sichert. Sichtbezüge an den Stirnseiten und Galerien in Verbindung mit kommunikativen Bereichen sorgen für Arbeits- und Raumqualität und optimieren die Orientierung. Für den Besucher ist die transparente 3- geschossige Eingangshalle mit der Service- und Informationsstelle der Ausgangs-punkt. Von hier werden die angegliederten horizontalen und vertikalen Verkehrswege - Aufzüge und Treppen - über ein Gebäudeleitsystem erschlossen.
Das bestehende Hauptgebäude wird ab dem 1. Obergeschoss direkt mit dem Neubau BA I ver-bunden, über eine gleichartige Anbindung wird später auch BA II/III von der Eingangshalle aus er- schlossen.

Gestaltung
Der transparente und eigenständige Neubau erzeugt in Verbindung mit dem massiven Bestand ein neues homogenes Bild. Die Aussenfassade wird durch die geschosshohen Fassaden und hori-zontalen Geschossdecken geprägt. Durch den Wechsel von transparenten und transluszenten Glas- elementen wird der Übergang von innen und aussen erlebbar, ohne die Privatheit der Nutzer zu ver-letzen. Flurwände werden als leichte Trennwände mit Teilverglasungen zur Belichtung der inneren Verkehrswege ausgeführt. Ziel von Gestaltung und Materialauswahl sind positiv belegte Aussen- und Innenräume, die dem Anspruch der Nutzung und der Öffentlichkeit entsprechen.

Konstruktion
Die geplante Stahlbeton- Skelett- Konstruktion, ausgesteift durch Erschliessungskerne, ergibt in Ver-bindung mit leichten nichttragenden Trennwänden die notwendige Flexibilität um auf zukünftige Ver-änderungen zu reagieren. Das Stützenraster entspricht den Vorgaben heutiger Bürokonzepte und macht eine wirtschaftliche und rationale Bauweise möglich.

Ganzheitliches energetisches Konzept
Der Entwurf des Haus des Landkreises Sigmaringen verbindet moderne Architektur mit der Schaffung von hervorragenden Arbeitsplätzen und einer Reduzierung des mit dem Gebäude verbundenen CO2 Ausstoßes.
Ausgangspunkt zur Senkung des CO2 Ausstoßes ist das Beachten der drei Grundprinzipien unseres nachhaltigen Entwurfsansatzes.

Prinzip 1 achtet konsequent auf eine Reduzierung des Energie- und Ressourcenbedarfs.
Prinzip 2 deckt den verbleibenden Energie- und Ressourcenbedarf soweit als möglich mit erneuerbaren Quellen.
Prinzip 3 deckt den restlichen Ressourcenbedarf mit hocheffizienter Technologie.

Prinzip 1 bildet die Grundlage des nachhaltigen Entwurfskonzeptes und bestimmt im Wesentlichen das mögliche CO2 Einsparpotential. Dieses Prinzip ist auch am engsten mit der Architektur des Gebäudes verknüpft und basiert auf der passiven Nutzung von Gebäudeelementen und Bauteilen.
Um sommerlicher Überhitzung vorzubeugen wird so z.B. die massive Tragstruktur der sichtbaren Betondecken über natürliche Nachtlüftung gekühlt. Zusätzlich kann zu Spitzenzeiten über eine Bauteilaktivierung noch weiter vorgekühlt werden. Am Tag können dadurch anfallende interne Wärmegewinne (durch Menschen, Geräte und künstliche Beleuchtung) in den Massivbauteilen zwischengespeichert werden und Temperaturschwankungen ausgeglichen, bzw. sommerliche Höchstwerte reduziert werden.
Fassadenintegrierte Verschattungselemente verhindern tagsüber den Eintrag solarer Wärme und gewährleisten gleichzeitig durch ihre lichtlenkende Eigenschaft die Nutzung von natürlichem Tages-licht. Dies ist von Vorteil, da zum einen der elektrische Energieverbrauch direkt reduziert wird und zum anderen die internen Wärmelasten durch den Wegfall von unnötiger Beleuchtung verringert wird.
In der Heizperiode verhindert die luftdichte thermische Hülle unnötige Wärmeverluste. Die internen Wärmegewinne verbleiben über eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung im Gebäude. Gleichzeitig sorgt die mechanische Lüftung bei geschlossenen Fenstern für gute Raumluftqualität und fördert somit das Wohlbefinden und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit der Nutzer.
Das fassadenintegrierte Verschattungssystem sorgt für blendfreies Arbeiten auf Sitz- und Stehhöhe. Im Oberlichtbereich angeordnete Lichtlenksysteme transportieren das Tageslicht tief ins Rauminnere und sorgen so für optimale Tageslichtnutzung.

Prinzip 2 integriert regenerative Ressourcen in das Versorgungskonzept. Dies beinhaltet unter anderem beispielsweise die genannte Tageslichtnutzung. Weiterhin wird die Nutzung von Geothermie über den Einsatz von Wärmepumpen verfolgt, welche aufgrund der für die Bauteilaktivierung not-wendigen niedrigen Temperaturspreizungen optimal in das Heiz- und Kühlkonzept eingebunden werden kann. Die Nutzung von Bioenergieträgern ist angedacht und sollte in Verbindung mit evtl. vorhandenen land-kreiseigenen Versorgungsquellen entwickelt werden.

Prinzip 3 fordert den Einsatz von hocheffizienter Technologie für die Bereitstellung von Licht, Wärme, Kälte und Frischluft sowie als äußerst wichtigen Aspekt deren Steuerung und Regelung. Automatisierung von Steuerungsabläufen ist nur soweit wünschenswert wie es die Handlungsfreiheit der Nutzer gewährleistet. So verhindern z.B. Präsenzmelder bei Abwesenheit unnötige Beleuchtung und können dazu verwendet werden die Luftzufuhr im Winter in den Minimalbetrieb zu Schalten. Gleichzeitig können Nutzer jederzeit ihr eigenes Raumklima durch regulieren ihrer Wärmezufuhr oder öffnen des Fensters beeinflussen. Dieser eingeräumte Handlungsspielraum erhöht nachweislich die Toleranz der Nutzer bezüglich des vorhandenen Raumklimas und ist ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Energieeffizienz des Gebäudes.

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Ebene 1

Ebene 1

Ebene 1

Ebene 1

Ebene 1

Ebene 1

Ebene 2

Ebene 2

Ebene 2

Ebene 2

Ebene 2

Ebene 2

Visualisierung Foyer

Visualisierung Foyer

Visualisierung Foyer

Visualisierung Foyer

Visualisierung Foyer

Visualisierung Foyer

Visualisierung Nacht

Visualisierung Nacht

Visualisierung Nacht

Visualisierung Nacht

Visualisierung Nacht

Visualisierung Nacht

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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