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Offener Wettbewerb | 06/2019

Neubau Forschungs- und Laborgebäude "Optobiologie" der HUB und "Wissenschaft der Pathogene" der MPG in Berlin

Engere Wahl

Arch. Mag. Hans Rassinger

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die grundsätzliche Idee, mit einem L-förmigen Baukörper auf dem Grundstück der Humboldt Universität die städtebaulichen Bezüge zu schaffen wird positiv beurteilt. Es entsteht an der fußläufigen Campuserschließung eine Raumkante, die auch den Blick von der Friedrichstraße in den Campus auffängt. Der Abbruch des Torhauses wird folgerichtig mit einem Teil des Neubaus ersetzt. Hierdurch wird die Öffnung gegenüber dem Gebäude 16 gestärkt und es entsteht ein gut proportionierter Freiraum, der sich zur Panke öffnet und den Blick in die Tiefe des Grundstücks bis zum MPI zulässt.
Die modulhafte, gleichförmige Ausbildung beider Gebäudeschenkel erscheint jedoch nicht als die passende Gebäudetypologie zu den unterschiedlichen außenräumlichen Verflechtungen. Eine selbstähnliche baukörperliche Gliederung wird auf das MPI übertragen und wirkt sowohl im Gesamtkontext wie auch für das MPI eher deplatziert.
Die äußere und innere Erschließung der beiden Forschungsgebäude ist in sich jeweils schlüssig. Die zentralen Foyerflächen im EG sind der Gebäudetypologie folgend richtig platziert. Eine markante, übergeordnete Wegebeziehung zwischen HUB und MPI wird vermisst.
Die denkmalpflegerischen Belange hinsichtlich Baumassen und Höhenentwicklung sind angemessen berücksichtigt.
Die Nutzflächen unterschreiten sowohl bei HUB und MPI die Vorgaben geringfügig. Die Nutzungsverteilungen und angebotenen Raumtiefen lassen eine funktionierende und flexible Forschungsinfrastruktur erwarten.
Geschossübergreifende besondere Treffpunkte oder räumlich anregende Innenräume für informelle Kommunikation sind nicht zu erkennen. Der Übergang zwischen Alt -und Neubau des MPI lediglich im EG ist für die funktionale Vernetzung nicht ausreichend.
Insgesamt eine Arbeit, die in der grundsätzlichen städtebaulichen Disposition überzeugt, jedoch in der Gebäudetypologie und den Details der Raumbildung und Wegebeziehungen hinter den Möglichkeiten zurückbleibt.